Warm-up gestrichen: Warum das die Teams beängstigt

Von Tim Althof
Die Dorna überraschte im Spätsommer die MotoGP-Gemeinde mit einem neuen Rennformat für die Saison 2023. Ein Sprintrennen der «premier class» am Samstagnachmittag ergänzt das GP-Wochenende, dafür wurde wo anders gekürzt.

Im nächsten Jahr werden am Freitag pro Klasse je zwei freie Trainings an einem Wochenende ausgetragen, die über den Einzug in Qualifying 1 oder 2 entscheiden. In der Moto3-Klasse sind beide Sessions auf 35 Minuten reduziert wurden, in der Moto2 werden die Trainings 40 Minuten umfassen.

Am Samstagmorgen kommen für beide Klassen je 30 Minuten freies Training hinzu, bevor es am Nachmittag in das Qualifying geht. Die obligatorischen Warm-ups, die 2022 bereits von 20 auf zehn Minuten gekürzt wurden, wird es für die beiden kleineren GP-Klassen in der nächsten Saison nicht mehr geben. Was sagt Honda Asia-Teammanager Hiroshi Aoyama zu den signifikanten Änderungen im Zeitplan?

«Stimmt, im nächsten Jahr haben wir keine Warm-up-Session mehr und auch jedes Training ist kürzer als in diesem Jahr. Das werden die Fahrer spüren», ist sich der Japaner sicher.

2022 hatten die Moto3- und Moto2-Fahrer an einem Wochenende 130 Minuten Streckenzeit (FP1, FP2, FP3, Warm-up). Hinzu kamen die Qualifyings und das Rennen. Nun stehen den Moto3-Piloten nur noch 100 Minuten und den Moto2-Stars 110 Minuten (FP1, FP2, FP3) zur Verfügung sowie die Qualifying-Sessions und die Rennen.

«Wenn du am Freitag und Samstag bereits konkurrenzfähig bist, dann wird es keine Probleme geben. Vielleicht hast du dann sogar eine Art Vorteil durch den neuen Zeitplan. Wenn du die Klasse und die Strecke bereits gut kennst, könnte das passen», so Aoyama. «Wenn du aber ein neuer Fahrer bist oder aus einer anderen Klasse kommst, wird es deutlich härter, gegen andere Fahrer zu bestehen. Die Situation ist aber jetzt so und wir müssen uns daran anpassen.»

Der ehemalige 250er-Weltmeister betont aber: «Im Falle eines Sturzes im Qualifying ist die nächste Session bereits das Rennen. Aus Sicht der Mechaniker sind wir deshalb ein bisschen beängstigt, denn wir können nicht testen, ob alles wieder voll funktionstüchtig ist. Es ist eine wichtige Sache.»

«Bei einem Sturz verliert der Fahrer normalerweise auch etwas an Vertrauen», weiß der neunfache GP-Sieger. «Um das zurückzugewinnen, benötigen sie in der Regel ein paar Runden. Das wird 2023 ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn also alles nach Plan läuft, merkt man das fehlende Warm-up nicht so sehr, aber wenn du Probleme hast, dann wird es sehr schwierig.»

Aoyama bleibt trotzdem gelassen und denkt bereits über die Herangehensweise als Team nach. «Ich weiß nicht genau, was wir tun können, um uns an diese Situation anzupassen. Aber von Rennen zu Rennen werden wir herausfinden, was wir zu tun haben», sagte der 41-Jährige.

Zeitplan Freitag

09:00 Uhr: 35 min Moto3 Practice 1
09:50 Uhr: 40 min Moto2 Practice 1
10:45 Uhr: 45 min MotoGP Practice 1

13:15 Uhr: 35 min Moto3 Practice 2
14:05 Uhr: 40 min Moto2 Practice 2
15:00 Uhr: 60 min MotoGP Practice 2

Zeitplan Samstag

08:40 Uhr: 30 min Moto3 Free Practice
09:25 Uhr: 30 min Moto2 Free Practice
10:10 Uhr: 30 min MotoGP Free Practice
10:50 Uhr: 15 min MotoGP Qualifying 1
11:15 Uhr: 15 min MotoGP Qualifying 2

12:55 Uhr: 15 min Moto3 Qualifying 1
13:20 Uhr: 15 min Moto3 Qualifying 1
13:50 Uhr: 15 min Moto2 Qualifying 2
14:15 Uhr: 15 min Moto2 Qualifying 2
15:00 Uhr: Halbe Distanz MotoGP Sprint Race

Zeitplan Sonntag:

09.40 Uhr: 10 Minuten Warm-up MotoGP
10.00 Uhr: 30 Minuten MotoGP Riders Fan Shop
11.00 Uhr: Rennen Moto3
12.15 Uhr: Rennen Moto2
14.00 Uhr: Rennen MotoGP

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