Neue Regeln: BMW erörtert MotoGP-Einstieg

Van der Straten: «Wie Kaviar in einer Pappschachtel»

Von Otto Zuber
Marc van der Straten mit seinen Schützlingen

Marc van der Straten mit seinen Schützlingen

Moto2-Teambesitzer Marc van der Straten bedauert es sehr, dass der Restart der Motorrad-WM vor leeren Zuschauerrängen erfolgt. Der Belgier zeigt aber Verständnis dafür, dass die Gesundheit an erster Stelle steht.

Bereits Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis hatte im SPEEDWEEK.com-Gespräch unmissverständlich klargestellt: «Ich kann nur sagen, wir sind nicht daran gewöhnt, in leeren Stadien Wettkämpfe auszutragen. Das ist nicht das Beste für die Fernsehbilder, und es ist nicht optimal für die Fahrer, was die Atmosphäre betrifft. Es wird wirklich bizarr und unheimlich sein, vor leeren Tribünen einen richtigen Grand Prix auszutragen.»

Und auch Moto2- und MotoE-Teambesitzer Marc van der Straten ist nicht glücklich über die Tatsache, dass der Restart der MotoGP-WM vor leeren Zuschauerrängen stattfinden wird, wie er mit einem ungewöhnlichen Vergleich deutlich macht: «Man könnte sagen, es ist, als würde man Kaviar in einer Pappschachtel verkaufen. Es ist wirklich schade, dass wir nicht mit der Präsenz der Fans rechnen können, die unsere Fahrer anfeuern und dass unser sonst so geschäftiges Fahrerlager menschenleer sein wird.»

«Aber es gibt Prioritäten und in diesem Fall ist es die Gesundheit aller Beteiligten», betont der Milliardär, der wie Jarvis Verständnis für die strengen Regeln hat, die wegen der Covid-19-Gefahr für die ersten Rennen nach der Corona-Zwangspause beschlossen wurden. «Lasst uns hoffen, dass sich die Situation weiter verbessern wird, sodass wir bald wieder in jeder Kurve die unverwechselbare Atmosphäre geniessen können, die von den Fans geschaffen wird.»

Van der Straten weiss: «Es wird sehr ungewöhnlich und kein leichter Start, denn es gibt viele Präventionsmassnahmen, die auf allen Ebenen greifen – die Anzahl Mitarbeiter ist beschränkt, es wird keine Zuschauer geben und das Paddock wird abgeschirmt. Das wird für alle Beteiligten nicht einfach, aber ich denke, wir müssen uns aufs Positive konzentrieren und es als ersten Schritt in Richtung Normalität sehen.»

Ausserdem werde es interessant zu sehen sein, wie die Teams und Fahrer mit der neuen Situation umgehen werden, ist sich der Belgier sicher. «Wir werden herausfinden, wer in der Lage ist, aus einem Grand Prix seine Lehren zu ziehen und diese gleich beim nächsten Mal umzusetzen», erklärt er angesichts des vorläufigen WM-Kalenders, der sowohl in Jerez, Österreich und Misano sowie in Aragón und Valencia jeweils zwei WM-Läufe vorsieht.

Dass gleich sieben WM-Runden auf spanischem Boden stattfinden, bezeichnet auch Van der Straten als «nicht ideal». Er räumt ein: «Natürlich unterscheidet sich der aktuelle Entwurf stark vom Kalender, den wir zu Jahresbeginn erwartet haben.» Gleichzeitig stellt er klar: «Es bestand aber auch die Möglichkeit, dass wir gar keine Rennen hätten fahren können. Deshalb bin ich sehr dankbar für die ganzen Anstrengungen, die Carmelo Ezpeleta und sein Dorna-Team auf sich genommen haben, um einen möglichen WM-Plan unter diesen Umständen zusammenzustellen.»

«Denn es war eine Herkulesaufgabe, alle Regeln und Gesetze der unterschiedlichen Gaststätten zu kombinieren und unliebsame Entscheidungen zu treffen, um die Gesundheit aller WM-Teilnehmer zu gewährleisten. Trotzdem hat man es geschafft, 13 weitere WM-Termine zu finden, und es besteht auch immer noch die Möglichkeit, dass später auch ausserhalb der europäischen Grenzen gefahren werden kann, was natürlich super wäre», fügt Van der Straten an.

Der neue Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September.: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera di Rimini)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)

Ersatzlos gestrichen:
31. Mai: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS

Noch nicht abgesagt:
GP von Amerika (Circuit of the Americas, Austin/Texas)
GP von Argentinien (Circuit Termas de Río Hondo)
GP von Thailand (Chang International Circuit)
GP von Malaysia (Sepang International Circuit)

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