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Jonas Folger über Barcelona: «Superpiste für Yamaha»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger hat herausgefunden, welchen Fehler er und das Tech3-Team in Mugello gemacht haben. «Wir haben Grip gesucht, der aber nicht vorhanden war.» Für Barcelona ist er zuversichtlich.

Jonas Folger hofft nach dem enttäuschenden 13. Platz von Mugello beim Catalunya-GP, denn er kennt und mag diesen Circuit, er hat hier während seiner Zeit in der MotoGP-Academy unzählige Runden gedreht und etliche spanischen 125-ccm-Meisterschaftsläufe bestritten.

«Ich muss irgendwie rausfinden und verstehen, wie ich das Problem lösen kann, das wir zuletzt in der ersten Rennhälfte immer zu langsam waren», sagte der Tech3-Yamaha-Pilot. «Wir haben die Set-up-Richtung schon einmal probiert, die wir bei den Wintertests hatten. Wir können aber nicht alles so wieder abstimmen wie bei den Wintertests. In Mugello hatten wir das Problem, dass wir bis Samstag immer Grip gesucht haben. Das war das Hauptproblem. Dann haben wir eingesehen, dass wir das Gripproblem in Mugello nicht lösen können, denn es war einfach keiner da... Wir haben aber den Fehler gemacht, dass wir eineinhalb Tage nach Grip geforscht haben und dann irgendwann beim Set-up aus der Balance waren. Das haben wir am Samstag im Qualifying gemerkt...»

«Was man nach den Testfahrten so gehört hat, werden wir hier auch wenig Grip haben. Aber wir dürfen nicht mehr den Fehler machen, dass wir nur Grip suchen und die Balance nach hinten verlegen. Wir müssen das Motorrad jetzt einfach mal so lassen, wie es ist. Ich muss mich als Fahrer besser an die Verhältnisse anpassen und mehr Runden fahren. Sonst sitze ich in jedem Training auf einem anders abgestimmten Motorradl.»

In Mugello ärgerte sich Jonas, weil er in manchen Trainings Top-Ten-Zeiten hinlegte, aber dann im Rennen nach einigen Verbremsern nach drei Runden an 21. Stelle lag.

«Wir hatten den Grip nur für wenige Runden», erinnert sich der 23-jährige Bayer.

Die Barcelona-Piste ist ebenfalls für wenig Grip bekannt. Aber Folger weiß, dass die Yamaha hier normalerweise sehr konkurrenzfähig sind. Rossi hat 2016 hier gewonnen...

«Normal sind die Yamaha bei wenig Grip mit der sanften Kraftentfaltung immer sehr wettbewerbsfähig», weiß Jonas. «Aber in diesem Jahr ist alles ein bisschen anders, finde ich. Denn in Mugello war auch wenig Grip, trotzdem hat Ducati gewonnen. Auf alle Fälle ist der Charakter der Yamaha so, dass man bei wenig Grip sauber, konstant und schnell fahren kann. Wir haben auch bei den Rennen vor Mugello immer einen richtig guten Rhythmus gehabt. Wir haben uns in Mugello beim Set-up einfach extrem verlaufen. Ich glaube, dass wir das Wochenende in Barcelona besser machen und wieder zur alten Form zurückfinden können.»

Cal Crutchlow sagte, in Mugello seien die Michelin-Reifen für Ducati maßgeschneidert gewesen, deshalb seien drei Ducati in die Top-5 gefahren. «Ich glaube, die Formulierung vom Cal ist ein bisschen gewagt», meint Jonas. «Michelin hat sicher keine Reifen extra für Ducati gemacht. Aber man kann es nie sagen... Vom Gefühl her glaube ich, dass Barcelona der Yamaha besser liegt als Mugello. Das wird sich herausstellen. Aber darauf achten wir nicht, wir achten lieber auf die Probleme, die wir zuletzt gehabt haben und versuchen sie zu lösen.»

Die Honda-Fahrer hoffen, dass ihre Bikes mit dem kurzen Radstand im neuen letzten Sektor auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya bevorzugt werden. Folger: «Wegen der engen Schikane? Ja, aber das hat es letztes Jahr auch schon geheißen. Und dann hat Rossi auf der Yamaha gewonnen. Wir werden sehen. Jeder hat seine eigene Meinung über diese Strecke und die Reifen. Ich bin mir sicher, dass Barcelona eine super Strecke ist für Yamaha. Ich habe auf dieser Strecke aus den kleinen Klassen viel Erfahrung. Mit der Yamaha ist diese Strecke zwar neu für mich. Aber auf Pisten, wo ich in den Jahren zuvor schon viele Runden gefahren bin, hat es bisher mit der MotoGP-Maschine eigentlich immer ganz gut funktioniert. Es sollte also hier auch kein Problem sein. Ich bin gespannt, wie die neue Schikane zu fahren ist. Sonst hat sich ja hier nicht viel geändert.»

Dann machte er sich auf, um die Strecke zu Fuß zu erkunden. Denn 15 Minuten später wurde sie für alle Inspektionen der Fahrer abgesperrt.

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