IDM-Sidecars: Wohin geht der Weg ohne die Bonovos?

Von Rudi Hagen
Möglicherweise fehlen die Bonovo-Sidecars künftig in der IDM

Möglicherweise fehlen die Bonovo-Sidecars künftig in der IDM

Wie geht es weiter mit den Sidecars in der IDM? Wo genau die beliebten Seitenwagen 2021 fahren, steht noch nicht fest. Und: Fehlen die Bonovo-Teams, fehlt auch der Sponsor. Das wäre ein fataler Rückschlag.

«Mit der IDM geht es weiter bergauf: Neun Veranstaltungen geplant...Außerdem bleiben die IDM Sidecar-Meisterschaften im Programm. Noch offen ist, bei welchen Veranstaltungen die Gespanne starten...» ließ Serienmanager Normann Broy jetzt verlauten.

Was bedeutet diese dürre Anmerkung am Ende der Pressemitteilung für die Sidecars? Letztlich bedeutet das nur eines: Klar ist, dass nichts klar ist.

Sollten die Seitenwagen in der kommenden Saison mangels entsprechender Finanzierung oder besser entsprechendem Sponsoring teilweise oder gar ganz aus dem Rennkalender fallen? Im vergangenen Jahr fuhren die Seitenwagen bei drei von vier IDM-Veranstaltungen mit, in Assen, auf dem Lausitzring und in Hockenheim. Auf dem Sachsenring waren die Sidecars nicht dabei. In Oschersleben, beim bravourösen Bonovo-Sidecar-Festival, wurde den Dreirad-Artisten noch ein Abschlussrennen ermöglicht, sprich finanziert.

Bevor es allerdings auf dem TT Circuit in den Niederlanden losging, hing die Teilnahme der 600er- und 1000er-Sidecars am seidenen Faden. Warum?

Es ging allein ums Geld. Die IGG (Interessengemeinschaft Gespannrennen) sah sich angesichts erhöhter Forderungen der Motor Presse Stuttgart als Veranstalter und Vermarkter der IDM noch bis kurz vor Trainingsbeginn in Assen nicht unbedingt in der Lage, die Situation erfolgreich zu bewältigen.

Aber alles wurde noch gut. Oder besser gesagt, man wusste ja auch von Veranstalterseite, dass die Sidecarszene einen finanzstarken Sponsor im Rücken hatte. Oder um Goethe zu bemühen: «Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.» Jürgen Röder jedenfalls, Seitenwagen-Liebhaber und Besitzer vom Team Bonovo Action, legte kurz entschlossen eine fünfstellige Summe auf den Tisch und die Seitenwagen durften in Assen ins Training und damit in die Saison starten.

Mit dem Einstieg der drei Bonovo-Teams und der technischen Unterstützung durch Michael Galinski wehte sichtlich professionelle Luft durch das Fahrerlager der traditionell eher schrauber- und tüftlerlastigen Seitenwagenszene. Was durchaus nicht jedem gefiel und durchaus bei dem einen oder anderen so etwas wie Neid hervorrief.

Am Ende waren dann nicht wenige erstaunt, dass dem besten Team der zum Teil veralteten 1000er der Titel «IDM Meister 2020» zugestanden wurde und die Sieger der Top-Gespanne mit den 600er-WM-Aggregaten mit dem zweifelhaften Titel «Sieger DMSB Sidecar 600» abgespeist wurden.

Irgendwo scheint es da am guten Willen des DMSB, an den finanziellen Mitteln der IGG, aber auf jeden Fall an der Kommunikation zwischen IGG und Sponsor Röder in diesem Punkt gefehlt zu haben.

Und wie geht es jetzt weiter? Keiner weiß im Moment, wie sich die Lage mit der Pandemie in diesem Jahr entwickeln wird. Wie es aussieht, könnten die Sidecars ihre Saison Mitte Juni im tschechischen Most beginnen. Aber laut Serienmanager sei es noch offen, bei welchen Veranstaltungen die Gespanne starten.

Bonovo-Chef Jürgen Röder hat jedenfalls verlauten lassen, dass deren Augenmerk in diesem Jahr auf der Seitenwagen-Weltmeisterschaft liegt und dass man auch gerne in der BSB in England starten würde. Es seien höchstens Gaststarts von Bonovo-Sidecars in der IDM geplant. So wäre beispielsweise denkbar, dass Josef Sattler und Beifahrer Luca Schmidt in Schleiz oder auf dem Hockenheimring starten und Bennie Streuer mit seiner neuen Beifahrerin Emmanuelle Clement im heimischen Assen.

Das wäre nicht viel und zudem äußerst schade. Für die IDM und die Sidecar-Szene insgesamt. Merke: Man soll nicht die Hand beißen, die einen füttert.

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