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Hitzeschlacht in der Steiermark

Von Esther Babel
Muggeridge dreht seine Runden in Österreich

Muggeridge dreht seine Runden in Österreich

Karl Muggeridge und Arne Tode mit der Holzhauer-Honda unterwegs am Red Bull Ring.

Das Honda Holzhauer-Team reiste mit seinen Piloten Karl Muggeridge und Arne Tode zum vierten Saisonrennen der IDM Superbike nach Österreich zum Red Bull-Ring. Die langen Geradeaus-Passagen der Piste erleichterten die Aufgabenstellung nicht unbedingt. Dennoch zeigten Karl Muggeridge und Arne Tode kampfstarke Rennen und eroberten bei hochsommerlichen Temperaturen in beiden Rennläufen wertvolle Meisterschaftspunkte.

Hitze war das beherrschende Thema am Red Bull Ring. Über 30 Grad Luft- und über 50 Grad Asphalttemperaturen wurden an allen drei Tagen gemessen, die Steiermark heizte dem IDM-Zirkus also ordentlich ein. Das Holzhauer Honda Team, erstmalig unterstützt von belgischen Fahrwerkspezialist Steven Casaer, drehte bei den freien Einstellfahrten am Freitag emsig Runden, um ein gutes Set-up zu erarbeiten. Am Samstag erzielte Karl Muggeridge im ersten Qualifikationstraining mit der CBR1000RR Fireblade die viertbeste Zeit, Geburtstagskind Arne Tode, der am Samstag seinen 27. Geburtstag feierte, klassierte sich auf Rang 12 und für die dritte Startreihe. Bei der zweiten Zeitenjagd am Nachmittag schafften es nur wenige, auf dem aufgeheizten Asphalt nochmals schnellere Zeiten zu erzielen. Einer davon war Troy Herfoss, der Muggeridge damit knapp auf Startplatz 5 in der zweiten Reihe verdrängte.

Karl Muggeridge gelang im ersten Rennen am Sonntag ein blitzartiger Start und der IDM-Champion des Jahres 2010 bog als Zweiter in die erste Kurve ein. Ungewöhnliche Bremsbelagprobleme zwangen den Australier dann jedoch neben die Piste, was wertvolle Zeit kostete und ihn einige Plätze zurück warf. Auf Platz 7 kreuzte Muggeridge schliesslich die Ziellinie. Teamgefährte Arne Tode wurde 2,5 Sekunden dahinter auf Rang 8 abgewinkt. Im zweiten Renndurchgang am Nachmittag kämpften die beiden Fireblade-Piloten tapfer gegen die Konkurrenz, die ihren Power-Vorteil auf den langen Geradeaus-Abschnitten des Red Bull Rings ausspielte. Muggeridge klassierte sich erneut auf Rang 7 und Tode dahinter auf Platz 8.

«Beim Start konnte ich ein paar Positionen gut machen und war zunächst Zweiter hinter Erwan Nigon», erklärt Muggerdige. «Dann tauchte ein Problem mit den Bremsbelägen auf, deshalb musste ich in der Zielkurve neben die Piste ausweichen, das hat einige Plätze gekostet, die schwierig wieder gut zu machen waren, weil das Vorderrad nicht mehr korrekt freigängig drehte. Auch funktionierte die Bremse nicht mehr wie gewohnt. Hinterher haben wir festgestellt, dass ein Belag praktisch weggeschmolzen ist. Das Fahrwerk hat konstant gut funktioniert, deutlich besser. Ebenso die Reifen, da ist uns nach dem Nürburgring ein wichtiger Schritt nach vorn gelungen, speziell auch mit Blick auf die kommenden Rennen. Körperlich war die Hitze kein Problem, der Asphalt jedoch war recht schmierig. Im mittleren Teil der Piste mit langen Kurven waren wir sehr schnell. Für eine Aufholjagd hätte ich jedoch etwas mehr Speed auf den Geraden gebraucht. Zum Schluss ging mir das Benzin aus, aber erst in der Auslaufrunde, deswegen war das kein Drama. Für das zweite Rennen haben wir andere Bremsbeläge eingebaut und eine kürzere Übersetzung gewählt. Für den Start rückte ich eine Position vor in die erste Startreihe, weil Matej Smrz nach einem Protest wegen eines technischen Details um vier Plätze zurückversetzt wurde. Der Start war gut, ich bog als Dritter in die erste Kurve ein. Teuchert und Jones schlüpften auf den Geraden bald vorbei, so kämpfte ich mit Martin Bauer, danach mit Dario Giuseppetti. Insgesamt war das Rennen sehr hart, weil der Red Bull Ring mit drei langen Geradeaus-Passagen die Motorleistung in den Vordergrund stellt. Hinterher stellten wir fest, dass ich über die Renndistanz fünf Sekunden schneller war als letztes Jahr. Wir sind also besser geworden. Ich bin froh, dass jetzt wieder Strecken kommen, die kurviger sind und der Fireblade besser liegen.»

«Ich bin etwas ratlos, warum es im ersten Rennen nicht besser klappte», grübelt Arne Tode. «Das Motorrad war gut, die Reifen auch, die Hitze war kein Problem, die Wassertemperatur betrug konstant 98 Grad. Leistungsverlust war auch kein Thema, trotzdem waren meine Rundenzeiten nicht schnell genug. Der Start war vielleicht nicht optimal, weil ich versäumt habe, mir in Erinnerung zu rufen, dass wir ziemlich lang übersetzt sind. In der Pause vor dem zweiten Rennen haben wir kleine Änderungen durchgeführt. Eine um einen Zahn kürzere Übersetzung und der kürzere Radstand erlaubten es mir, einen höheren Kurvenspeed zu fahren. Ich war gut unterwegs, fühlte mich wohl. Dann ist beim Runterschalten vor Turn 2 der Leerlauf statt des ersten Gangs eingerastet. Ich musste einen Bogen durch die Auslaufzone fahren, das hat mich vier Sekunden gekostet. Anstatt mit Karl und Dario Giuseppetti mitzufahren kämpfte ich anschliessend mit Roland Resch. Platz 8 ist sicher nicht, wo ich sein will, aber insgesamt bin ich froh gestimmt. Es war abzusehen, dass der Red Bull Ring nicht die einfachste Strecke für uns sein würde. Wichtig ist, dass wir das Bike verbessern konnten. Die Anwesenheit von Chassis-Spezialist Steven Casaer war Gold wert, das Fahrwerk funktionierte besser, die Reifen halten jetzt länger. Das wird uns auch zukünftig zu Gute kommen. Für mich persönlich auch positiv, ich bin Karl etwas näher gerückt. Zu Saisonbeginn trennten uns 1,8 Sekunden, inzwischen nur noch zwei bis drei Zehntel pro Runde.»

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