Hinterradschwingen aus kostbarem Karbonfiber sind aus der MotoGP-Klasse nicht mehr wegzudenken. Die Stückkosten sind hoch – aber nur am Beginn für Forschung und Entwicklung.
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LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow beschwerte sich in der Vergangenheit manchmal, weil er nicht bei jedem Grand Prix eine Karbonschwinge an seiner Honda RC213V zur Verfügung hatte. Denn diese Schwingen müssen nach den meisten Stürzen ausgebaut und genau untersucht werden. Und bei Honda ist die Lieferkette von Japan nach Europa zeitaufwändig. Cal Crutchlow: "Marc Márquez wird bei jeder Material-Knappheit bevorzugt beliefert, das Repsol-Team insgesamt. Und da diese Schwinge ca. 250.000 Euro kostet, können wir nicht immer und zu jederzeit so ein Exemplar verwenden."
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Seit dem letztjährigen Jerez-GP-Montag-Test (6. Mai 2019) verfügt auch Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró über so eine Hinterradschwinge aus Karbonfiber. Beim Catalunya-GP war auch sein Ersatz-Motorrad mit einer Karbonschwinge versehen; Teamkollege Johann Zarco kam etwas später in den Genuss dieser neuen Komponenten. Später wurde auch das Red Bull Tech3-KTM-Kundenteam (2019 mit Oliveira und Syharin, 2020 mit Oliveira und Lecuona) damit belefert. Diese Schwingen wurden bei KTM Technologies in Salzburg entwickelt. Über die Kosten hüllt sich KTM in Schweigen. "Die Kosten werden firmenintern verrechnet", sagt Karbon-Experte David Tasch von KTM Technologies. Der von Crutchlow genannte Preis bewirkt bei Tasch ein ungläubiges Kopfschütteln. Bei Ducati ist zu hören: Für eine Karbonschwinge ist mit Kosten von ca. 35.000 Euro zu rechnen. "Wir haben die ersten Karbonschwingen schon 2009 eingesetzt", erinnert sich Sportdirektor Paolo Ciabatti. Alex Giussani, Technical Director von Suter Industries, nennt ähnliche Kosten. "Ich schätze, für Forschung und Entwicklung braucht man zuerst einmal zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Danach würde ich die Stückkosten für eine Karbonschwinge mit 20.000 Euro beziffern." Übrigens: In der Moto2-WM sind Karbonschwingen nicht verboten. Speed-up verwendet sie schon seit Jahren. Kalex testete im Herbst ein paar Exemplare, nahm aber beim 2020-Modell Abstand von diesem Konzept und vertraut weiter auf die Alu-Schwinge.
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