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Nachdem Deutschland als Beginner und Verlierer des Zweiten Weltkriegs von den ersten drei Jahren der 1949 von der FIM ins Leben gerufenen Motorrad-Weltmeisterschaft ausgeschlossen war, trat 1953 NSU in den damals kleinsten Hubraumklassen bis 125 und 250 ccm einen Siegeszug an. Der Augsburger Werner Haas gewann in jenem Jahr mit drei von sechs und zwei von sieben Saisonsiegen beide Weltmeistertitel.
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Auch 1954 standen die Achtel- bzw. Viertelliterklasse ganz im Zeichen des Neckarsulmer Motorrad-Herstellers, wobei in der 125-ccm-Klasse der Österreicher Rupert Hollaus den Titel mit der Rennfox holte und bei den 250ern hinter Werner Haas mit einer Rennmax Vize wurde. Während Haas in der 250-ccm-Klasse von Sieg zu Sieg eilte, gewann Hollaus die ersten vier Saisonrennen bei den 125ern. Den ersten Sieg sicherte er sich bei der TT auf der Insel Man, danach gewann er den Ulster Grand Prix in Belfast sowie in Assen. Die vierte Station der Achtelliterklasse, die sechste insgesamt (damals rochierten die einzelnen Klassen), war das Heimrennen für NSU auf der Solitude bei Stuttgart. An jenem 25. Juli gewann Rupert Hollaus erneut und machte damit seinen Titelgewinn vorzeitig perfekt.
Zwei weitere Rennen standen zwar für die 125er noch auf dem Programm, doch da nur die vier besten Ergebnisse eines Fahrers in jenem Jahr in Wertung kamen, war dem Maximum-Sieger der Titel nicht mehr zu nehmen.
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Ebenso lief es bei Werner Haas in der 250-ccm-Klasse, der nach seinen Siegen in Reims, auf der Insel Man, in Dundrod/Belfast und in Assen sogar schon vor dem Solitude-Rennen als Weltmeister feststand, bei diesem dennoch antrat und erneut gewann. Beim nächsten WM-Lauf auf dem Bremgartenkurs bei Bern, bei dem auch die 250-ccm-Klasse ausgeschrieben war, gewann Rupert Hollaus seinen einzigen Grand Prix in der Viertelliterklasse.
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Selbstverständlich zog der NSU-Rennstall nach einigen nicht zur WM zählenden Rennen weiter nach Monza. Keine sieben Wochen, nachdem Hollaus seinen WM-Titel auf der Solitude dingfest gemacht hatte und nur sieben Tage nach seinem 23. Geburtstag stürzte er am zweiten Trainingstag Samstagfrüh auf der ultraschnellen Monza-Strecke und erlag nur wenige Stunden später seinen schweren Kopfverletzungen.
Geboren wurde Rupert Hollaus am 4. September 1931 in Traisen bei St. Pölten in Niederösterreich. Dort betrieb sein Vater eine Motorrad-Werkstatt, sodass der junge Rupert schnell vom Rennsportvirus befallen wurde. Mit 18 Jahren begann er seine Rennfahrerlaufbahn und tingelte, wie damals nicht unüblich, zunächst als Privatfahrer mit drei Motorrädern, einer 125er-Mondial, einer 250er-Moto-Guzzi und einer 350er-Norton, von Rennen zu Rennen. Dabei blieb sei Talent auch den Verantwortlichen bei NSU nicht verborgen.
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Beim Saisonfinale 1953 auf dem Montjuich-Kurs in Barcelona setzten sie Hollaus in einer Art Testrennen schon mal auf ihre 125er-Rennfox. Der Österreicher bedankte sich mit Platz 3 als bester NSU-Fahrer – noch vor Wolfgang Brandt. Gleichzeitig empfahl er sich für einen Werksvertrag für die Saison 1954 und bildete zusammen mit Werner Haas, Hans Baltisberger und H. P. Müller ein schlagkräftiges Quartett. Bis zu jenem 11. September 1954, als seine kurze und steile Karriere auf tragische Art und Weise endete. Bis heute ist Rupert Hollaus der einzige österreichische Solo-Motorrad-Weltmeister im Straßenrennsport.
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