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Andrea Dovizioso (Ducati/9.): «Nicht ärgern lassen»

Von Waldemar Da Rin
Andrea Dovizioso auf den Spuren von Alex Rins

Andrea Dovizioso auf den Spuren von Alex Rins

Ducati-Star Andrea Dovizioso nutzte den ersten MotoGP-Trainingstag am Sachsenring, um sich die schnellen Yamaha- und Suzuki-Piloten aus nächster Nähe anzusehen. Warum das nicht nur Vorteile hat.

Andrea Dovizioso befürchtete schon am Donnerstag, dass der Sachsenring ihm und seiner GP19 nicht wirklich entgegen kommen würde. «Wir haben Schwierigkeiten, wie erwartet», bestätigte er am Freitagabend. Den ersten Trainingstag beendete der WM-Zweite auf Rang 9, sein Rückstand auf die Bestzeit von WM-Leader Marc Márquez (Repsol Honda) betrug 0,784 sec.

«Ich bin einigen Gegnern in der Kurvenmitte gefolgt, wir sind immer noch nicht gut genug», bedauerte der Ducati-Werksfahrer. «Es ist nicht einfach, weil man auf Strecken dieser Art sehr wenig Grip hat, auch wenn man auf einem neuen Reifen unterwegs ist. Die Fahrweise ist sehr wichtig: Man muss sehr smooth sein, weil man sich nicht wirklich auf den Grip verlassen kann, um schnell zu sein.»

Das Einlenkverhalten bleibt aber eine Schwäche der Desmosedici: «Wenn wir vom Turning sprechen, ist es auf jeder Strecke dasselbe. Du kannst die DNA des Bikes nicht verändern. Auf einigen Strecken leiden wir weniger, weil es uns das Layout ermöglicht, die Stärken unseres Motorrads auszuspielen. Aber das Turning verändert sich nicht», betonte Dovizioso.

«Wir haben etwas Mühe, aber auch nicht mehr als erwartet», fasste der 33-jährige Italiener zusammen. «Das Training war nicht schlecht. Ich glaube, dass die Position nicht unser wahres Potential zeigt. Wir werden sehen – der Freitag ist ein Tag, aber normalerweise kann sich am Samstag alles verändern. Wir haben einige Ideen und ich konnte die Rundenzeit heute am Ende nicht fahren, weil einige langsame Fahrer auf der Strecke waren. Und als ich gepusht habe, habe ich etwas Schmerzen am Rücken verspürt und musste nachlassen.»

Eine Trainingsverletzung, die sich «Dovi» schon vor dem Assen-GP zugezogen hat, war der Grund dafür. «Es ist nichts Schlimmes», gab er Entwarnung. Ob es bei einem Motocross-Unfall passiert ist, wollte der Offroad-Fan nicht bestätigen: «Beim Training», schmunzelte er.

Dass der MotoGP-Vizeweltmeister der vergangenen zwei Jahre am Freitag nicht an der Spitze mitmischte, wollte er selbst nicht überbewerten: «Ich konnte die Rundenzeit nicht bringen, aber es ist nicht allzu schlecht, weil ich glaube, dass am Samstagmorgen richtig gute Bedingungen herrschen werden. Ich erwarte deshalb, dass alle ihre Rundenzeiten verbessern können.»

Welche der Fahrer, denen der Ducati-Star im Training gefolgt ist, haben einen starken Eindruck hinterlassen? «Valentino [Rossi] war sehr schnell, er hat die Rundenzeit am Ende der Session nicht zusammengebracht, aber zu Beginn war er sehr schnell – und die Art und Weise, auf die er fährt, ist sehr gut für das Rennen. Und Quartararo und Rins.»

Dovi weiter: «Es war gut, anderen Fahrern zu folgen, weil du so viele Dinge verstehen kannst. Vor allem im Training kannst du so lernen. Es ist dann klarer, wo du dich verbessern musst. Es ist aber nicht so schön, Yamaha und Suzuki auf einer derartigen Strecke zu folgen, weil du beim Kurvenspeed nicht mithalten kannst und in der Beschleunigung keinen Vorteil hast. Wenn du nicht in der Lage bist ihnen zu folgen, dann wirst du in deinem Fahrstil manchmal aggressiver und es wird dann schlimmer. Du musst sehr ruhig und schlau sein und dich in diesen Momenten nicht ärgern, sonst kann alles noch schlimmer werden.»

Der WM-Zweite gibt sich aber noch nicht geschlagen: «In diesem Moment sind Marc [Márquez], Rins und Quartararo sicher sehr schnell, aber abgesehen von diesen drei Fahrern sind wir immer noch in einer großen Gruppe.»

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeitenliste aus FP1 und FP2:

1. Márquez, 1:20,705 min
2. Rins, + 0,341 sec
3. Quartararo, + 0,360
4. Viñales, + 0,488
5. Pol Espargaró, + 0,560
6. Crutchlow, + 0,687
7. Miller, + 0,737
8. Petrucci, + 0,779
9. Dovizioso, + 0,784
10. Rossi, + 0,833
11. Aleix Espargaró, + 0,838
12. Morbidelli, + 0,936
13. Mir, + 0,973
14. Bradl, + 0,988
15. Nakagami, + 1,024
16. Iannone, + 1,053
17. Abraham, + 1,192
18. Oliveira, + 1,194
19. Zarco, + 1,296
20. Syahrin, + 1,503
21. Rabat, + 1,757
22. Bagnaia, + 2,024

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