MotoGP: Pecco Bagnaia resigniert

Quiles schaffte dasselbe wie sein «Chef» Marc Marquez

Von Stephan Moosbrugger
Maximo Quiles gratulierte seinem «Boss» Marc Marquez zum Sieg

Maximo Quiles gratulierte seinem «Boss» Marc Marquez zum Sieg

Moto3-Rookie Maximo Quiles erzielte in Mugello seinen ersten GP-Sieg. Nach fünf Rennen in der Motorrad-WM hat er die gleiche Erfolgsbilanz vorzuweisen wie sein Mentor Marc Marquez zum Karriere-Beginn. «Das ist verrückt!»

Im Moto3-Rennen in Mugello hatten die Rookies das Sagen: Maximo Quiles (Aspar) gewann vor Alvaro Carpe (KTM Ajo). Quiles holte zudem auf der italienischen Traditionsstrecke seinen ersten Sieg in der Motorrad-WM – und das mit gerade einmal 17 Jahren.

Doch der Reihe nach: Quiles sicherte sich im Qualifying am Samstag Startplatz 7. Im Grand Prix am Sonntag verlor er in den ersten Runden einige Positionen – im zweiten Umlauf war er nur noch auf Platz 13 zu finden. Zu Beginn von Runde 4 hatte sich der Teenager bereits auf Rang 3 nach vorne gekämpft. Danach bildete sich eine große Spitzengruppe mit ständigen Positionswechseln – wie es in der Moto3-Klasse üblich ist. Zweitweise führte Quiles die Gruppe an. In der letzten Runde lagen Carpe, Foggia und Quiles auf den ersten drei Positionen, in der letzten Kurve presste sich dann der Aspar-Rookie an Teamkollege Dennis Foggia vorbei. Quiles überquerte die Ziellinie mit sechs Tausendstelsekunden Vorsprung auf Carpe und 0,066 sec vor Foggia.

«Ich bin überglücklich, meinen ersten Sieg errungen zu haben. Es war das schwierigste Rennen meines Lebens. Ich glaube, es ist eine der schwierigsten Strecken in der Weltmeisterschaft, und ich habe mich ziemlich gut geschlagen», meinte der frisch gebackene GP-Sieger. «Es gab Momente, in denen ich aggressiver sein musste, und ich wusste, dass meine Chance in den letzten beiden Runden kommen würde. Im letzten Umlauf hatte ich in Kurve 4 einen heiklen Moment. Ich dachte, dass mein Rennen zu Ende wäre, denn ich lag bereits auf dem Asphalt und hatte keine Ahnung, wie ich das noch abfangen konnte – es war ein Save im Marquez-Stil. In der letzten Kurve habe ich mich entschlossen, alles zu geben und mit viel Geschwindigkeit auf die Gerade zu kommen. Ich wusste, dass sie mich nur mit knappem Vorsprung überholen würden, aber ich blieb positiv und dachte immer wieder: ‚Sie werden mich nicht überholen, sie werden mich nicht überholen.’ Ich habe mich sehr wohl gefühlt und gekämpft, als wäre ich schon seit vielen Jahren dabei.»

Der Italien-GP war erst das fünfte Moto3-Rennen für Maximo Quiles. Die ersten beiden Saison-Events verpasste der junge Spanier, weil er dort noch nicht das Mindestalter von 17 Jahren erreicht hatte, in Katar und Jerez fiel er verletzungsbedingt aus. In Silverstone und Aragon belegte der aus Murcia stammende Fahrer jeweils Platz 2 – sein Sieg in Mugello war somit eigentlich keine Überraschung. «Nachdem ich in den letzten Rennen so knapp am Sieg vorbeigeschrammt war, wollte ich mir diesen dieses Mal nicht entgehen lassen. Ich sah die Ziellinie immer näherkommen und konnte es kaum glauben. Es war ein Traum, die Zielflagge vor mir zu sehen», musste Quiles zugeben. «Ich wusste seit Beginn dieses Jahres, dass ich den Speed habe. Aber ich wusste natürlich, dass es schwierig wird – es ist eine Weltmeisterschaft und viele Fahrer bringen viel Erfahrung mit. Ich bin derjenige, der am wenigsten Erfahrung hat, da ich vier Rennen verpasst habe. Aber mein Team macht so einen guten Job und sie helfen mir sehr. Sie machen mir auch keinen Druck, was sehr wichtig ist. Ich kann die Rennen genießen.»

Quiles steht unter den Fittichen von niemand geringerem als Marc Marquez. Die beiden haben in Sachen Erfolgsbilanz einiges gemeinsam: Der Youngster erzielte, wie sein Idol, seine erste Pole-Position in Le Mans, das erste Podest in Silverstone und den ersten Sieg in Mugello – allerdings liegen bei Marquez zwischen dem ersten Podestplatz und dem ersten GP-Sieg zwei Jahre, Quiles hat dies innerhalb von 3 Rennen geschafft. «Das ist verrückt», schmunzelte er. «Es ist ein Traum wahrgeworden, das kommt in der Geschichte eigentlich nicht vor. Er ist mein Chef, und zu tun, was der Boss geschafft hat, ist echt verrückt. Aber ich muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben, jetzt kommt Assen und ich muss weiter dazu lernen. Es ist ein Rookie-Jahr und ich habe keinen Druck.»

Auch für das Aspar-Team war es ein Traumwochenende. Der routinierte Teamkollege von Quiles, Dennis Foggia, landete auf dem dritten Rang. Für den Italiener, der 2024 noch in der Moto2-WM fuhr, war es in der laufenden Saison das beste Rennen.

Ergebnisse Moto3 Mugello, Rennen (22. Juni):

1. Maximo Quiles (E), KTM, 17 Runden in 33:17,697 min
2. Alvaro Carpe (E), KTM, +0,006 sec
3. Dennis Foggia (I), KTM, +0,066
4. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,102
5. David Munoz (E), KTM, +0,212
6. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,312
7. Angel Piqueras (E), KTM, +0,426
8. Valentin Perrone (ARG), KTM, +0,448
9. Joel Kelso (AUS), KTM,+0,550
10. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +1,242
11. Nicola Carraro (I), Honda, +2,986
12. Scott Ogden (GB), KTM, +5,048
13. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +10,469
14. Stefano Nepa (I), Honda, +10,504
15. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +10,811

19. Noah Dettwiler (SUI), KTM, +16,482

WM-Stand nach 9 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 162 Punkte. 2. Angel Piqueras 106. 3. Alvaro Carpe 105. 4. Joel Kelso 93. 5. Maximo Quiles 85 6. Taiyo Furusato 77. 7. Luca Lunetta 63. 8. David Munoz 62 9. Adrian Fernandez 61. 10. David Almansa 56 11. Ryusei Yamanaka 55. 12. Dennis Foggia 49. 13. Matteo Bertelle 40. 14. Valentin Perrone 35. 15. Stefano Nepa 31.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 225 Punkte. 2. Honda 126.

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