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Teamchef Aki Ajo: «Jack Miller ist ein Fighter»

Von Günther Wiesinger
Das Red-Bull-Ajo-Trio für 2014: Karel Hanika, Danny Kent und Jack Miller

Das Red-Bull-Ajo-Trio für 2014: Karel Hanika, Danny Kent und Jack Miller

Red-Bull-KTM-Teamchef Aki Ajo traut Jack Miller den Moto3-WM-Titel 2014 zu. «Er hat sich Schritt für Schritt gesteigert», meint Ajo.

Das Red-Bull-Team von Aki Ajo tritt 2014 in der Moto3-Weltmeisterschaft mit drei neuen Fahrern und erstmals mit zwei unterschiedlichen Marken an. Jack Miller und Karel Hanika fahren auf Werks-KTM, Danny Kent die Husqvarna, deren Motor auf dem M32-Triebwerk von KTM basiert, auch der bewährte Gitterrohrstahlrahmen und die WP Suspension kommen zum Einsatz.

Der diesjährige WM-Siebte gilt momentan als stärkste Hoffnung des Ajo-Teams. Der Australier hat bei den Tests in Jerez und Almeria sofort überzeugt.

Aber er muss Gewicht verlieren. Er zählt in der kleinsten Klasse nicht gerade zu den Leichtgewichten. «Das ist eine seiner Aufgaben für den kommenden Winter», betont Aki Ajo. «Jack hat selber gemerkt, dass er abnehmen muss. Aber es ist nicht viel. Wir reden hier über 3 oder 4 kg. Die wird er automatisch abnehmen, wenn er es sich vornimmt. Darüber mache ich mir keine Sorgen.»

«Jack ist ein typischer Australier, sehr relaxt, aber auch sehr erfolgshungrig. Er ist bereit, sich in die Arbeit zu stürzen», sagt Ajo. «Mir gefällt seine Einstellung. Was mich ebenfalls beeindruckt: Er gibt jedes Mal 100 Prozent, wenn er auf die Strecke rausfährt. Er beschwert sich nicht über Kleinigkeiten, er jammert nicht über technische Details. Jack hat eine gute Persönlichkeit. Die muss er beibehalten. Er ist ein bisschen ein verrückter Australier, im positiven Sinne, das weiss er, aber er ist ein sehr gescheiter Junge. Er ist ein echter Fighter. Das muss er bleiben.»

2012 hatte Miller bei Caretta keine schlagkräftige Techniktruppe und kein brauchbares Motorrad. 2013 brachte er die FTR-Honda des Racing Team Germany auf den siebten WM-Rang. Er ist gewöhnt, mit unterlegenem Material zu fighten.

«Es ist oft eine gute Schule für die Fahrer, wenn sie nicht dauernd automatisch das beste Material bekommen», meint Ajo. «Ich habe Jack Ende 2009 in der Spanischen Meisterschaft kennengelernt. 2010 ist er mit einer Standard-Honda in der CEV gegen starke 125er-Aprilia gefahren. Als er in die WM kam, hatte er nicht die besten Bikes und nicht die besten Teams. 2013 hatte er erstmals eine gute Technikcrew, aber vielleicht noch nicht das beste Motorrad... Aber die Fights gegen die KTM haben ihn geprägt. Er hat sich Schritt für Schritt gesteigert. Jetzt ist er erstmals in einem Werksteam. Vielleicht weiss er das mehr zu schätzen als andere.»

Aber Jack Miller (er war 2011 deutscher 125-ccm-Meister) war noch nie auf einem GP-Podest, er hat noch nie um den Titel gekämpft. Kann das ein Nachteil sein? «Er ist Australier, die machen sich normal nicht viel Druck», ist Ajo überzeugt. «Ich denke, er kann mit dem Druck gut fertig werden.»

Danny Kent hat 2012 mit der Red-Bull-KTM zwei der letzten vier WM-Rennen gewonnen, er wurde WM-Vierter und gönnte sich dann eine Moto2-Saison bei Tech3. Ein Reinfall. Jetzt muss er sich wieder an den Moto3-Fahrstil gewöhnen.

Ajo: «Danny hat in Almeria bereits einen grossen Schritt gemacht. Es wird vielleicht noch etwas Zeit dauern, bis er wieder den Siegerspeed hat. Aber er war in Jerez und Almeria bereits schnell. Ich bin sicher, dass er es schafft. Danny ist ein schlauer Bursche. Er ist anders als Jack. Er analysiert alles, macht alles ein bisschen überlegter und langsamer und vorsichtiger.»

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