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Ducati: Nur noch ein Platz für Dovi oder Petrucci?

Von Nora Lantschner
Danilo Petrucci im Gespräch mit Andrea Dovizioso

Danilo Petrucci im Gespräch mit Andrea Dovizioso

«Jack Miller steht mit einem Bein im Ducati Team», erklärt Danilo Petrucci. Der 29-jährige Werksfahrer spricht über die Vertragssituation im Hinblick auf die MotoGP-Saison 2021 und sein Verhältnis zu Andrea Dovizioso.

Danilo Petrucci feierte 2019 in seiner ersten Saison als Ducati-Werksfahrer in Mugello einen emotionalen Heimsieg und verkündete anschließend auf dem Sachsenring Anfang Juli die Vertragsverlängerung für ein Jahr. In der zweiten Saisonhälfte schaffte er aber kein einziges Top-6-Ergebnis mehr. Dadurch rutschte der 29-Jährige aus Terni vom dritten auf den sechsten WM-Rang ab.

Nicht erst in den vergangenen Tagen wurden die Stimmen immer lauter, die Jack Miller für 2021 und 2022 im Werksteam aus Borgo Panigale sehen. Denn der 25-jährige Australier sammelte auf der Pramac-Ducati 2019 fünf Podestplätze und landete dabei allein in den letzten sechs Rennen drei Mal in den Top-3.

Die Kollegen von «GPOne.com» berichten nun, dass sich Pramac Ducati bereits auf die Suche nach einem Ersatz für Miller machte und dafür unter anderen Jorge Martin, aktuell Moto2-Fahrer für das Red Bull KTM Ajo Team, ins Auge gefasst habe.

«Petrux» ist sich bewusst, dass sein Platz bei Ducati alles andere als sicher und Miller ein starker Anwärter ist. Der Italiener betonte aber auch: «Für mich ist es nicht wirklich neu, seit 2017 musste ich den Vertrag mit Ducati jedes Jahr erneuern. 2018 habe ich in Mugello unterschrieben, zwei Stunden nachdem Lorenzo gewonnen hatte. Im Vorjahr musste ich wieder kämpfen, um eine Vertragsverlängerung zu bekommen. Für mich ist es also keine neue Situation, dass ich gegen jemanden ‚kämpfen' muss.»

Im Hinblick auf Miller sagt der Ducati-Werksfahrer ganz klar: «Ich glaube, dass Jack schon mit einem Bein im Ducati Team steht. Ich habe von ihnen keine Mitteilung bekommen, aber die Gerüchte sagen, dass es so ist und sie sich für die nächste Saison zwischen mir und Andrea entscheiden müssen», hielt er im Video-Interview am «MotoGP round table» mit Franco Bobbiese, Manuel Pecino, Giovanni Zamagni, Michel Turco und Mat Oxley fest.

Die Gespräche führe sein Manager Alberto Vergani, entschieden sei aber noch nichts, ergänzte Petrucci. Und auch wenn er bekräftigte, dass er die Situation kenne, ist 2020 doch alles ganz anders: Denn aufgrund der Corona-Pandemie werden die MotoGP-Asse laut Dorna-Plan erst am 19. Juli in Jerez ihr erstes Rennen bestreiten.

«Sicher ist es schade, ich bin sehr enttäuscht darüber. Vor allem, weil ich die Rennen in dieser Phase von Mai bis Juli verpasse, wo ich normalerweise stark bin», meinte der 29-jährige Italiener dazu. «Es ist ein weiterer Test für mich selbst. Wenn ich auch auf der Strecke schnell sein kann, wo ich normalerweise nicht sehr schnell bin, dann wäre das der Beweis, dass ich das ganze Jahr über bereit sein und meine Ergebnisse aus dem Vorjahr verbessern kann. Es ist schade, dass wir keine volle Saison haben, aber was können wir schon tun.»

Petrux gibt sich trotz allem kämpferisch: «Ich habe in diesem Jahr eine große Chance bei Ducati, um zu zeigen, dass ich bereit bin, um etwas Größeres zu schaffen. Ich muss sie nutzen, zu 100 Prozent.»

Dass sich Ducati immer wieder auf die Suche nach anderen Fahrern begibt, als wären sie vom eigenen Line-up nie zu 100 Prozent überzeugt, konnte Petrucci nicht entkräften. «Tja», seufzte er und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Sicher war es nicht sehr schön, schon am Ende der Saison 2019 herauszufinden, dass Ducati sich nach anderen Fahrern umschaute. Aber so ist das Leben. Ich möchte aber nicht, dass Ducati mich gegen Andrea in einen Wettbewerb schickt, wie sie es in der Vergangenheit gemacht haben. Ich erinnere mich gut, wie die zwei Andrea gekämpft haben... Ich weiß aber, dass Dovi in diesen Dingen sehr clever ist. Ich spreche nur für mich, aber ich weiß auch, dass man in den Rennen dumme Dinge tun kann, wenn man versucht, besser und besser und besser zu sein. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Andrea und ich will nicht, dass jemand uns dazu bringt, untereinander zu konkurrieren. Wir sind ja ohenhin schon im Wettkampf.»

«Sicher muss ich erneut beweisen, dass ich ein Fahrer bin, der Rennen gewinnen kann», fügte der Mugello-Sieger an. «Dann muss ich auch sagen, dass Ducati mich seit 2015 kennt, sie haben mir gute Chancen gegeben, aber ich habe in diesen Jahren auch 100 Prozent gegeben. Ich muss in diesem Jahr alles geben und versuchen, konkurrenzfähig zu sein. Ich möchte so viele Jahre wie möglich bei Ducati bleiben, aber es hängt nicht nur von mir ab.»

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