Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Karel Hanika: Sturz in der Auslaufrunde, Strafpunkt

Von Jiri Miksik
Karel Hanika fuhr in Silverstone Enea Bastianini in der Auslaufrunde über den Haufen. Der Italiener stellt ihn als Rookie stark in den Schatten.

Wenn WM-Leader und Red Bull KTM-Ajo-Teamkollege Jack Miller auf Platz 6 landet und Karel Hanika nur eine Sekunde dahinter auf Rang 12 eintrifft, darf der Tscheche nicht unzufrieden sein.

Im zwölften Saisonrennen zur Moto3-WM in Silverstone/GB errang der letztjährige Red Bull Rookies-Cup-Gesamtsieger Karel Hanika den zwölften Platz, somit hat er weitere vier WM-Punkte auf sein Konto gebucht.

Das Rennen in Silverstone liess sich mit jenem von Brünn vergleichen: Um den Sieg kämpfte die meiste Zeit eine 15-köpfige Gruppe.

Sechs Runden vor dem Ende zog eine vierköpfige Spitzengruppe davon: Sie bestand aus Alex Márquez, Alex Rins, Enea Bastianini und Miguel Oliveira. Und dieses Quartett hat den Sieg beim Großbritannien-GP unter sich ausgemacht.

Hanika ist jetzt WM-Achtzehnter mit 24 Punkten aus zwölf Rennen. Damit hat er die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber er hat immerhin jetzt dreimal hintereinander gepunktet.

Dass die Rookie-Saison in der WM kein Kinderspiel wird, war klar. Aber dass er in zwölf GP-Rennen der Saison 2014 nur zweimal in den Top-10 landet und nur sieben Mal Punkte holt, das ist eine magere Ausbeute.

Zumindest in der zweiten Saisonhälfte werden jetzt einzelne Top-5 Resultate erwartet...

Denn Hanika steht als Rookie bisher ganz im Schatten des drei Jahre jüngeren Italieners Enea Bastianini. Dieser büsste 2013 im Rookies-Cup fast 100 Punkte auf Hanika ein – und hat 2014 in seiner ersten WM-Saison auf der Gresini-KTM schon drei Podestplätze erobert, er ist mit 63 WM-Punkten WM-Achter. Ein gewaltiger Unterschied.

«Ich hatte in England einen ziemlich guten Start, aber in der ersten Runde hat mir ein Gegner die Türe zugemacht, und ich musste deswegen einen weiten Bogen fahren, so habe ich einige Positionen verloren. Wie auch immer, ich hatte sehr gutes Gefühl auf dem Bike und wollte ich meinen Weg nach vorne finden», erklärte Karel. «Allerdings gab es einen großen Kampf, leider ich war hinter einige Fahrern, die in jeder Ecke überholen wollten, versteckt. Dann habe ich einen Fehler gemacht – und die Spitzengruppe war weg. Ich muss halt viel lernen... Es war sicherlich kein schlechtes Rennen, aber auf jeden Fall hätten wir viel, viel mehr erreichen können», sagt Hanika selbstkritisch.

Weil KTM-Werksfahrer Karel Hanika in der Auslaufrunde des Moto3-Grand-Prix in Silverstone dem Italiener Enea Bastianini hinten drauf knallte und beide Fahrer deswegen stürzten, erhielt der Tscheche von der Rennleitung einen Strafpunkt wegen gefährlicher Fahrweise. Und um an seine Box zurückkehren zu können, musste er seinen Ajo-Teamkollegen Hafiq Azmi als Taxi nehmen.

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