Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Peter Öttl (Husky) ist von Collin Veijer beeindruckt

Von Günther Wiesinger
Das neue Liqui Moly Husqvarna-Team: Sasaki, Öttl und Veijer

Das neue Liqui Moly Husqvarna-Team: Sasaki, Öttl und Veijer

Der neue Liqui-Moly-Husqvarna-Moto3-Teamchef Peter Öttl will 2023 mit Ayumu Sasaki um den WM-Titel fighten. Und Collin Veijer soll der beste Rookie werden – gegen Rueda und Farioli.

Der Niederländer Collin Veijer hat den Red Bull Rookies Cup 2022 auf dem zweiten Gesamtrang beendet, bei 14 Wettkämpfen drei Siege erbeutet und nur 14 Punkten auf den starken Spanier José Antonio Rueda verloren. Der hochtalentierte Veijer gab auch in der Junioren-WM eine Talentprobe ab, er schloss sie auf dem sechsten Gesamtrang ab und siegte bei den zwölf Rennen zweimal auf der KTM des AGR-Teams. Mit 93 zu 238 Punkten lag er jedoch deutlich hinter Weltmeister Rueda, der immer punktete, während Veijer fünf Nuller einkassiert.

In der kommenden Saison wird Veijer im neuen Liqui Moly Husqvarna-Team als Teamgefährte des WM-Vierten und zweifachen Saisonsiegers Ayumnu Sasaki die Moto3-Weltmeisterschaft bestreiten. Das neue Mindestalter für die kleinste GP-Klasse von 18 Jahren erreicht der in Staphorst geborene Collin Veijer am 19. Februar.

Husky-Teammanager Peter Öttl (57) erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, er habe den Aufstieg des Juniors bereits zwei Jahre lang beobachtet, also auch 2021, als er als Zwölfter des Rookies-Cup bereits mit einigen Top-Ten-Ergebnissen aufhorchen ließ.

«Sobald die Talente in der Junioren-WM oder im Red Bull Rookies-Cup fahren, beobachtet man sie», hält der Bayer fest. «Man schaut sich mal die Steigerung an und schätzt ab, wo die Stärken und Schwächen liegen. Dann entscheidet man, wobei ja nicht der Teamchef allein entschiedet, sondern der Fahrer muss ja auch Interesse haben, zu uns zu kommen.»

Öttl weiter: «Wenn man sieht, dass die Konstellation passt, die Familie und das Management passen, dann wird der Fahrer interessant.»

Collin Veijer wird von der Agentur LKK Sports Management betreut, genau genommen von Laurens Klein Koerkamp, der sich seit vielen Jahren auch um das Management der Superbike-Stars Michael van der Mark und Garrett Gerloff kümmert.

«Die ersten Gespräche mit dem Management von Collin habe ich bei der Superbike-WM in Misano geführt, also im vergangenen Juni. Die definitive Entscheidung ist dann beim Aragón-GP im September gefallen», berichtet Peter Öttl.

Was darf man von einem Rookie wie Collin Veijer 2023 in der WM erwarten? «Prinzipiell erwarte ich mir von einem jungen Fahrer, dass er nach einer gewissen Zeit Punkte holt und ein paar Highlights setzt. Dass er nicht bei allen Rennen, aber bei der Hälfte in der Lage ist, Punkte zu sammeln. Dazu wünsche ich mir immer wieder mal ein Highlight, vielleicht in Assen. Wenn er dort auf einen Platz zwischen 6 und 10 fährt, ist das sicherlich ganz gut.»

Dazu könnte der «Rookie of the Year»-Award in Betracht gezogen werden. Öttl: «Klar, diese Wertung ist für jeden Neuling erstrebenswert. Da ist Rueda aus dem Red Bull-KTM-Ajo-Team hoch eingestuft, auch Farioli, der im Tech3-KTM-Team fahren wird. Aber Collin gehört für mich eigentlich zu den Kandidaten dazu, weil er besonders in der zweiten Saisonhälfte 2022 mit diesen Fahrern gleichauf war.»

Die niederländischen Fans hoffen auf ein Ende der Durststrecke im GP-Sport, denn seit Honda-125-Pilot Hans Spaan beim Brünn-GP 1990 hat kein Niederländer einen GP-Sieg in einer Soloklasse errungen. Der 125-ccm-Pilot beendete die 125-ccm-WM 1989 und 1990 auf dem zweiten WM Rang hinter Alex Crivillé beziehungsweise Loris Capirossi und errang in diesen zwei Jahren insgesamt neun GP-Siege.

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