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Pol Espargaró (KTM): «Neues Chassis ein Fortschritt»

Von Günther Wiesinger
Mit Platz 17 unter 27 Teilnehmern zog sich Pol Espargaró mit der neuen Werks-KTM am ersten Sepang-MotoGP-Testtag recht anständig aus der Affäre. «Ich bin happy, wir machen Fortschritte, strahlte er.

Pol Espargaró schaffte am ersten MotoGP-Testtag in Sepang/Malaysia mit 2:01,338 min den 18. Platz.

Und wenn er sich noch an den Day 1 beim Malaysia-Test im Februar 2016 erinnert, dann wird Pol auffallen: Damals lag er an 15. Stelle mit der Tech-3-Yamaha, aber sein Rückstand auf die Bestzeit betrug 2,290 Sekunden.

Mit der neuen KTM RC16 büsste Pol am Montag in Sepang nur 1,658 Sekunden ein.

«Es ist besser gelaufen, als ich erwartet habe, das ist sicher. Ich bin so happy, auch das Team ist glücklich», freute sich der letztjährige WM-Achte Pol Espargaró. «Aber am Abend war ich müde. Denn ich bin am Schluss auch im Regen viel gefahren. Und ich bin rund zweieinhalb Monate nicht auf der MotoGP-Maschine gesessen...»

«Es freut mich, dass ich am Motorrad starke Verbesserungen festgestellt habe», ergänzte Pol. «KTM hat seit dem Valencia-Test viel Arbeit investiert. Auch bei der Elektronik haben sie in allen Bereichen erstaunliche Verbesserungen erzielt. Ich bin echt happy, denn KTM macht rasch Fortschritte. Es wird dort unermüdlich geschuftet. Das hat sich gleich am ersten Tag heute gezeigt. Die neuen Teile haben sich bewährt. Ich habe neue Chassis-Varianten getestet, zum Glück war das Wetter bis 16 Uhr trocken. Das haben wir gut ausgenützt. Am Schluss haben wir ein Chassis gefunden, das Testfahrer Mika Kallio letzte Woche hier ausprobiert hat und das richtig gut funktioniert. Es ist auf jeden Fall besser als das alte. Es zeigen sich Fortschritte; das ist wirklich nett. Ich muss auch erwähnen, dass Mika erstklassige Arbeit leistet. Ohne ihn würden wir viel schlechter aussehen. Dann wäre unsere Aufgabe viel, viel schwieriger.»

Wie hat sich die KTM RC16 im Regen angefühlt? Espargaró: «Ich bin zufrieden mit den Zeiten im Nassen. Ich bin die KTM zum ersten Mal auf nasser Fahrbahn gefahren. KTM hat noch wenig km auf nasser Fahrbahn abgespult. Wir waren im Nassen dicht an den besten Fahrern dran, das hat mich etwas überrascht. Aber das Motorrad ist noch ganz neu. Zuerst müssen wir alle Probleme lösen, die wir auf trockener Piste haben.»

Pol weiter: «Wir haben das 2016-Chassis hier und zwei neue Versionen. Das neue Chassis ist wirklich ein Fortschritt, das Turning ist jetzt besser geworden, da können wir jetzt mit mehr Schräglage fahren, das ist wichtig, aber am Kurvenausgang fehlt uns noch etwas... Bradley hat heute auch dieses Chassis benützt. Am Mittwoch wollen wir das zweite neue Chassis testen, das Mika in der Vorwoche nicht fahren konnte, weil er krank war und das Wetter schlecht. Aber die Wettervorhersage ist nicht gerade berauschend. Auf jeden Fall befinden wir uns mit dem neuen Chassis in der richtigen Richtung.»

Eine halbe Stunde nach diesen Erzählungen ging wieder ein Wolkenbruch über Sepang nieder, der mehr als 30 Minuten dauerte. Das heisst: Die Piste wird morgen bis 12 Uhr nass sein und womöglich den ganzen Tag feucht bleiben, weil es immer wieder Wasser durch den neuen Asphalt drückt.

«Wir haben noch viel auszuprobieren, aber das wird alles vom Wetter abhängen», meinte der 25-jährige Red Bull KTM-Werkspilot, der 2013 die Moto2-WM gewann. «Wir wissen jetzt mehr oder weniger, welches Chassis wir nehmen müssen. Wir wissen, dass es interessant ist, mit diesem Rahmen weiterzuarbeiten. Das ist eine korrekte, brauchbare Weiterentwicklung. Aber wer weiß, vielleicht ist das zweite neue Chassis noch besser? Daneben müssen wir uns weiter mit der Elektronik beschäftigen, das ist eigentlich unser Hauptproblem. Wir müssen die Motorsteuerung verbessern, wenn wir schneller werden wollen.»

Bradley Smith liess durchblicken, Pol habe seine Bestzeit den weichen Reifen zu verdanken, doch der Spanier widersprach. «Die Zeitunterschiede zwischen den weichen und neuen Reifen waren gering, es ist nicht so, dass ich nur eine schnelle Runde hingeknallt habe. Ich habe auch mit den weichen Reifen einen guten Rhythmus gefunden. Meine Pace war in Ordnung. Wir haben unseren Speed von Exit zu Exit gesteigert.»

Wer hat von den zwei Espargaró-Brüdern den besseren Fang gemacht: Pol mit KTM oder Aleix mit Aprilia?

«Im Moment liegt Aleix vor mir», schmunzelte Pol. «Wir können aber noch nicht abschätzen, wer von uns beiden das bessere Paket hat und welches Motorrad besser ist. Vorläufig ist KTM sehr neu in diesem Geschäft. Aber wir liegen nur 1,6 Sekunden hinten. Das ist nicht übel. Trotzdem haben wir noch viele Dinge, die wir verbessern müssen.»

Die MotoGP-Testzeiten Sepang, 30. Januar, 18 Uhr

1. Casey Stoner, Ducati, 1:59,680
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,797
3. Maverick Viñales, Yamaha, 2:00,129
4. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,134
5. Andrea Iannone, Suzuki, 2:00,489
6. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,569
7. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,643
8. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,694
9. Marc Márquez, Honda, 2:00,738
10. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,743
11. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,850
12. Scott Redding, Ducati, 2:00,853
13. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,970
14. Johann Zarco, Yamaha, 2:01,224
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:01,272
16. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
17. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:01,349
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,352
19. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
20. Alex Rins, Suzuki, 2:01,890
21. Karel Abraham, Ducati, 2:01,926
22. Jack Miller, Honda, 2:01,943
23. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,281
25. Tito Rabat, Honda, 2:02,315
26. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,943
27. Bradley Smith, KTM, 2:03,033

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