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BMW-Sportchef: «Müssen noch größere Schritte machen»

Von Gerhard Kuntschik
Andreas Roos

Andreas Roos

Andreas Roos ist der große Mann im Motorsport von BMW. Der Hersteller aus Bayern ist mit zwei M Hybid V8 in der IMSA-Serie unterwegs. SPEEDWEEK.com sprach mit Roos über das Programm.

Platz sechs für Eng/Farfus/Wittmann/Herta und ein nach einigen Problemen weit abgeschlagener zweiter M Hybid V8 (de Philippi/Yelloly/van der Linde/Herta) brachte BMW zum Auftakt des IMSA-Engagements keine Lorbeeren, aber viele Aufschlüsse. Sportchef Andreas Roos sieht die Lage vor dem zweiten Rennen in Sebring auch realistisch: «Daytona war nicht überragend, aber man muss auch sehen, dass wir 24 Stunden durchgefahren sind. Damit haben wir nicht nur viel Erfahrung, sondern auch viele Daten generiert. Das Feedback der Fahrer war sehr wertvoll. Wir zogen unsere Schlüsse und haben nach und nach abgearbeitet, was zu machen war», sagt er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Die Stimmung ist mittlerweile wieder sehr positiv: «In Sebring und davor im Test machten wir Fortschritte, aber das geschieht im normalen Entwicklungsprozess. In dem sind wir noch immer drinnen, nachdem es in der Testphase vor dem Saisonstart nicht ganz so gelaufen war wie gewünscht. Es ist schwierig zu sagen, wann das Topniveau erreicht sein wird. Jeder hat neue Fahrzeuge kennenzulernen, jeder hatte in der Vorbereitung seine Probleme. Wir müssen größere Schritte machen als die anderen. Aber wann jeder auf dem höchsten Level sein wird, kann man nicht einschätzen. Es wird wohl noch einige Rennen dauern», erklärt der Maschinenbau-Ingenieur.

Mit den bisherigen Fortschritten sei er definitiv zufrieden, «denn es waren beträchtliche, vor allem vom Fahrzeugverständnis her. Was wir uns in der Testphase erhofft hatten, gelang jetzt vor Sebring.» Während einerseits die Entwicklung des LMDh in der IMSA weitergeht, müssen auch die Vorbereitungen für die WEC-Teilnahme 2024 beginnen. Roos meint dazu: «Wir arbeiten ja mit zwei Einsatzteams, RLL in der IMSA und WRT dann im WEC. Die Entwicklungsmannschaft in München konzentriert sich derzeit natürlich auf das IMSA-Auto. Aber vieles, was wir jetzt in Amerika lernen, ist auch gut für den WEC-Einsatz. Meine Aufgabe ist es, die Erfahrungen an beiden Enden zusammenzuführen.»

Roos lobt den künftigen Partner (den man sich ja selbst aussuchte): «Die Zusammenarbeit mit WRT begann im GT-Sport schon sehr gut, und wir sind überzeugt, dass es auch bei den Prototypen glatt gehen wird. WRT arbeitet auf höchstem Niveau, egal ob bei GT oder Prototypen. Die gemeinsame Arbeit funktioniert auf Augenhöhe. Es sind aber noch keine WRT-Mitarbeiter bei uns oder unsere Leute bei WRT. Die Kommunikation allgemein und der Meinungsaustausch geschehen online.»

Zur Fahrerfrage im künftigen WEC-Team machte sich Roos noch keine Gedanken: «Wir haben einen großen Kader an Fahrern, die bei uns unter Vertrag sind. Wir haben einen ausgezeichneten Stamm und einige Neue dazubekommen. Auch WRT hat einen sehr guten Kader. Wir werden uns anschauen, wer reinpasst, wer mit wem zusammenpasst. Das wird aber gemeinsam besprochen und entschieden. Wann der Kader bekanntgegeben wird, ist noch offen.» Mit dem derzeitigen Mix ist Roos hochzufrieden: «Was für uns ein Vorteil ist, ist der Zusammenhalt unter den Fahrern. Da gibt es keine Rivalitäten, das sind Teamplayer, die einander verstehen. Sie haben keine Geheimnisse und arbeiten ausgezeichnet zusammen. Auf dieses Klima können wir stolz sein.»

Und wie hat der oberste Boss, BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse, nach dem Besuch in Daytona reagiert? Roos: «Er war super happy mit unserem Auftritt, weil er die Entwicklung verfolgte und Realist ist. Der Teamspirit hat ihm sehr gefallen.»

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