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Simoncelli: MotoE als neues Sprungbrett für die Moto2

Von Nora Lantschner
Kevin Zannoni auf der elektrischen Energica Ego Corsa

Kevin Zannoni auf der elektrischen Energica Ego Corsa

Paolo Simoncelli schreckte anfangs nicht vor Kritik am MotoE-Weltcup zurück, obwohl er mit seiner SIC58 Squadra Corse selbst seit der Debüt-Saison einen Fahrer stellt. Jetzt schlug er neue Töne an.

Die Ausbeute in der Moto3-WM fällt 2022 mager aus, dafür erfreut sich Teamchef Paolo Simoncelli neuerdings am MotoE-Weltcup, in der er mit seiner SIC58 Squadra Corse seit dem Debüt der Elektro-Kategorie im Jahr 2019 einen Fahrer stellt.

«Die MotoE fing leise an, umgeben von allgemeiner Skepsis, auch meinerseits», räumte Paolo Simoncelli rückblickend ein. Aber: «Ich musste meine Ansichten überdenken: Im ersten Jahr traten dort Fahrer kurz vor ihrem Karriereende an, jetzt ist es eine Kategorie mit sehr jungen Fahrern, die den Willen haben, etwas zu leisten. Daraus ergeben sich aufregende und super enge Rennen.»

Der italienische Moto3-Teambesitzer ging sogar noch einen Schritt weiter: «Die MotoE ist das neue Sprungbrett für die Moto2», stellte er fest.

In Le Mans freute sich Paolo Simocelli auch mit einem gegnerischen Team mit, denn Premierensieger Mattia Casadei (22) steuerte bis zum Vorjahr noch eine Energica Ego Corsa in den Ongetta-SIC58-Farben: «Ich freue mich für Casadei, der unser Fahrer war und für den ich mit dem SIC58-Team in den Rennsport zurückgekehrt bin. Wir haben Freud und Leid geteilt und jetzt bin ich glücklich, dass er gewinnt – wenn auch auf unsere Kosten.»

Dafür schickt die Simoncelli-Truppe 2022 den 21-jährigen Kevin Zannoni in die Elektro-Rennen. «Zannoni ist unser Schützling, ein willkommenes Geschenk von Cecchinello, dem ich ihn selbst ein Jahr zuvor empfohlen hatte. Er hat versucht, Mattia auf eine etwas leichtsinnige Weise zu überholen und ist gestürzt. Damit kann ich aber leben: Wenn ein Fahrer nicht versucht, in der letzten Runde zu gewinnen, wann sonst?»

«Im zweiten Rennen verpasste er das Podest denkbar knapp – in der letzten Kurve um 6 Tausendstelsekunden. Das entspricht 5 cm im Fotofinish gegen Canepa. Zannoni ist ein Fahrer, der mir sehr gut gefällt – der beste Ersatz für Casadei», lobte Paolo Simoncelli den Neuzugang, der nach vier Rennen den zehnten Weltcup-Gesamtrang belegt.

MotoE-Rennen 2, Le Mans, 15. Mai:

1. Dominique Aegerter (Dynavolt Intact GP MotoE), 13:56,252 min
2. Mattia Casadei (Pons Racing 40), + 0,567 sec
3. Niccolò Canepa (WithU GRT RNF MotoE Team), + 1,688
4. Kevin Zannoni (Ongetta SIC58 Squadracorse), + 1,696
5. Eric Granado (LCR E-Team), + 1,831
6. Hikari Okubo (Avant Ajo MotoE), + 2,181
7. Matteo Ferrari (Felo Gresini MotoE), + 2,297
8. Hector Garzo (Tech3 E-racing), + 2,966
9. Marc Alcoba (Openbank Aspar Team), + 3,961
10. Miquel Pons (LCR E-Team), + 4,210
11. Andrea Mantovani (WithU GRT RNF MotoE Team), + 4,419
12. Alex Escrig (Tech3 E-racing), + 4,911
13. Xavi Fores (Octo Pramac MotoE), + 6,158
14. Xavi Cardelus (Avintia Esponsorama Racing), + 6,887
15. Maria Herrera (Openbank Aspar Team), + 9,802
16. Kevin Manfredi (Octo Pramac MotoE), + 10,296
17. Alessio Finello (Felo Gresini MotoE), + 19,456

MotoE-Weltcup, Stand nach 4 von 14 Rennen:

1. Aegerter, 78 Punkte. 2. Granado, 70. 3. Casadei, 61. 4. Ferrari, 48. 5. Okubo, 47. 6. Pons, 44. 7. Canepa, 36. 8. Garzo, 32. 9. Escrig, 27. 10. Zannoni, 20. 11. Torres, 20. 12. Alcoba 14. 13. Fores, 14. 14. Mantovani, 12. 15. Manfredi, 12. 16. Tulovic, 10. 17. Cardelus, 7. 18. Herrera, 6. 19. Finello, 2.

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