Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ducati-Team: Kein Platz mehr für Danilo Petrucci

Von Nora Lantschner
Mugello 2019: Petrucci wird von seiner Ducati-Crew gefeiert, Vergani gehört zu den Gratulanten in der ersten Reihe (rechts von Ciabatti)

Mugello 2019: Petrucci wird von seiner Ducati-Crew gefeiert, Vergani gehört zu den Gratulanten in der ersten Reihe (rechts von Ciabatti)

Alberto Vergani, Manager von Danilo Petrucci, schaut sich nach einer Alternative um und nahm Gespräche mit Aprilia auf. Denn nach der MotoGP-WM 2020 wird im Ducati-Werksteam kein Platz mehr für den Mugello-Sieger sein.

In den vergangenen Tagen verdichteten sich die Anzeichen, dass Jack Miller ab 2021 in das Ducati-Werksteam befördert wird. Dies bestätigte nun auch Petrucci-Manager Alberto Vergani: «Im Moment ist Danilo aus dem Ducati-Projekt in der MotoGP-WM ausgeschieden. Ducati hat entschieden, auf einen Fahrer wie Miller zu setzen, der seit einiger Zeit ein Liebling von Dall’Igna ist, und für Danilo ist im Werksteam kein Platz mehr. Es ist schon komisch, immerhin hat er im Vorjahr in Mugello vor Dovizioso und Márquez gewonnen, außerdem hat er immer hart gearbeitet, um gewisse Ergebnisse zu erreichen», seufzte der Italiener.

Für «Petrux» ein herber Schlag: «Es war nicht einfach, als ich es ihm mitgeteilt habe, aber so ist die Situation und man kann daran wenig ändern», hielt Vergani im Interview mit den Kollegen von «GPOne.com» fest. «Als Danilo in das Werksteam kam, hat keiner von ihm verlangt, die WM zu gewinnen. Er hat hart und ehrlich gearbeitet und in Mugello einen Sieg geholt, der in die Geschichte eingehen wird. Leider entscheidet sich der Fahrermarkt auf Basis der zweiten Saisonhälfte von 2019. Es ist natürlich schade, aber ich bin der Auffassung, dass man jede negative Situation in eine Chance umwandeln kann.»

Zur Erinnerung: Petrucci stand 2019 in der ersten Saisonhälft drei Mal auf dem Podest (darunter der Heimsieg in Mugello) und verkündete anschließend auf dem Sachsenring Anfang Juli die Vertragsverlängerung für ein Jahr. Nach der Sommerpause schaffte er aber kein einziges Top-6-Ergebnis mehr. Dadurch rutschte der Italiener vom dritten auf den sechsten WM-Rang ab.

Stichwort Chance: Welche Möglichkeiten bieten sich für den 29-Jährige aus Terni im Hinblick auf die Zukunft? «Wie ich mehrmals gelesen haben, könnte Ducati ihn in der Superbike-WM bei Aruba unterbringen, wir wägen das ab», verriet Vergani. «Gleichzeitig habe ich Gespräche mit Aprilia begonnen, aber im Moment gibt es noch nichts Konkretes. Viel hängt davon ab, was Iannone 2021 macht und wie sich die Situation mit seiner Sperre entwickelt. Aprilia ist sicherlich ein Werk, das in der WM große Ambitionen verfolgt, daher könnte es eine Chance sein. Aber wie gesagt, es ist aktuell nichts Konkretes, auch weil Aprilia schon zwei Fahrer hat.»

Dass der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso sich nach acht Jahren von Ducati verabschieden und somit doch noch eine Tür für Petrux öffnen könnte, hält Vergani für sehr unwahrscheinlich: «Dovizioso wird bei Ducati bleiben, das ist meine Sicht der Dinge. Zu 99 Prozent glaube ich, dass Andrea die ‚Rossa‘ nicht verlassen, sondern dort bleiben wird, wo er jetzt ist», bekräftigte der Fahrermanager.

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