Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jorge Martin: «Ich muss meine Mentalität ändern»

Von Simon Patterson
Jorge Martin in der Startaufstellung des Catalunya-GP

Jorge Martin in der Startaufstellung des Catalunya-GP

Nach der Coronavirus-Infektion muss Jorge Martin seinen Titeltraum in der Moto2-WM wohl begraben. Da er seinen MotoGP-Vertrag aber schon in der Tasche hat, kann er die Rest-Saison entspannter angehen.

Als erster Aufsteiger aus der Moto2-Klasse wurde Jorge Martin im Starterfeld der MotoGP für 2021 bestätigt. Der Spanier wird dann neben Johann Zarco für Pramac Racing fahren. Bis der große Traum von der Königsklasse aber erreicht war, musste Martin hart schuften.

Ein Aufwand der sich gelohnt hat, sagt er: «Endlich haben wir es geschafft, aber wir mussten einige Monate warten. Seit ich in die Moto2 gekommen bin, war es mein Plan, aufzusteigen. Aber ich wollte immer zwei Jahre in dieser Klasse bleiben, um zu lernen. Denn das ist eine schwere Kategorie und ich glaube, dass mir noch etwas Erfahrung fehlt. Beim Rennen in Montmeló habe ich zum Beispiel länger gebraucht, um das richtige Setup zu finden. Aber ich bin wirklich glücklich, nächstes Jahr dann in der MotoGP-Serie fahren zu dürfen.»

Sein Erfahrungsschatz wäre schon etwas größer, hätte der 22-jährige Madrilene sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt. Dadurch ist er in der WM-Wertung ins Hintertreffen geraten und hat nun 71 Punkte Rückstand auf den Führenden Luca Marini.

Gleichzeitig hat sich nun auch seine Zielsetzung verändert: «Jetzt ist die Meisterschaft sicher etwas zu weit weg. Ich habe einen großen Rückstand. Ich glaube, ich muss meine Mentalität ein wenig ändern und nicht mehr über den Titel nachdenken, sondern einfach versuchen, meine letzten Rennen in der Moto2-Klasse zu genießen und wieder zu gewinnen. Ich habe das Potenzial, Rennen zu gewinnen.» Das hat er in dieser Saison bereits unter Beweis gestellt, als er beim Österreich-GP die Ziellinie als Erster überquerte.

Dann erwischte ihn das Virus und bremste Martin aus. Über die Zwangspause sagt er: «Der letzte Monat war schwierig, weil die Covid-Situation hart war. Es ist schlimm, die Rennen zu Hause verfolgen zu müssen und es ist anders, als wenn man einen Unfall hatte und unter Schmerzen leidet. Dann weiß man, dass man nicht dabei sein kann. Aber wenn es einem gut geht und man noch trainieren kann, will man einfach nur fahren.»

Das darf Martin dann am Wochenende wieder, wenn es in Le Mans um Punkte gehen wird. Neben ihm wird übrigens Enea Bastianini aus der Moto2-Serie in die Königsklasse aufsteigen (Esponsorama Avintia Racing). Für Primus Marini scheint – Stand heute – kein Startplatz frei zu sein.

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