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Capirossi: «MotoGP am 19. Juli auf der Strecke»

Von Nora Lantschner
Carmelo Ezpeleta (li.) im Gespräch mit Loris Capirossi

Carmelo Ezpeleta (li.) im Gespräch mit Loris Capirossi

Loris Capirossi verbreitet im Hinblick auf die angestrebte Fortsetzung der MotoGP-Saison im Juli Zuversicht. Der Sicherheitsberater der Dorna sieht im weiteren Verlauf sogar für die Zuschauer noch eine Chance.

Während am heutigen Pfingstmontag auch Motegi als sechster Grand Prix der Saison ersatzlos gestrichen wurde, ist die Zuversicht groß, dass die Motorrad-WM am 19. Juli in Jerez tatsächlich einen Neustart hinlegen kann. Den diesbezüglichen Vorschlag unterbreiteten WM-Promoter Dorna und die Regionalregierung von Andalusien bereits Anfang Mai, allerdings müssen die Gesundheitsbehörden der spanischen Zentralregierung dem Vorhaben grünes Licht erteilen.

«Ich sage, dass wir am 19. Juli die richtigen Motorräder auf der Strecke in Jerez sehen werden», bekräftigte nun Loris Capirossi im Interview mit den italienischen Kollegen von «Sky Sport». Der dreifache Weltmeister (1990 und 1991 125 ccm, 1998 250 ccm) ist heute Sicherheitsberater der Dorna. «Die Dinge verbessern sich wesentlich. Ich habe gesehen, dass der Sport langsam wieder ins Rollen kommt. Das Abkommen mit Spanien steht. Die Rennen sind auch schon im Kalender.»

Übrigens: In Spanien kündigte Premier Pedro Sanchez am Wochenende an, dass der Ausnahmezustand noch ein letztes Mal bis zum 21. Juni verlängert werden soll. Für Touristen werden die Grenzen mit 1. Juli geöffnet, wer aber z.B. aus Arbeitsgründen einreist, kann das schon ab 21. Juni ohne die 14-tägige Zwangsquarantäne tun. In Italien, der zweiten schwer getroffenen Motorsporthochburg, wird die Einreise aus dem EU-Raum dagegen schon am 3. Juli ohne Auflagen erlaubt.

Ausschlaggebend ist natürlich auch für die Durchführung der Motorrad-WM in Jerez die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie. «Wenn es sich so weiterentwickelt, wie es jetzt der Fall ist, werden wir zu 100 Prozent dort sein», gab sich Capirossi zuversichtlich. Allerdings bestätigte der 47-jährige Italiener im Hinblick auf das strenge «closed door protocol» auch: «Es wird alles anders sein.»

Die Grand Prix werden bekanntlich in Form von Geisterrennen ohne Zuschauer ausgetragen, die Anzahl der Personen im Fahrerlager muss unter 1300 gedrückt werden. In den Klassen Moto3 und Moto2 dürfen die Rennställe deshalb nur zwölf Teammitglieder zu den Grand Prix mitnehmen. In der MotoGP-WM sind es für die fünf Werksteams jeweils 40 Personen, für die Privatteams je 25.

Für die Sicherheit aller Beteiligten sollen flächendeckende Sars-CoV-2-Tests sorgen: «Wir werden mit unserem internen System bei der Ankunft alle testen, dazu kommen nach dem Zufallsprinzip weitere Kontrollen», erklärte Capirossi. Dank der Schnelltests sei die Situation in zehn Minuten relativ klar, ergänzte er.

Sogar für die Fans ließ Capirossi noch ein Türchen offen: «Die ersten Rennen finden sicher hinter verschlossenen Türen statt. Wenn sich die Situation in Zukunft aber real verbessert, könnten wir auch darüber nachdenken, wieder für das Publikum zu öffnen und zur normalen Anzahl von Personen im Fahrerlager zurückkehren.»

Der provisorische Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez 1
26. Juli: Jerez 2
09. August: Brünn?
16. August: Spielberg 1
23. August: Spielberg 2

Bei den folgenden Rennen in Europa werden nach Möglichkeit zwei Events durchgeführt, z.B. in Misano, Aragón und Valencia.

13. September: Misano/I
27. September: Aragón/E
04. Oktober: Buriram/TH
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA
22. November: Las Termas/AR
29. November: Valencia/E

Ohne neues Datum:
Le Mans/F, Mugello/I, Barcelona/E

Ersatzlos gestrichen:
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS

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