Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marcel Schrötter: «Es gibt viele extrem lange Mails»

Von Nora Lantschner
In zwei Wochen ist Marcel Schrötter in Jerez zurück in der Intact-GP-Box

In zwei Wochen ist Marcel Schrötter in Jerez zurück in der Intact-GP-Box

Kalex-Pilot Marcel Schrötter aus dem Liqui Moly Intact GP Team blickt auf das straffe Programm und die strikten Richtlinien für den Moto2-Neustart voraus: «Es wird stressig, aber ich bin froh, dass wir Rennen fahren.»

Wenn die Motorrad-WM in zwei Wochen fortgesetzt wird, gilt rund um den Circuito de Jerez-Ángel Nieto ein striktes «closed doors protocol»: Gäste, Zuschauer und sogar Medienvertreter müssen zu Hause bleiben; die Mannschaften der Teams wurden reduziert (in der Moto2 sind es maximal zwölf Teammitglieder) und dürfen sich nur im Paddock oder im Hotel aufhalten – und sollen sich dabei nicht mit Crew-Mitgliedern anderer Rennställe austauschen.

«Es wird anders werden, aber keinem ist so richtig bewusst, wie es vor Ort tatsächlich aussehen wird», meinte Marcel Schrötter im Interview mit SPEEDWEEK.com dazu. «Es gibt viele extrem lange Mails. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich mir das auch noch genau erklären lassen muss, denn man muss vorsichtig sein. Man will auch keinen Fehler machen, weil man froh ist, dass es los geht, und sollte dementsprechend gut vorbereitet sein, damit es vor Ort keine Komplikationen gibt.»

Dazu kommt die ungewohnte Kulisse der Geisterrennen, wie sie Zweirad-Fans schon von den Finalläufen der Supercross-WM in Salt Lake City kennen. «Ohne Zuschauer wird es natürlich komisch sein, aber wir sind auch schon viele Montag-Tests vor leeren Rängen gefahren, wo am Sonntag noch ausverkauftes Haus war. Das ist da schon komisch, aber ich glaube, wir haben alle unsere Erfahrungen gemacht. Von dem her wird es für uns Fahrer kein Problem werden, auch wenn es natürlich extrem Schade ist. Diese spezielle Stimmung, die an manchen Strecken schon fast magisch ist – wird es sicher ganz anders sein und auch weniger Spaß machen», bedauert der Intact-GP-Fahrer. «Aber auf der anderen Seite können wir auch einfach unser Rennen machen, während im Fahrerlager weniger und draußen nichts los ist. Jeder kann sich auf sich konzentrieren und einfach Motorrad fahren – was viele Leute auch einfach wollen», ergänzte er schmunzelnd.

Das straffe Programm mit 13 Grand Prix in vier Monaten erfordert auch volle Konzentration. Problem sei es aber keines, beteuerte der 27-jährige Deutsche: «Ich glaube, wir hatten jetzt alle genug Zeit, uns auszuruhen. Natürlich wird es gegen Ende zäh werden, gerade nach so einer langen Pause wird es uns nach den ersten Rennen erstmal richtig schlauchen. Wir merken das oft schon nach dem Winter, wo eigentlich jeder ausgeruht ist, aber man muss auch erstmal wieder in die ganze Routine reinkommen.»

«Es ist aber schon eine extreme Belastung für uns alle», glaubt auch Schrötter. «Vor allem können wir dann vor Ort zum Beispiel in Misano, wo auch ‚back-to-back‘ gefahren wird, soweit ich das mitbekommen haben, nicht einfach von Montag bis Mittwoch an den Strand gehen. Wir müssen im Fahrerlager oder im Hotel bleiben. Wobei bis dahin noch ein bisschen Zeit vergeht, es kann also sein, dass es Lockerungen gibt und vielleicht ab einem bestimmten Zeitpunkt auch ein paar Zuschauer zugelassen werden.»

Sein Fazit zum Corona-Notfallplan: «Es wird sicher stressig, aber ich bin froh, dass wir Rennen fahren – so viele, wie es geht. Ich bin auch ziemlich überrascht und ziemlich froh, dass es noch viele Rennen geben wird. Aktuell stehen ja auch die Übersee-Rennen noch mit einem Fragezeichen da. Das wird sicher schwierig, die umzusetzen. Aber sollten die noch dazukommen, wird es richtig viel. Aber lieber so, als nur fünf Rennen. Denn dann eine Meisterschaft auszufahren, wäre chaotisch.»

Der provisorische Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera di Rimini)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)

Ersatzlos gestrichen:
31. Mai: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS

Noch nicht abgesagt:
GP von Amerika (Circuit of the Americas, Austin/Texas)
GP von Argentinien (Circuit Termas de Río Hondo)
GP von Thailand (Chang International Circuit)
GP von Malaysia (Sepang International Circuit)

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 12.12., 04:25, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 12.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 12.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 12.12., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 12.12., 11:55, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 12.12., 12:20, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 15:05, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Do. 12.12., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1112212014 | 6