Ein Fahrwerkstausch und zwei Meinungen

Oliver Svendsen weiter auf der Siegerstraße
Für IDM Sportbike-Pilot Oliver Svendsen verläuft die IDM Saison 2025 neben der Strecke fast aufregender als die Rennen selbst. Nach dem Auftakt in Oschersleben rappelte es teamintern und aus seinem Supersport-Teamkollegen Inigo Iglesias wurde nach der Trennung sein Gegner in der IDM Sportbike. Auch personell stellte man sich für die nächsten Rennen in Schleiz und Most neu auf.
Kurz vor dem IDM-Event in Most musste Svendsen Verwerfungen bei der Teamleitung rund um die Hertrampf Racing GmbH wegstecken. Das Unternehmen wurde unter Insolvenzverwaltung gestellt. In Most stand dann plötzlich wieder Svendsens Ex-Chef Carsten Freudenberg neben ihm in der Startaufstellung. Da dessen eigentlicher Sportbike-Pilot Luis Rammerstorfer in Most noch verletzt war, griff Freudenberg dem mitten in der Saison neu aufgestellten Team rund um Svendsen mit Rat und Tat zur Seite.
Zwischen den IDM-Events in Most und Oschersleben musste Svendsen die nächste Hürde nehmen. In der kurzen Pause hatte das Team laut IDM.de einen grundlegenden Fahrwerkswechsel an der Triumph Daytona 660 vorgenommen. Erstes Kennenlernen von Fahrer und Fahrwerk fand in Ermangelung von Testmöglichkeiten im ersten Freien Training von Oschersleben statt.
Ein entscheidender Faktor für den Wechsel von K-Tech zu Öhlins war laut IDM.de unter anderem der neue Crew-Chief Lothar Kraus, der seit über 35 Jahren mit Öhlins arbeitet. «Lothar hat ein enormes Wissen, das uns viel Potenzial für präzise Abstimmungen gibt», so Teambesitzer Denis Hertrampf. Kraus ist zudem mit der Gesamtleitung des Triumph-Projekts, die Supersport-Aktivitäten ruhen aktuell, in der Hertrampf Racing GmbH betraut.
«Wir haben mit Öhlins einfach mehr Möglichkeiten, Änderungen vorzunehmen – es gibt mehr verfügbare Teile und feinere Einstelloptionen», erklärt Hertrampf den Wechsel von K-Tech, mit dem Svendsen immerhin die IDM-Führung eroberte hatte, zum Fahrwerk aus Schweden, die seit diesem Jahr auch Pool-Partner in der IDM sind. Dem widersprach umgehend allerdings K-Tech-Chef Ken Summerton. «Der Grund, warum Hertrampf Racing die Federung gewechselt hat, war, dass sein Unternehmen unter Zwangsverwaltung gestellt wurde und wir die Rückgabe unserer Federung beantragt haben», so das Statement des K-Tech-Bosses.
Svendsen verbessert in dieser Saison nicht nur sein fahrerisches Können, sondern trainiert durch die zahlreichen Nebenschauplätze auch sein noch junges Nervenkostüm. Am Samstag gab er auch umgehend zu, nervös in sein erstes Rennen gegangen zu sein. Das untermauerte er nach Startplatz 6 auch mit einem gepflegten Frühstart, der ihm zwei Long-Laps einbrachte. Doch auch das brachte ihn nicht zur Verzweiflung. Am Ende kassierte Svendsen seinen nächsten IDM-Sieg.