KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Johann Zarco (1.): «Muss diese Situation ausnützen»

Von Günther Wiesinger
Weltmeister Johann Zarco

Weltmeister Johann Zarco

Johann Zarco hat in Japan die einmalige Chance, den 1-Punkte-Vorsprung auf den angeschlagenen Alex Rins ordentlich zu vergrössern. Mit der Pole-Position macht er den ersten Schritt zum Erfolg.

Es war die fünfte Pole-Position in diesem Jahr, die ersten vier gab es für den Moto2-Weltmeister und WM-Leader Johann Zarco in Barcelona, Spielberg, Brünn und Misano.

Und diese Bestzeit kam zum bestmöglichen Zeitpunkt, denn Herausforderer Alex Rins ist nach dem Crash im FP2 angeschlagen: Der Kalex-Pilot aus dem Paginas Amarillas HP 40-Team von Sito Pons muss in Motegi morgen vom 22. Startplatz 22 wegfahren, er büsste im Quali stattliche 1,633 sec Rückstand auf Zarco ein. Der Spanier leidet an einer schmerzhaften Schulterverletzung.

Der WM-Stand verspricht Spannung: 1. Zarco 202 Punkte. 2. Rins 201 Punkte.

Zarco gelang eine Bestzeit von 1:49,961 min, sein Kontrahent Tom Lüthi büßte als Zweitplatzierter 0,067 sec ein.

Doch Tom Lüthi kann als WM-Vierter unbeschwert drauflos fahren – im Gegensatz zum 26-jährigen Franzosen.

«Ich bin ziemlich happy mit diesem Grand Prix bisher. Seit einigen Grand Prix habe ich in den Rennen Mühe», sagte Zarco. «Jetzt ist es Zeit, bessere Arbeit zu leisten und wieder bessere Rennergebnisse zu erzielen. Wir haben gesagt, wir müssen in der Box und am Motorrad besser arbeiten, ich selbst muss mich als Fahrer mehr anstrengen. Das ist mir hier gut gelungen. Motegi ist eine Piste, die mir gefällt. Das ist schon mal ein positiver Aspekt. Und ich muss aber ruhig bleiben, auch wenn ich nicht das beste Gefühl für das Motorrad habe. Wir haben uns Zeit genommen, diese angestrebten Verbesserungen durchzuführen, das hat gut geklappt bisher. Im Qualifying war der Plan, im ersten Exit viele Runden abzuspulen. Ich habe das gebraucht, und es hat mich nicht gestört, dass die Maschine anfangs mit dem vollen Tank ziemlich schwerfällig war. So konnte ich ein gutes Gefühl für das Rennen morgen bekommen, das war sicher nützlich. Selbst unter diesen Bedingungen war ich an dritter und zweiter Stelle. Das war positiv. Und als wir am Schluss die neuen Reifen reingesteckt haben, konnte ich die erwünschten guten Zeiten vorlegen. Wir sind gut auf das Rennen vorbereit, wir stehen in der ersten Reihe, noch dazu auf dem ersten Startplatz. Das ist ein Bonus.»

Zarco hat natürlich mitverfolgt, dass Gegner Rins nur an 22. Stelle steht. «Rins hat an diesem Wochenende hier Mühe. Deshalb muss ich mein rennen fahren. Wenn ich Chancen auf den Sieg sehe, werde ich sie wahrnehmen. Aber ich muss mir klar sein, dass jeder Podestplatz für mich fantastisch wäre. Ich will unter die Top-3 fahren und diese Gelegenheit und diese Situation möglichst gut ausnützen.»

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