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Marc Márquez: «Ich habe nur die eine Schulter»

Von Günther Wiesinger
Weltmeister Marc Márquez weiß, dass seine Schulter bis zum Sepang-Test noch nicht in Ordnung sein wird. «Wir müssen geduldig sein», betont er.

Das Repsol-Honda-Team hat jetzt mit Marc Márquez und Jorge Lorenzo zwei Siegfahrer in der Box, die für unterschiedliche Fahrstile bekannt sind. Muss Honda deshalb die Entwicklung der RC213V in unterschiedliche Richtungen vorantreiben? Denn Lorenzo braucht vor allem ein Motorrad, mit dem er viel Kurvenspeed fahren kann.

«Ich sehe da kein Problem, denn auch Dani Pedrosa hatte einen komplett anderen Fahrstil als ich», sagt Weltmeister Márquez. «Honda hat genug Potenzial, um zwei Fahrer zufriedenzustellen und zwei technische Richtungen einzuschlagen. Aber wenn du schnell fährst, wenn du die letzte Zehntelsekunde herausquetscht, haben alle Fahrer die gleichen Wünsche und Ansprüche. Am Wichtigsten ist, dass Jorge, Cal und ich bei den Schwachpunkten der Maschine mehr oder weniger einer Meinung sind. So können wir das Bike gemeinsam mit dem Team für 2019 in die richtige Richtung entwickeln.»

Welche Fortschritte macht Marcs Schulter, die Anfang Dezember operiert werden musste? «Die Schulter wird beim Sepang-Test von 6. bis 8. Februar natürlich nicht 100-prozentig in Ordnung sein», ist sich der siebenfache Weltmeister bewusst. «Aber mein Ziel ist es, beim Katar-GP am 10. März bei 100 Prozent zu sein. Oder zumindest so nahe wie möglich bei 100 Prozent. Doch die Operation war komplizierter, aggressiver und schwieriger als die Ärzte erwartet haben. Sie hat vier Stunden gedauert. Die Ärzte haben vorhergesagt, dass ich mindestens drei oder vier Monate für die Genesung brauchen werde. Aber ich arbeite emsig an der Reha. Es sind bereits eineinhalb Monate seit der OP vergangen; es sind Fortschritte zu sehen. Jeden Tag fühle ich mich besser. Wie stark ich in Sepang sein werde, kann ich jetzt nicht einschätzen. Sepang ist eine der anstrengendsten Pisten. Körperlich werde ich aber nicht in Bestform sein.»

Marc war schon vor dem Saisonstart 2014 verletzt, er hat Erfahrung mit einer nicht optimal Saisonvorbereitung. «Ja, damals habe ich den ersten Test abgewickelt, dann habe ich mich beim Offroad-Fahren verletzt», erinnert sich der Honda-Star, der schon 44 MotoGP-Rennen gewonnen hat. «Ich bin dann eineinhalb Monate daheim gewesen und in diesem Zustand zum ersten Rennen aufgebrochen. Trotzdem war es meine beste Saison. Ich habe die ersten zehn Rennen gewonnen… Aber diesmal ist die Situation komplett anders. Ich habe jetzt eine aufwändige Operation hinter mir, ich habe mit der linken Schulter seit langer Zeit Probleme gehabt. Das ganze letzte Jahr hat mich dieses Problem geplagt. Aber die Schulter fühlt sich jetzt bereits stabiler an. Aber es fehlt mir an Kraft. Und die Stabilität reicht noch nicht aus. Die Ärzte betonen, das sei normal. Ich bin dauernd lästig und versichere ihnen, dass ich will schneller gesund werden will. Sie entgegnen: ‚Der Körper ist der Körper. Das gilt auch für dich – wie für alle Menschen.‘»

«Wir tun alles, um so rasch wie möglich bei 100 Prozent zu sein. Aber es wird wichtig sein, dass wir es gemächlich angehen», meint Marc. «Denn wenn mir ein kleiner Crash passiert, fängt das Schlamassel von vorne an. Ich muss also geduldig sein. Ich muss mir vor Augen halten: Wir haben zwei Tests vor der Saison. Aber Schulter habe ich nur die eine.»

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