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Giacomo Agostini: «Mike Hailwood war der Stärkste»

Von Otto Zuber
Giacomo Agostini

Giacomo Agostini

GP-Legende Giacomo Agostini schwelgt in Erinnerungen an seine aktive Rennfahrerzeit: Der MotoGP-Rekordweltmeister spricht über seine grösste Aufholjagd und über seinen härtesten Gegner.

Keiner hat mehr Siege und Titel in der Motorrad-WM gesammelt als Giacomo Agostini. Der mittlerweile 77-jährige Italiener setzte sich im GP-Zirkus unglaubliche 122 Mal gegen die Konkurrenz durch und holte dabei 15 WM-Titel. Bei diesen vielen Erfolgen dürfte die eine oder andere Aufholjagd in Vergessenheit geraten, doch an eine kann sich der Altmeister noch gut erinnern, wie er den Kollegen von «GPOne.com» erklärt.

«Mein bestes Comeback erlebte ich in Paul Ricard, ich war auf der 500er-Yamaha unterwegs und wir mussten die Bikes beim Start anschieben. Ich versuchte es zwei Mal, und das Bike sprang nicht an. Ich war schon ausser Atem, aber ich versuchte es ein drittes Mal und ich konnte endlich starten. Doch vor mir war niemand mehr, die waren alle schon durch die erste Kurve gekommen», schildert «Ago» im Video-Interview.

Weil er schon so weit zurücklag, wollte er eigentlich nur ein paar Runden drehen und dann die Box ansteuern, erinnert sich der 122-fache GP-Sieger. «Aber dann sah ich die anderen vor mir und nahm allen meinen Mut zusammen. Ich machte ruck und am Ende überholte ich 35 Fahrer, stellte im Verlauf es Rennens drei Mal einen neuen Streckenrekord auf und kam nah an Barry Sheene heran, der das Rennen gewann», erzählt er stolz.

Mit Blick auf seine damaligen Gegner gesteht Agostini: «Ich schulde vielen Fahrern Respekt, angefangen bei Pasolini, dann Mendogni, Spaggiari, Read, Redman, Taveri, Sheene, Roberts, Lucchinelli.» Read war besonders aggressiv, wie der GP-Veteran berichtet. Über den Briten sagt er: «Er dachte nicht zweimal darüber nach, jemanden ohne Erlaubnis zu überholen, er war nicht sehr korrekt. Aber er war auch sehr gut und gab nie auf.»

Die stärksten Kopfschmerzen bereitete ihm aber ein anderer Gegner. Agostini offenbart: «Mike Hailwood liess mich von allen Fahrern am meisten leiden. Er war der Stärkste, denn er wusste nicht, wie man das Bike abstimmt, aber es machte ihm auch nicht aus, wenn es nicht perfekt war. Er fuhr bei der Tourist Trophy und gewann in jeder Kategorie.»

Die berühmt-berüchtigte Hatz auf der Isle of Man ist etwas ganz Besonderes, weiss auch «Ago»: «Lässt man das Risiko ausser Acht, bietet die TT sicherlich die beste Piste. Dort zu fahren hat mir unglaublich viel Vergnügen bereitet. Diese Rennstrecke bietet dir alles, was du begehrst: Man hat Kurven, die man im ersten Gang durchfährt und Strecken, auf denen man Wheelies mit mehr als 240 km/h macht, hinzu kommen Sprünge und es geht Auf und Ab. Für einen Fahrer ist es ein einzigartiges Gefühl, dort zu fahren und zu gewinnen. Allerdings hat man auch immer die Gefahr im Hinterkopf, man weiss, dass man nicht stürzen darf.»

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