KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Danilo Petrucci (Ducati): «Mission für heute erfüllt»

Von Jordi Gutiérrez
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Die Ducati-Piloten Danilo Petrucci und Andrea Dovizioso waren beim Sepang-Test am Donnerstag gemeinsam unterwegs. Der Neuzugang im italienischen MotoGP-Team verriet, dass er deshalb besorgt war.

Beim Sepang-Test setzte das Ducati-Duo am Donnertag das um, was bereits im Vorfeld von beiden Seiten immer wieder betont worden war: Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci wollen zusammenarbeiten. Dafür zog der Neuling im Werksteam eigens in die Nähe von Forlì, wo «Dovi» zu Hause ist. «Das hat steuerliche Vorteile», scherzte Danilo – bevor er den zweiten Testtag schilderte.

«Wir haben zwei halbe Rennen gemacht, um 15 Uhr, als es am heißesten war. Ich muss sagen, das war sehr interessant. Wir mussten beide einige Dinge verstehen. Ich bin vor allem zufrieden, weil ich beim zweiten Teil auf gebrauchten Reifen vorne war, und die Pace war gut», zeigte sich Petrucci zufrieden.

Dass die Ducati-Werksfahrer gemeinsam eine Renndistanz abspulen, hatten die beiden Italiener schon vor zwei Wochen zu Hause vereinbart. Dovizioso hatte die Vorgehensweise vorgeschlagen: «Er hat mir gesagt: 'Wenn ich das mache, dann bin ich Egoist, auch ich brauche es und habe meine Vorteile.' Ich habe ihm gesagt, dass ich mein Maximum geben werde. Ich muss sagen, dass die Mission für heute erfüllt wurde», kommentierte «Petrux» erleichtert.

«Es lief sehr gut, wir sind auf neuen Reifen losgefahren und die ersten zehn Runden war er vorne. Wir sind natürlich nicht gestartet, um ein Rennen von zehn Runden zu fahren. Es ging darum, zu verstehen, wie man schnell und konstant fährt, ohne den Reifen zu verschleißen. Vor dem zweiten Teil, also den zweiten zehn Runden, war ich etwas besorgt, weil ich vorne war: Die Reifen waren gebraucht, er war hinter mir, ich habe befürchtet, dass ich etwas langsamer bin. Aber die Simulation lief ausgezeichnet, in den letzten zwei Runden sind wir unsere besten Zeiten gefahren. Wir sind also insgesamt sehr zufrieden», fasste der 28-Jährige aus Terni zusammen.

«Ich bin glücklich, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns. Das reicht nicht, wenn wir um den GP-Sieg kämpfen wollen, wahrscheinlich auch nicht für das Podest, aber wir sind dem im Vergleich zum Vorjahr sicher näher gerückt», ergänzte er. Am gestrigen Mittwoch hatte der Ducati-Pilot noch daran erinnert, dass der Sepang-GP 2018 das schwierigste Rennen des Jahres gewesen sei.

«Im Vergleich zum Mittwoch haben wir bei der Hitze einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Vielleicht nehmen wir am Freitag die Reifen, die wir am Donnerstag gespart haben, für eine Zeitattacke. Aber das ist nicht entscheidend. Hier in Sepang findet das Rennen im November statt, es ist also wichtig, unser Potential zu kennen, wenn wir keinen großartigen Grip haben», unterstrich Petrucci, der den zweiten Testtag auf Rang 9 beendete.

Dank den gemeinsamen Runden mit seinem Teamkollegen habe er viele Dinge verstanden: «Andrea hat sie mir freundlicherweise erklärt und vor allem auf der Strecke gezeigt. Wir haben eine beeindruckende Menge an Daten gesammelt – mit zwei Motorrädern am gleichen Punkt zur selben Zeit. Das ist sehr wichtig, um die Unterschiede zwischen zwei Fahrern zu verstehen.»

Was kann sich Petrucci von Dovizioso abschauen? «Er weiß, wie man sehr schnell fährt, ohne die Reifen zu sehr zu beanspruchen. Ich tendiere instinktiv dazu, etwas aggressiver zu sein. In vielen Kurven verpasse ich den Scheitelpunkt und versuche, über die Beschleunigung Zeit gut zu machen. Aber mit ihm vor ihm, als Referenz, habe ich viele Dinge verstanden. Ich hoffe, dass auch er etwas verstanden hat: Hinter jemanden zu fahren, ist sehr schwierig – körperlich und auch für die Reifen, bei der Hitze. Ich glaube, dass wir das gemacht haben, was wir abgemacht hatten», meinte Danilo, der sich selbst nicht ganz sicher ist, ob diese Tandem-Strategie auch an den Rennwochenenden umsetzbar ist.

«Vielleicht. Jeder macht sein Rennen. Ich hoffe, dass wir uns im freien Training absprechen können, aber nicht im Qualifying, weil ich dir dann vielleicht Probleme mache und du deshalb in der zweiten Reihe stehst. Das ist nicht nett. Aber für den Moment funktioniert es, das war ein guter Tag für uns.»

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 7. Februar:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,897 min
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,527 sec
3. Jack Miller, Ducati, + 0,620
4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,665
5. Cal Crutchlow, Honda, + 0,669
6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,728
7. Tito Rabat, Ducati, + 0,767
8. Marc Márquez, Honda, + 0,893
9. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,948
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,069
11. Johann Zarco, KTM, + 1,076
12. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,204
14. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,211
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +1,254
16. Stefan Bradl, Honda, + 1,333
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,408
18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,613
19. Mika Kallio, KTM, + 1,626
20. Miguel Oliveira, KTM, + 1,775
21. Joan Mir, Suzuki, + 1,979
22. Karel Abraham, Ducati, + 2,348
23. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,509
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,757
25. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,962
26. Jonas Folger, Yamaha, + 4,092
27. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,379

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:

1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621 min
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,259 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,316
4. Tito Rabat, Ducati, + 0,362
5. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,430
6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,433
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,537
8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,576
9. Stefan Bradl, Honda, + 0,593
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,692
11. Jack Miller, Ducati, + 0,762
12. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,839
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,981
14. Cal Crutchlow, Honda, + 1,060
15. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,073
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,281
17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 1,344
18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,364
19. Mika Kallio, KTM, + 1,433
20. Johann Zarco, KTM, + 1,500
21. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,628
22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 1,665
23. Joan Mir, Suzuki, + 1,811
24. Karel Abraham, Ducati, + 2,006
25. Jonas Folger, Yamaha, + 2,115
26. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,232

Zum Vergleich:

Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 min (2015)
Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 min (2015)
Beste Rundenzeit: Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 min (2018 Test)
Shakedown-Test 2019: Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500 min

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