Portimão: Albert Arenas (KTM) ist Moto3-Weltmeister!

Von Nora Lantschner
Albert Arenas ließ KTM und das Aspar Team jubeln

Albert Arenas ließ KTM und das Aspar Team jubeln

Beim Saisonfinale in Portimão siegte Ajo-Fahrer Raul Fernandez überlegen. Im Mittelpunkt stand aber Albert Arenas, der sich mit Platz 12 in einer unglaublich spannenden letzten Runde zum Moto3-Titel 2020 zitterte.

Red Bull-KTM-Ajo-Pilot Raul Fernandez fuhr zum sechsten Mal in dieser Saison von der Pole-Position los, alle Augen waren aber auf die zweite Startreihe gerichtet: WM-Leader Albert Arenas (Aspar Team) und sein erster Verfolger Ai Ogura (Honda Team Asia) standen direkt nebeneinander auf 6 und 5.

Zur Erinnerung: Vor dem Saisonfinale trennten die beiden nur acht Punkte. Auch Tony Arbolino war als WM-Dritter mit elf Zählern Rückstand noch im Titelkampf, allerdings hatte der Snipers-Honda-Pilot im Qualifying, das einmal mehr von taktischen Spielchen und zu langem Abwarten geprägt war, gepatzt – Startplatz 27 ließ ihm nur noch Außenseiterchancen.

Maximilian Kofler stand zum Abschluss seiner Rookie-Saison in der Motorrad-WM auf dem 24. Startplatz. Der Österreicher gehörte – neben Jason Dupasquier (Startplatz 30) – allerdings zu den insgesamt neun Fahrern, die am Freitag im FP2 beim Bummeln erwischt wurden. Deshalb wurde ihnen ein Long-Lap-Penalty für das Rennen aufgebrummt. Als Wiederholungstäter gab es für Masia, Foggia und Pawi sogar jeweils einen doppelten Long-Lap-Penalty.

So lief das letzte Moto3-Rennen des Jahres:

Start: Raul Fernandez geht von der Pole in Führung, dahinter reihen sich Suzuki, Ogura und Arenas ein.

1. Runde: Arbolino kommt in der ersten Runde schon bis auf Platz 17 nach vorne. Kofler ist 25., Dupasquier liegt auf Platz 28.

2. Runde: Suzuki ist der große Verlierer der Windschattenschlacht auf Start-Ziel, Ogura und Arenas gehen vorbei und liegen nun auf den Rängen 2 und 3. Alcoba und Masia streiten um Platz 5.

3. Runde: Arenas geht auf der Geraden an seinem großen Titelrivalen vorbei. Ogura verliert dann auch Rang 3 an Masia – und der Leopard-Fahrer schiebt sich auch an Arenas vorbei. Alcoba überholt die Top-2 der WM ebenfalls.

4. Runde: Arenas schiebt sich auf der Geraden wieder auf Platz 2 nach vorne. Alcoba kommt ihm gefährlich nahe. Ogura schiebt sich dann an Alcoba vorbei, aber der kontert. Masia und Foggia absolvieren den ersten Long-Lap-Penalty – sie biegen vor Arbolino (12.) wieder auf die Strecke ein.

5. Runde: Alcoba greift in Kurve 3 Arenas an, der schlägt zurück. Dicht dahinter folgen Ogura, Öncü, Garcia, Sasaki und Suzuki. Fernandez nutzt die Positionskämpfe hinter ihm, er hat schon einen Vorsprung von knapp 2 sec.

6. Runde: Alcoba übernimmt Platz 2 vor Arenas, Ogura fällt auf Rang 6 zurück. Das Polster von Raul Fernandez auf die achtköpfige Verfolgergruppe wächst auf drei Sekunden an. Arbolino ist in den Top-10 angekommen.

7. Runde: Arenas ist zurück auf Platz 2, Ogura auf 5. Arbolino schnappt sich Platz 9 von Binder, damit führt er die zweite große Gruppe an – allerdings klafft auf die Gruppe um Arenas und Co. eine Lücke von fast 3 sec.

8. Runde: Nach Start-Ziel gibt es Runde für Runde Positionswechsel, nun ist Alcoba wieder Zweiter. Raul Fernandez ist auf einem anderen Level unterwegs, er liegt schon mehr als 5 sec vor dem Rest des Feldes.

9. Runde: Ogura fällt an das Ende der ersten Gruppe zurück. Arbolino liegt als Neunter noch 2,5 sec hinter ihm.

10. Runde: Sasaki geht in Kurve 1 an Arenas vorbei, aber der holt sich Platz 3 in der nächsten Kurve zurück. Ogura ist weiter Achter. Arbolino folgt 1,8 sec dahinter.

11. Runde: Foggia geht an Arbolino vorbei. Die zweite Gruppe rückt näher. Nur Fernandez ist auf und davon – mit 8,5 sec Vorsprung!

12. Runde: Foggia fährt die Lücke auf Ogura und Co. zu. Allerdings setzten sich Alcoba, Arenas und Suzuki leicht ab.

13. Runde: 15 Fahrer bilden nun die Verfolgergruppe. Arbolino schnappt sich Ogura und liegt auf Platz 9. Arenas liegt hinter Alcoba und Suzuki auf Platz 4.

14. Runde: Arenas muss sich vor den Leoparden hinter ihm in Acht nehmen – und Foggia geht vorbei. Arbolino holt sich Platz 7 von Garcia.

15. Runde: Masia schiebt sich auf Start-Ziel an Arenas vorbei. Damit liegt der WM-Leader auf Platz 6. Arbolino hinter Garcia auf P8, Ogura ist nur noch Elfter. Garcia geht an Arenas vorbei – Arbolino nimmt den Aspar-Fahrer ebenfalls ins Visier. Lopez stürzt in Kurve 12.

16. Runde: Arbolino greift auf Start-Ziel Arenas an, aber der kontert in der ersten Kurve. Es entwickelt sich ein harter Kampf – es kommt sogar zur Berührung. Dadurch verlieren sie den Anschluss an Garcia und Co. vor ihnen.

17. Runde: Auf Start-Ziel kommt Arbolino schließlich vorbei an Arenas. Allerdings klafft nun eine Lücke von 1,6 sec auf die Gruppe, die um die Podestplätze kämpft (Foggia, Masia, Alcoba, Suzuki und Garcia).

18. Runde: Ogura greift Arenas an – und hat einen heftigen Wackler, nur mit Glück bleibt er sitzen. Der Japaner schiebt sich kurz später doch an Arenas vorbei. Binder schnappt sich Arbolino. Masia stürzt in Kurve 8.

19. Runde: Auf Start-Ziel schiebt sich Arenas wieder auf Platz 8 nach vorne. Noch ein Schreckmoment für Arenas, der hinter McPhee zurückfällt – aber kontert. Bei diesem Stand würde der Aspar-Fahrer in der WM-Tabelle zehn Punkte vor Arbolino den Titel holen.

20. Runde: Suzuki (5.) stürzt in Kurve 5. Arenas und Co. sind wieder an Arbolino und Binder dran.

Letzte Runde: Fernandez fährt mit einem Acht-Sekunden-Vorsprung dem Sieg entgegen. Foggia (nach zwei Long-Lap-Penalties!) und Alcoba sind ebenfalls auf Podestkurs.

Für den WM-Leader und sein Aspar Team geht in der letzten Runde der Puls noch einmal gehörig in die Höhe: Zunächst berühren sich Arenas und Ogura, dann hat Arenas fast einem Highsider auf dem Grünstreifen in Turn 4, er bleibt aber sitzen! Platz 12 reicht am Ende für die WM-Krone.

Es ist übrigens der vierte Moto3-Titel für KTM nach Cortese (2012), Viñales (2013) und Brad Binder (2016).

Moto3-Ergebnis, Portugal-GP, 22.11.

1. Raul Fernandez, KTM
2. Foggia, Honda, + 5,810 sec
3. Alcoba, Honda, + 5,866
4. Garcia, Honda, + 6,447
5. Arbolino, Honda, + 12,998
6. Binder, KTM, + 13,065
7. Vietti, KTM, + 13,907
8. Ogura, Honda, + 13,929
9. McPhee, Honda, + 13,945
10. Öncü, KTM, + 14,438
11. Antonelli, Honda, + 14,487
12. Arenas, KTM, + 14,708
13. Sasaki, KTM, + 19,285
14. Tatay, KTM, + 23,195
15. Toba, KTM, + 24,233

Ferner:
23. Dupasquier, KTM, + 34,884 sec
25. Kofler, KTM, + 35,092

Moto3-WM, Endstand nach 15 Rennen:

1. Arenas, 174 Punkte. 2. Arbolino 170. 3. Ogura 170. 4. Fernandez 159. 5. Vietti 146. 6. Masia 140. 7. McPhee 131. 8. Darryn Binder 122. 9. Garcia 90. 10. Foggia 89. 11. Alcoba 87. 12. Suzuki 83. 13. Rodrigo 80. 14. Fenati 77. 15. Migno 60. 16. Sasaki 52. 17. D. Öncü 50. 18. Toba 41. 19. Antonelli 40. 20. Nepa 38. 21. Salac 30. 22. Tatay 26. 23. Lopez 21. 24. Yamanaka 14. 25. R. Rossi 10.

Konstrukteurs-WM:

1. Honda 326. 2. KTM 318. 3. Husqvarna 86.

Team-WM:

1. Leopard Racing 229. 2. Aspar Team 212. 3. Sky Racing VR46 206. 4. Red Bull KTM Ajo 200. 5. Rivacold Snipers 200. 6. Honda Team Asia 170.

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