Paolo Simoncelli: Zu früh für den MotoE-Weltcup

Von Nora Lantschner
Die erste Saison des MotoE-Weltcups war 2019 vom Jerez-Feuer und extrem kurzen Rennen geprägt. Paolo Simoncelli war mit seiner SIC58 Squadra Corse dabei – aber überzeugt klingt er nicht.

2019 fand der erste «FIM Enel MotoE World Cup» der Geschichte statt und Paolo Simocelli gehörte mit seiner Ongetta SIC58 Squadra Corse zu jenen zwölf Teams, die in der Debüt-Saison ein Energica Ego Corsa-Einheitsbike ins Rennen schickten.

Nach dem verheerenden Feuer beim Jerez-Test im März, das die gesamte Flotte an MotoE-Bikes samt Equipment der Teams in Schutt und Asche legte, fand der Auftakt schließlich mit zweimonatiger Verspätung erst im Juli auf dem Sachsenring statt. Nach dem auf fünf Runden verkürzten MotoE-Debüt (und einer Renndistanz von 18,355 km) ließ Simoncelli bis auf dem Superpole-Format kein gutes Haar an der neuen Serie: «Wenn die MotoE der Fortschritt ist, dann gefällt mir die Zukunft nicht», hatte der Italiener deutlich gemacht.

Der SIC58-Fahrer Mattia Casadei sorgte im Laufe der Saison mit Rang 3 in Misano für einen Podestplatz und landete in der Gesamtwertung schließlich auf Platz 10. Die Begeisterung für den MotoE-Weltcup hält sich bei Simoncelli aber immer noch in Grenzen, auch wenn er auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com mit einem Schmunzeln versichert: «Was soll ich sagen, die MotoE ist wunderschön.»

«Das große Problem ist das Gewicht: Ein Motorrad, das 280 kg wiegt, das ist einfach viel», glaubt Simoncelli das Hauptproblem zu kennen. «Sie hätten meiner Meinung nach noch einen Moment abwarten sollen, um vielleicht die Batterien weiterzuentwickeln und so ein Motorrad zu haben, das 50 oder 60 kg weniger wiegt – und dafür vielleicht ein paar Runden mehr fährt. Geht es nach mir, hätten sie noch ein paar Jahre warten sollen.»

An Spannung und Überholmanövern fehlte es in den kurzen Rennläufen aber nicht. «Nein, aber 280 kg sind nun mal 280 kg», bekräftigte der Teameigentümer. «Die Batterien wiegen viel und reichen für gerade einmal fünf oder sechs schnelle Runden aus. Die Entscheidung war zwar gut, sich für die Rundenanzahl zu entscheiden, in denen man voll auf Anschlag fahren kann. Nicht wie in den Autorennen, wo es Strategien gibt… Aber klar, wenn jemand in fünf Runden ein Problem hat, dann holt er nichts mehr auf», gab Simoncelli zu bedenken.

Das MotoE-Feld 2020

(Teams mit zwei Fahrern)
Octo Pramac MotoE: Josh Hook, Alex De Angelis
Avintia Esponsorama Racing: Eric Granado, Xavier Cardelús
Trentino Gresini: Matteo Ferrari, Alessandro Zaccone
LCR E-Team: Niccolò Canepa, Xavier Simeon
Tech3 E-Racing: Lukas Tulovic, Tommaso Marcon
Aspar Team: Maria Herrera, Nico Terol

(Teams mit einem Fahrer)
Intact GP: Dominique Aegerter
EG 0,0 Marc VDS: Mike Di Meglio
Ajo Motorsport MotoE: Niki Tuuli
Join Contract Pons 40: Jordi Torres
Ongetta SIC58 Squadra Corse: Mattia Casedei
One Energy Racing: Bradley Smith

Der MotoE-Kalender 2020

03. Mai: Jerez/E
28. Juni: Assen/NL
16. August: Red Bull Ring/A
12./13. September: Misano/I
14./15. November: Valencia/E

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