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KTM mit klarem Ziel: Moto3-WM ab 2028 nur in Orange

Von Thomas Kuttruf
Sicher ist: Wenn die MotoGP 2027 mit neuem Regelwerk unterwegs ist, kommt die Moto3 an die Reihe. KTM-Sportchef Pit Beirer betont das große Interesse ab 2028 als Exklusivausrüster der Klasse aktiv zu sein.

Mit der Saison 2027 gelten in der Königsklasse neue Technik-Spielregeln. Die Neufassung des Reglements mit nur noch 850 ccm großen Vierzylindern und einer Reihe weiterer Adaptionen soll sowohl der Sicherheit als auch dem Unterhaltungswert dienen. Mit Pirelli als neuem Exklusiv-Reifenpartner kommt zudem eine weitere neue Unbekannte in Spiel.

Vor allem aus Kostengründen soll dann im nächsten Schritt die Moto3-WM behandelt werden. 2028, so der aktuelle Plan, wird es die seit 2012 markenoffene Prototypen-Klasse mit 250‑ccm-Einzylindern so nicht mehr geben. Wie bereits auf SPEEDWEEK.com veröffentlicht geht es um die Herausforderung reinrassige Rennmotorräder zu entwickeln, die sich in Sachen Leistung und Gewicht der Moto2-WM annähern – zugleich aber kostengünstiger sind.

Dorna-Manager Carlos Ezpeleta stellte dabei im Exklusiv-Interview klar: «Fakt ist, diese Klasse wird auch in Zukunft die höheren Klassen bedienen und entsprechend müssen wir auch in der zukünftigen Moto3 den Charakter reinrassiger Rennmotorräder erhalten. Wir schließen nicht aus, dass bei den Antrieben mehr Seriennähe entstehen kann – derzeit ist noch sehr vieles offen – aber wir schließen den Einsatz von Serienmotorrädern aus. »

Der einzige Weg die gesteckten Ziele zu erreichen, führt über den Ausschluss von Wettbewerb. Nur wenn der intensive Technik-Wettlauf zwischen den verbleibenden Herstellern KTM und Honda zum Erliegen kommt, geht der Kostendruck zurück.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bestätige KTM-Sportchef Pit Beirer die Absichten aus Herstellersicht und legte zudem die Hand für KTM Racing auf den Tisch: «Ohne Frage – KTM will ab 2028 die Moto3.» Pit Beirer weiter: «Wir sind damit allerdings nicht alleine. Als das Thema erstmals auf den Tisch kam gab es wenig Interesse, aber jetzt sind es schon einige Hersteller die Interesse bekundet haben. Nun wird es dazu eine offizielle Ausschreibung geben. Die Bewerber müssen dann zeigen, welche Bikes zu welchen Kosten angeboten werden können. Es macht auf jeden Fall Sinn, den Kostendruck und hier speziell aus der Entwicklung der Bikes, herauszunehmen. Allerdings ist es dann auch ein komplett anderes Geschäft.»

Zum weiteren Hintergrund stellt Beirer klar: «Wir sind seit der Gründung der Klasse am Start und haben das Engagement nie in Frage gestellt. Dazu kommt, dass wir die Nachwuchsförderung auf breitere Beine gestellt haben. Über den Rookies-Cup hat KTM einen großen Teil in Europa abgedeckt und Honda hat eher den asiatischen Bereich bespielt. Aus dieser Historie sehe ich deswegen diese beiden Hersteller auch auf Pole-Position wenn es um die Ausschreibung der neuen Moto3 geht. Wer dann das Rennen macht, das liegt nicht in unserer Hand.»

Das technische Patentrezept hat derweil noch kein Hersteller parat. Die heute etablierten Werke sind fraglos befähigt, einen wie angedacht rund 500 ccm großen Twin in einem rennfähigen Chassis auf die Räder zu stellen. Die Frage ist, welche Kosten der Leistung gegenüberstehen.

Soll der Preis für das Moto3-Standard-Bike bei mehr Hubraum und mehr Gewicht unter dem eines heutigen Prototyps liegen, so werden auch Abstriche bei Performance, sprich Rundenzeiten, in Kauf genommen werden müssen.

Da jedoch alles darauf hinausläuft, dass 2028 nur ein Hersteller die Moto3 ausrüsten wird, tritt der Aspekt der maximalen Streckenleistung in den Hintergrund. Prioritäten werden bei der Anpassung der Motorrad-Dimensionen Kosten und geringeren Gesamtkosten gesetzt.

Nach vorübergehend zurückgewonnener Stabilität eröffnet sich für KTM möglicherweise ein anderes Geschäftsfeld. Gelingt es KTM Racing, ein schlüssiges Konzept vorzulegen, stehen die Chancen gut, dass die zuletzt sportlich dominierende Marke das Ruder nach Ablauf der Saison 2027 zu 100 Prozent übernimmt.

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