Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

MotoGP-WM: Andrea Dovizioso bleibt bei Ducati

Von Günther Wiesinger
Die wichtigsten Plätze in den MotoGP-Werksteams sind für 2019 und 2020 schon besetzt. Andrea Dovizioso wird bei Ducati bleiben, Dani Pedrosa muss sich bei Repsol kaum Sorgen machen.

Allmählich lichten sich die Nebel über den Fahreraufgeboten für die MotoGP-Weltmeisterschaft 2019 und 2020. Movistar-Yamaha hat bereits mit Valentino Rossi und Maverick Viñales für die nächsten zwei Jahre alles klargemacht.

Repsol-Honda hat den Vertrag von Weltmeister Marc Márquez für zwei Jahre bis Ende 2020 verlängert. Und man kann davon ausgehen, dass Dani Pedrosa auch nach 13 Jahren den zweiten Platz behalten wird, auch wenn sich Cal Crutchlow dort gern ins Gespräch bringt.

Ducati Corse würde mit der Fahrerentscheidung am liebsten bis zum Mugello-GP warten. In Texas war jedoch nicht zu überhören, dass Andrea Dovizioso bereits nahe vor einer Einigung mit Ducati steht. Er bringt dort bereits das sechste Jahr hinter sich, er ist WM-Leader, Vizeweltmeister 2017 mit sechs GP-Siegen – Ducati muss den beliebten und erfolgreichen Italiener um jeden Preis halten.

Auf Jorge Lorenzo kommen schwere Zeiten zu. Denn Jack Miller hat mit der Vorjahres-Desmosedici bereits 26 Punkte erobert, Lorenzo (25 Mio Gage für 2 Jahre) erst sechs.

Und Ducati-Renndirektor Gigi Dall’Igna, der alte Fuchs, hat sich die Fahrkünste des 23-jährigen Australiers auch für die Zukunft gesichert: Er hat eine Option für 2019, die er jederzeit bis Ende Juni einlösen kann. Und «Jack Ass» würde vergleichsweise für einen Pappenstiel auf die Werks-Ducati steigen und Teamkollege von Dovi werden.

Aber wie gesagt: Ducati kann sich bei der Nummer 2 bis Ende Juni Zeit lassen. Lorenzo hat nicht viele andere Möglichkeiten.

Suzuki Ecstar: Die Chancen von Andrea Iannone sind nach der Darbietung in Texas wieder stark gestiegen. Der Italiener hatte seine Fühler für 2019 schon Richtung Aprilia ausgestreckt. Alex Rins stürzt häufig, aber vorläufig ist sein Platz nicht in Frage gestellt. Suzuki könnte eine Anlaufstelle für Lorenzo werden.

Zarco hatte für 2019 und 2020 eine Anfrage von Suzuki, sie aber zwei Monate lang nicht beantwortet. Denn Suzuki hat dem Franzosen 2016 übel mitgespielt – und ihm trotz Vorvertrags einen Korb gegeben.

Red Bull KTM: Der Vertrag von Pol Espargaró wird um zwei Jahre verlängert, Johann Zarco hat am Wochenende in Austin für 2019 und 2020 unterschrieben.

Aprilia Racing Team Gresini: Scott Redding wird sich wohl eine neue Arbeitsstelle suchen müssen. Aleix Espargaró hat bisher die Erwartungen nicht oft erfüllt, aber er bleibt ein Aprilia-Kandidat für 2019. Fahrer wie Petrucci und Iannone sind im Visier von Aprilia-Rennchef Romano Albesiano.

Bei LCR-Honda sind Crutchlow und Nakagami für 2019 so gut wie gesetzt. Marc VDS geht zu Suzuki. Franco Morbidelli hat einen Vertrag, Tom Lüthi könnte durch Alex Márquez ersetzt werden, falls er von der Moto2-Klasse aufsteigt. Tech3-KTM wird aller Voraussicht nach mit Miguel Oliveira aufmarschieren, der zweite Fahrer wird noch gesucht. Es wird weder Smith noch Syahrin sein.

Pramac-Ducati fährt jetzt mit Miller und Petrucci. Für 2019 besteht bereits ein Vertrag mit Texas-GP-Sieger Francesco Bagnaia. Wenn Lorenzo im Werksteam bleibt, könnte das gesamt Pramac-Team mit 2019-Bikes für die heutigen Fahrer ausgestattet werden. Aber Pramac wird sich entweder von Miller oder Petrucci trennen müssen. Aber einer aus diesem Duo ins Werksteam könnte statt Lorenzo ins Werksteam aufsteigen. 

Bleiben noch die Ducati-Teams Avintia und Ángel Nieto: Tito Rabat ist bei Avintia weiter erwünscht. Siméon muss sich Sorgen machen. Yamaha spricht mit beiden Teams, weil die Japaner kein Kundenteam mehr haben. Sehr reizvoll sind diese beiden Rennställe für Yamaha freilich nicht. Die Yamaha-Manager müssen jetzt die Suppe auslöffeln, die sich sich durch den Weggang von Tech3 und die Brüskierung von Marc VDS (schlechtes Angebot) eingebrockt haben.

Smith, Redding, Siméon, Bautista, Syahrin, Abraham und womöglich Tom Lüthi sind Fahrer, die sich für 2019 wohl ein neues Zuhause suchen müssen. Das kann beim einen oder anderen auch in der Superbike-WM sein.

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