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Schon fix: Repsol-Honda zwei Jahre mit Pol Espargaró

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró marschiert Richtung Honda

Pol Espargaró marschiert Richtung Honda

Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Red Bull KTM hat innerhalb von drei Tagen mit Pol Espargaró und Jorge Martin zwei Ex-Weltmeister an die Konkurrenz (Honda und Ducati) verloren.

Inzwischen zeichnet sich ab: Pol Espargaró (28) wird nach vier KTM-Jahren 2021 und 2022 bei Repsol-Honda fahren und den Platz von Moto2-Weltmeister Alex Márquez übernehmen. Der Weltmeister-Bruder hatte sich im Herbst gegen Nakagami, Zarco und Crutchlow durchgesetzt, mit Marc hatte er einen einflussreichen Fürsprecher.

Um Marc Márquez bei Laune zu halten, soll Alex Márquez für die kommende Saison ins LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello transferiert werden, in dem jetzt der 34-jährige Crutchlow und Nakagami fahren und das eigentlich als Junior-Team agieren soll.

Crutchlow will aber weiter MotoGP fahren, er denkt nicht daran, in die Superbike-WM zurückzukehren, obwohl HRC dort ein schlagkräftiges Fireblade-Motorrad entwickelt. Der Brite hat aber in den letzten zwei Jahren mehrmals die Möglichkeit eines Rücktritts nach 2020 erörtert.

Honda wollte bisher mit Takaaki Nakagami unbedingt einen Japaner in der MotoGP-WM haben. «Taka» ist aber inzwischen 28 Jahre alt und in der MotoGP-WM über einen fünften Platz noch nicht hinausgekommen. Eventuell wird der dreifache Suzuka-8h-Sieger zum Wechsel in die SBK überredet.

Inzwischen bestätigen namhafte MotoGP-Teammanager, die selbst an Pol Espargaró Interesse hatten, dass sich der WM-Elfte und HRC für die nächsten zwei Jahre einig sind.

Auch zu Ducati hat sich diese Neuigkeit inzwischen durchgesprochen. Denn dort könnte jetzt Andrea Dovizioso abspringen und zu Red Bull KTM gehen. «Wir verhandeln weiter mit Dovi und hoffen, dass er bei uns bleibt», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti heute gegenüber SPEEDWEEK.com.

Der sonst recht gesprächige Pit Beirer will sich momentan zur Situation nicht äußern. Sein Schweigen bedeutet: Er muss einen Ersatz für Pol Espargaró suchen – und hat jetzt alle Hände voll zu tun.

Natürlich wollen KTM und Red Bull nicht 30 Millionen Euro im Jahr in die MotoGP-WM investieren und dann mit drei Rookies antreten, denn mit Binder und Lecuona sind bereits zwei unter Vertrag. KTM setzt deshalb alle Hebel in Bewegung, um einen gleichwertigen Ersatz für Espargaró zu finden. Dovizioso drängt sich auf, aber er stellt sich eine Gage von 5 bis 6 Millionen Euro vor. Johann Zarco wurde ursprünglich für 2019 und 2020 eine Jahresgabe von ca. 1,8 Millionen Euro zugesagt. Die Gage von Pol könnte bei ca. 2 Millionen liegen.

Red Bull KTM hat also in den letzten drei Tagen zwei Ex-Weltmeister verloren: Pol Espargaró, Moto2-Weltmeister 2013, dazu Jorge Martin an Pramac, er gewann die Moto3-WM 2018 mit acht Siegen. Er fährt jetzt bei Red Bull Ajo-die Moto2-WM und rechnete nicht mit einem MotoGP-Platz, weil alle vier Plätze besetzt schienen. Jorge Martin wird wie Lorenzo und Baldassarri von Lorenzo-Manager Albert Valera betreut.

Dovizioso und sein Manager Simone Battistella pokern jetzt mit den Möglichkeiten Ducati Corse und Red Bull KTM Factory Racing.

Wenn Dovi (34) ein neuntes Jahr bei Ducati bleibt, wo er um den Titel kämpfen kann, könnte KTM den Portugiesen Oliveira neben Brad Binder ins Werksteam holen. Aber Tech3-KTM-Teamchef Hervé Poncharal würde dann schon wieder einen vielversprechenden Fahrer verlieren. Er müsste nach einem jungen Top-Moto2-Fahrer Ausschau halten – wie Remy Gardner, Joe Roberts oder Augusto Fernandez.

Der Spanier Paco Sanchez war in der 125-ccm-WM als Tuenti-Aprilia-Teambesitzer der Chef von Pol Espargaró. Er lebt wie der Spanier in Andorra und kennt ihn von Kindesbeinen an. Der spanische Rechtsanwalt managt jetzt Maverick Viñales und Joan Mir, er hält große Stücke auf seinen ehemaligen Schützling Pol Espargaró. «Von meinem Gesichtspunkt aus ist Pol einer der besten verfügbaren Fahrer und dazu einem, der die Honda beherrschen kann.»

So sehen die MotoGP-Teams 2020 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Alex Márquez

Ducati Team
Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Valentino Rossi

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaró, Brad Binder

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith

Pramac Racing
Jack Miller, Francesco Bagnaia

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco

Petronas Yamaha SRT
Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

LCR Honda
Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona

Yamaha Test Team:
Jorge Lorenzo

Suzuki test Team
Sylvain Guntoli

Honda HRC Test Team
Stefan Bradl

So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Team
Andrea Dovizioso? Danilo Petrucci? Jack Miller

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Andrea Dovizioso? Miguel Oliveira?

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith

Pramac Racing
Jorge Martin, Francesco Bagnaia

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco

Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi? Franco Morbidelli

LCR Honda
Alex Márquez? Cal Crutchlow? Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira? Iker Lecuona

Yamaha Test Team:
Jorge Lorenzo

Suzuki Test Team
Sylvain Guntoli

Honda HRC Test Team
Stefan Bradl

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