Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Caponera: Beim WM-Abschied zu Tränen gerührt

Von Günther Wiesinger
Migno und Masia standen beim Saisonfinale in der ersten Reihe, dahinter freuen sich Marica und Fiorenzo Caponera (links von seiner Frau)

Migno und Masia standen beim Saisonfinale in der ersten Reihe, dahinter freuen sich Marica und Fiorenzo Caponera (links von seiner Frau)

Wenn die Moto3-WM 2020 am 8. März in Doha beginnt, wird das Team von Fiorenzo Caponera fehlen: Nach 23 Jahren und zwei WM-Titeln musste der Italiener seinen Rennstall zusperren.

Nach 23 Jahren hat Fiorenzo Caponera (63) mit seinem Mugen-Race-Moto3-Team beim Saisonfinale 2019 seinen letzten Grand Prix als Teambesitzer absolviert. «Wir haben an den drei, vier Tagen beim Valencia-GP so viele nette und freundliche und liebevolle Abschiedsworte von Freunden und Kollegen und Mitarbeitern im Paddock gehört, dass ich mehrmals zu Tränen gerührt war», erklärte seine Motorsport-begeisterte Frau Marica.

Fiorenzo (63) und Marica Caponera haben in den 23 Jahren viele Erfolge errungen, auch 2019 gelangen den KTM-Piloten Jaume Masia und Andrea Migno etliche Topergebnisse. Aber Hauptsponsor Bester Capital Dubai zahlte die vereinbarte Summe nicht, deshalb wurden die Schriftzüge in Misano abmontiert – und bald von Mugen Race (Lederhersteller) ersetzt.

Es ist deshalb eine gewisse Verbitterung zu spüren. Aber bei Caponera überwiegt die Gewissheit, der kleinsten WM-Klasse (125 ccm und Moto3) jahrelang den Stempel aufgedrückt und zwei WM-Titel (mit Vincent und Locatelli 2000 und 2002) errungen zu haben.

«Wir sind nicht auf unsere Erfolge stolz, sondern darauf, wie viele Talente wir an die Weltspitze gebracht haben. Das ist unsere größte Befriedigung», sagt Caponera. «Bei der Abschiedsfeier des Teams in Valencia haben uns die Fahrer und dankbaren Mitarbeiter versichert, sie kommen sofort zurück, falls wir ein Comeback als Teambesitzer starten.»

Das Caponera-Team feierte in der Aprilia-125-Zeit die größten Erfolge. Es gab dann zwischendurch auch vier magere Jahre mit Mahindra, ehe nach der Saison 2016 der Wechsel zu KTM erfolgte.
«Wir sind in der neuen Moto3-WM 2012 mit Suter-Honda-Maschinen gefahren», hält Caponera fest. «Dann hat Suter Racing den Bau der Mahinda-Moto3-Bikes übernommen, also sind wir im Vertrauen auf Suter auf Mahindra umgestiegen. Doch dann hat sich Mahindra-Rennchef Mufaddal Choonia von Suter getrennt und mit Davide Borghesi in Italien eine eigene Rennabteilung errichtet. Drama, Desaster, Katastrophe – das war das Ergebnis.»

Warum ist Caponera trotzdem vier Jahre bei Mahindra gelieben? «Weil die Vorschriften besagten, dass mindestens drei Teams beliefert werden mussten und uns die Teamvereinigung IRTA deshalb keinen Wechsel zu KTM erklaubte.» Denn dort waren nach 2014 (mit Husqvarna) bis zu 19 Bikes unterwegs.

Erst 2017 wechselte Caponera zu KTM – damals fuhr er mit Marcos Ramirez und Darryn Binder.

Die Liste der namhaften Caponera-Schützlinge ist endlos: Simoncelli, Goi, Redding, Rolfo, Battaini, Boscoscuro, Pablo Nieto, De Rosa, Olivé, Aegerter, Grotzkyi, Jenkner, Folger, Fagerhaug, Masbou, Sanna, Iannone, Nakagami, Hanika, Brad, Darryn Binder und Ramirez sowie Migno und Masia fuhr für ihn.

Das Ehepaar Caponera stammt aus Bologna, lebte dann zehn Jahre in Luxemburg («Dort haben wir die Sonne nie gesehen»), ehe die Zelte im Tessin aufgeschlagen wurden. «In den ersten acht Jahren wohnten wir in Lugano, seit zehn Jahren leben wir in Ascona.»

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