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Peter Öttl (Husqvarna): Lob für die Kostenreduktion

Von Günther Wiesinger
Peter Öttl in der Husqvarna-Box

Peter Öttl in der Husqvarna-Box

Keine Weiterentwicklung bis Ende 2021, keine privaten Testfahrten, keine Übersee-Rennen: Husqvarna-Moto3-Teamteilhaber Peter Öttl befürwortet die jüngsten Sparmaßnahmen für die Moto3-WM.

Der deutsche Sterilgarda Max Racing-Teamteilhaber Peter Öttl bildet gemeinsam mit seinem Partner Max Biaggi in diesem Jahr das neue Husqvarna-Moto3-Werksteam mit dem elffachen GP-Sieger Romano Fenati und dem talentierten Spanier Alonso Lopez, der vom Estrella Galicia-0,0-Honda-Team kam. Wie alle Kollegen von den anderen GP-Teams ist Öttl froh, dass jetzt noch 13 Rennen auf dem Programm stehen.

«Vor zwei Monaten war die Situation noch völlig unklar», blickt der Bayer zurück. «Man hat nicht gewusst, wie sich die Reisefreiheit entwickelt, man hat nicht gewusst, wie man die Pandemie überhaupt am besten bekämpfen kann. Gott sei dank ist viel richtig gemacht worden, wir sind auf einen richtigen Weg gekommen. Man kann durchaus hoffen, dass es in dieser positive Richtung weitergeht. Aber ganz sicher kann man sich natürlich nie sein. So gesehen sind wir alle froh, dass wir inklusive Katar jetzt 14 Grand Prix im Kalender haben, möglichweise noch mehr. Aber diese 14 wären schon okay, denn die Übersee-Rennen sind mit dem Stand von heute einfach noch nicht möglich. Vielleicht wäre es aus Gründen der gesundheitlichen Sicherheit sowieso besser, darauf zu verzichten. Mit 14 Rennen hätten wir immer noch eine gute Weltmeisterschaft.»

Das Max Racing Team plante die Saison für 20 Grand Prix ursprünglich mit einem Jahresbudget von ca. 1,5 Millionen Euro. Bei sechs Rennen weniger fallen auch Zuschüsse durch die Dorna/IRTA weg (Startgeld, Preisgeld, TV-Geld). Deshalb müssen alle Teams sparsamer haushalten, ein Verzicht auf die teuren Übersee-Trips im Herbst würde deshalb helfen, die Budgets zu entlasten, zumal auch die meisten Sponsoren ihre Beiträge redizieren.

«Die Coronakrise trifft alle, von der Dorna über die Hersteller, Teams und Veranstalter bis zu den Sponsoren ist sich der fünffache GP-Sieger aus Ainring bewusst. «Die Übersee-Rennen sind extrem teuer. Deshalb gehe ich davon aus, dass es die meisten Teams begrüßen würden, kein Übersee-Rennen mehr zu haben. Denn die Sponsoreneinnahmen werden definitiv geringer sein. 14 Rennen, davon 13 in Europa, das wäre ein guter Kompromiss.»

Zur Kostenreduktion wurde für diese Saison in den Klassen Moto3 und Moto2 alle weiteren privaten Testfahrten untersagte. Außerdem werden die 2020-Rennmotorräder in der identischen Konfiguration auch 2021 verwendet.

«Der Hintergedanke ist Kosten zu sparen. Und ich gehe davon aus, dass die Motorräder auch mehr als 30 Rennen durchstehen. Denn sie werden ja normal zwar nach einer GP-Saison verkauft, aber dann in anderen internationalen oder nationalen Rennserien weiter eingesetzt. Zwei GP-Jahre mit einer Bike ist also sicher kein Problem, denn die Motorräder werden immer gewartet. Alle Teile werden regelmäßig ausgetauscht, es gibt bei den Motoren Service-Intervalle nach einer bestimmten Kilometer-Anzahl. Man kann sicher auch eineinhalb Saisonen mit den Maschinen fahren. Das Ziel ist, dass die Teams nächstes Jahr nicht wieder neue Motorräder kaufen müssen. Da die Homologation für 2021 die gleiche ist wie für 2020, ist das machbar. Die Hersteller können jetzt über einen längeren Zeitraum die passenden Ersatzteile anbieten. Sie werden also auch mehr Teile an die Teams verkaufen können. Deshalb ist das für die Hersteller auch keine so schlechte Lösung. Natürlich wird irgendwann eine Weiterentwicklung folgen. Aber für die nächsten eineinhalb Saisonen wird alles gleich bleiben.»

Öttl weiter: «Die Hersteller und Teams können auf jeder Fall bei der Elektronik Entwicklung betreiben, und sie können beim, Set-up Verbesserungen machen. Man kann sicher an den Federelementen arbeiten. Aber das Chassis, die Aerodynamik und der Motor müssen bis Ende 2021 unverändert bleiben. Diese Performance-Teile dürfen nicht geändert werden. Bisher durfte man die Aerodynamik und das Chassis einmal im Jahr durch ein Update ändern. Das ist jetzt für eineinhalb Jahre nimmer erlaubt.»

WM-Stand Moto2 (nach 1 von 14 Rennen):

1. Nagashima, Kalex, 25 Punkte
2. Baldassarri, Kalex, 20
3. Bastianini, Kalex, 16.
4. Roberts, Kalex, 13
5. Gardner, Kalex, 11.
6. Navarro, Speed Up, 10
7. Schrötter, Kalex, 9
8. Canet, Speed Up 8
9. Vierge, Kalex, 7
10. Lüthi, Kalex, Kalex, 6
11. Bendsneyder, NTS, 5
12. Bezzecchi, Kalex, 4
13. Di Giannantonio, Speed Up, 3
14. 
Dixon, Kalex, 2
15. Manzi, MV Agusta, 1

WM-Stand Moto3 (nach 1 von 14 Rennen)

1. Arenas, KTM, 25 Punkte
2. McPhee, Honda, 20
3.
Ogura, Honda, 16
4. Masia, Honda, 13
5. Suzuki, Honda, 11
6. Rodrigo, Honda, 10
7. Alcoba, Honda, 9
8. Salac, Honda. 8
9. Foggia, Honda, 7
10. Raul Fernandez, KTM, 6
11. Sergio Garcia, Honda, 5
12. Deniz Öncü, KTM, 4
13. Lopez, Husqvarna., 3
14. Toba, KTM, 2
15.
Arbolino, Honda, 1

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