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Hondas Idemitsu-Projekt: Keine gewöhnliche Schule
Ex-250-ccm-Weltmeister Hiroshi Aoyama gewährt als Teammanager des Idemitsu Honda Team Asia Einblicke in die Philosophie des MotoGP-Nachwuchsprojekts für asiatische Fahrer.
Moto3
Im Artikel erwähnt





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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Vor zehn Jahren verstand jemand bei Honda Japan, dass sie ihr Image als Unternehmen für den immensen Markt von jungen asiatischen Konsumenten aufbessern mussten. Und kaum etwas hat auf junge Menschen eine größere Wirkung als Speed, Wettkampf und Rennsport. Das ist der Spirit, mit dem Honda das Idemitsu-Projekt ins Leben rief.
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"Als ich vor fünf Jahren dazustieß, lief das Projekt schon seit fünf Jahren", erklärte Hiroshi Aoyama, der Teammanager der Idemitsu-Struktur in der Weltmeisterschaft. "Das Projekt wurde geboren, als sie in Japan realisierten, dass die asiatischen Fahrer fast aus dem GP-Sport verschwunden waren. Einerseits, weil ihr Level nachgelassen hatte, aber auch aus dem Grund, dass es keine Strukturen gab, die Fahrer aus Asien unterstützten, die lernen und sich in der WM entwickeln wollten. Honda startete mit dem Projekt also den Versuch, die Situation zu verändern – für asiatische Fahrer, nicht nur für Japaner", unterstrich Aoyama. Genau diese letzte Bemerkung ist der Schlüssel, um die Philosophie hinter dem Idemitsu-Projekt zu verstehen: Es handelt sich um ein panasiatisches Projekt und als solches weicht der rein sportliche Aspekt einem kommerziellen Ansatz. Tatsächlich werden das Idemitsu-Moto2- und Moto3-Team von Honda Motor Company Japan unterstützt, während die Idemtisu-MotoGP-Struktur unter HRC-Flagge steht. "Natürlich wollen wir gewinnen", betonte Aoyama. "Aber Honda will Motorsport- und Rennsport-Aktivitäten in Asien promoten – und dafür braucht es lokale Helden. Die Idee dazu entstand in Japan, aber weil sie das Wissen für den Rennsport nicht haben, wurde HRC miteinbezogen. Deshalb stehen all unsere Mitarbeiter bei HRC unter Vertrag."
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Dieser Ansatz erklärt, warum Fahrer aus Malaysien, Indonesien und Thailand in den Idemitsu-Teams fahren, zum Nachteil von schnelleren japanischen Fahrern. Aoyama räumt sehr wohl ein, dass er – wenn es nach ihm ginge – seine Fahrer auf Basis ihres Speeds und Potenzials auswählen würde. Diese Kriterien hätten zur Folge, dass alle Fahrer Japaner wären. "Aber die Nationalität ist ein entscheidender Faktor", so Hiroshi.
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Der Asia Talent Cup, Dornas "Road to MotoGP"-Programm für Asien, ist die Hauptquelle, die das Idemitsu-Honda-Projekt speist. Das gilt auch für die aktuellen Fahrer – den Japaner Ai Ogura, den Thailänder Somkiat Chantra, den Indonesier Mario Aji und den Japaner Taiyo Furusato, Asia Talent Cup-Champion 2021.
Die Auserwählten, die unter allen Fahrer des Asia Talent Cups ausgesucht werden, gehen zur nächsten Phase über: Im JuniorGP (vormals Junioren-WM) in Spanien werden sie in einer Struktur, die Junior Talent Team genannt wird, weiter geschliffen. In der hart umkämpften Serie müssen die asiatischen Fahrer Geschwindigkeit, Charakter und Engagement zeigen, um die Chance zu bekommen, für die WM-Teams in Betracht gezogen zu werden. In anderen Worten: Sie werden konstant bewertet. Es ist wichtig zu bedenken, dass wir über extrem junge Fahrer sprechen, deren Hintergrund sich sehr, sehr stark von dem entscheidet, was sie in Europa vorfinden. Man denke nur an die Sprache, die Küche, die Kultur… Ausgewählt zu werden mag zu Beginn wie ein süßes Bonbon wirken, aber wenn sie über Monate von ihren Familien und Freunden getrennt sind, kann man sich leicht ausmalen, dass manchmal unausweichlich bittere und mutlose Momente aufkommen.
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"Im Grunde haben die Fahrer zwei Jahre, um uns von ihrem Potenzial zu ‚überzeugen‘", schilderte Aoyama. "Im ersten Jahr müssen sie lernen, im zweiten Jahr müssen sie es zeigen. Abhängig von dem, was wir sehen, geben wir dem Fahrer ein drittes Jahr lang eine Chance." Während das ideale Endziel des Projekts darin bestehen würden, einen asiatischen Fahrer zum MotoGP-Weltmeister zu machen – wofür sie den Support von Lucio Cecchinellos LCR-Team haben – ist das zweite Ziel, diese Fahrer zum Symbol unter Motorradfans im jeweiligen Herkunftsland zu machen, gab Aoyama zu verstehen. Deshalb sehen wir Fahrer aus unterschiedlichen südostasiatischen Ländern wie Indonesien, Thailand, Malaysia und künftig vielleicht auch den Philippinen oder Vietnam. "Honda Indonesien konnte beispielsweise das Bild von Mario Aji nutzen, als er für den Indonesien-GP in der ersten Startreihe stand. Für Honda in Thailand war dagegen der Sieg von Chantra in Mandalika sehr wichtig. Solche Ergebnisse sollten helfen, um die Motorsport-Aktivitäten in Asien auszuweiten. Es geht nicht nur darum, einen Weltmeister und künftige MotoGP-Stars zu finden, unsere Fahrer müssen auch einen kommerziellen Wert haben", fasste Aoyama zusammen. Es ist also nicht nur ein Projekt aus sportlicher Sicht, sondern auch eine asienweite Marketing-Initiative. Unterstützt wird das Entwicklungsprogramm vom Titelsponsor: Idemitsu ist in dem Fall, was Repsol für HRC ist. Allerdings ist Idemitsu im Vergleich zum spanischen Unternehmen ein Goliath, immerhin reden wir vom zweitgrößten Mineralölunternehmen Japans, auf internationaler Ebene das achtgrößte, das gleichzeitig auf dem 262. Platz der größten Firmen der Welt liegt.
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