KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Lüthi und Schrötter: Der Plan für den Neustart steht

Von Mario Furli
Tom Lüthi und Marcel Schrötter

Tom Lüthi und Marcel Schrötter

«Ich bin super motiviert», versichert Marcel Schrötter im Hinblick auf den Neustart der Moto2-WM. Tom Lüthi, sein Teamkollege aus dem Liqui Moly Intact GP Team, will ebenfalls wieder an der Spitzengruppe anknüpfen.

Nachdem Marcel Schrötter und Tom Lüthi beim Grand Prix von Katar am 8. März voller Motivation in die Saison 2020 starteten, ahnten sie noch nicht, dass es durch den Ausbruch der Corona-Pandemie über vier Monate dauern würde, bis der Moto2-Wettkampf weitergeht. Nach einem siebten und zehnten Platz war der Drang groß, sich beim nächsten Rennen zu verbessern und zur Spitze aufzuholen.

Seit Donnerstag steht fest, dass es am 19. Juli endlich so weit sein wird, dann wird auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto mit dem Spanien-Grand-Prix ein Neustart der MotoGP-Weltmeisterschaft gewagt. Insgesamt 13 Grand Prix sind bis Mitte November in Europa geplant, zudem wird vor dem 31. Juli noch bekanntgegeben, ob Übersee-Events in den USA, Argentinien, Thailand oder Malaysia möglich sein werden. Die Saison 2020 wird allerdings nicht später als am 13. Dezember enden und aus maximal 17 Veranstaltungen (einschließlich des Großen Preises von Katar) bestehen.

«Ich freue mich riesig, dass der Kalender nun endlich bekannt gegeben wurde, wobei ich immer darauf eingestellt war, dass es weitergeht. Von dem her ist die Überraschung nicht riesengroß», kommentierte Schrötter die Neuigkeiten. «Innerlich war ich immer darauf vorbereitet, sofort wieder Rennen zu fahren. Das war auch für mein Training wichtig, auch wenn ich mich nicht auf ein bestimmtes Datum fixiert habe. Die Freude ist aber sehr groß, da es nun offiziell bestätigt ist und wir die Gewissheit haben. Letztlich wollen wir alle nur Motorrad fahren. Ich freue mich auch, mein Team wiederzusehen.»

«Es wird aber sicherlich merkwürdig mit weniger Leuten und ohne Zuschauer», grübelte der 27-jährige Deutsche. «Dennoch bin ich super motiviert. Ich habe von jeher viel trainiert, jetzt auch wieder mehr mit dem Motocross-Bike und GoKart. Mit Jonas Folger bin ich auch schon wieder Pitbike und Minibike gefahren. Anfang Juli werde ich für 2-3 Wochen nach Spanien reisen, um mich dort gezielter vorbereiten und auf dem Motorrad trainieren zu können. So ist der Plan für die nächsten Wochen und ich freue mich, dass es wieder losgehen kann.»

«Ich habe mich sehr gefreut, als der aktualisierte Kalender veröffentlicht wurde», betonte auch Lüthi. «Ich habe natürlich damit gerechnet, dass es ein straffes Programm wird, schließlich haben wir durch die Corona-Krise viel Zeit verloren. Für die Meisterschaft ist es enorm wichtig, so viele Rennen wie möglich zu fahren, daher begrüße ich es, dass wir jetzt einige Doppel-Runden haben. So können wir in möglichst kurzer Zeit, in so wenigen Ländern wie nötig Rennen fahren.»

Der routinierte Schweizer weiß aber auch: «Diese Saison ist und bleibt speziell, umso mehr freue ich mich, dass wir überhaupt noch eine Saison austragen können, denn das war ja bis zuletzt noch ungewiss. Es wird sehr merkwürdig sein, keine Fans vor Ort zu haben, die Anzahl der Personen im Paddock ist ebenfalls reduziert, aber unser Hauptaugenmerk liegt darauf, schnelle Rennen zu fahren. Natürlich ist es schade, dass wir auch unsere Sponsoren aktuell nicht an der Strecke begrüßen dürfen, aber zunächst ist es wichtig, den Ball überhaupt wieder ins Rollen zu bringen. Ich freue mich, die Show über den Fernseher in die Wohnzimmer der Fans zu bringen, bis sich die Bestimmungen wieder lockern.»

«Nachdem der Saisonstart in Katar alles andere als perfekt für mich war, trage ich das noch in meinem Hinterkopf mit, immerhin lief es auch im Test zuvor schon nicht optimal. Ich möchte gern wieder vorn an der Spitzengruppe anknüpfen, denn wir wollen logischerweise mehr», gab sich der WM-Dritte von 2019 voll motiviert. «Glücklicherweise waren die Bedingungen in der Zwangspause für nahezu alle Fahrer gleich, sodass keiner wirklich auf einem Motorrad trainieren konnte. Ich sehe alles recht entspannt und hoffe, an die Leistung beim Vorsaisontest in Jerez anknüpfen zu können. Wichtig wird es sein, unsere Energie richtig einzuteilen, immerhin steht uns ein halbes Jahr mit sehr vielen aufeinanderfolgenden Rennen bevor. Ich fühle mich bereit und freue mich, die Saison wieder aufzunehmen.»

Der neue Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September.: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera di Rimini)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)

Ersatzlos gestrichen:
31. Mai: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS

Noch nicht abgesagt:
GP von Amerika (Circuit of the Americas, Austin/Texas)
GP von Argentinien (Circuit Termas de Río Hondo)
GP von Thailand (Chang International Circuit)
GP von Malaysia (Sepang International Circuit)

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