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Ciabatti: Warum Dovi eine MX-Starterlaubnis bekam

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso wollte in Faenza wieder Renn-Feeling aufbauen

Andrea Dovizioso wollte in Faenza wieder Renn-Feeling aufbauen

Der Renneinsatz bei der regionalen Motocross-Meisterschaft endete für Andrea Dovizioso am Sonntag unglücklich. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti erklärt, warum der MotoGP-Vizeweltmeister in Faenza am Start stand.

Als Andrea Dovizioso als «Special Guest» für den Auftakt der Motocross-Meisterschaft der Emilia Romagna auf der früheren WM-Strecke «Monte Coralli» von Faenza angekündigt wurde, war die Aufregung nicht nur in Italien groß. Am Sonntag sorgte der Ducati-Star dann allerdings unfreiwillig für noch mehr Schlagzeilen, als sein Gastspiel unsanft endete: Nach einem Sprung kam «Dovi», der im ersten MX2-Lauf nach starkem Start souverän auf Top-10-Kurs war, an einer rutschigen Stelle zu Sturz und brach sich dabei das linke Schlüsselbein.

Drei Wochen vor dem MotoGP-Auftakt wunderten sich einige Beobachter darüber, dass Dovizioso und Ducati das Risiko eines Renneinsatzes in Kauf genommen hatten. Paolo Ciabatti meinte dazu: «Wir wissen, dass ein Großteil der MotoGP-Fahrer Motocross als Training bevorzugen. Dieses Mal haben wir Andrea ausnahmsweise die Erlaubnis erteilt, an einem lokalen Rennen teilzunehmen, weil er uns erklärte, dass das Rennen ihn als Vorbereitung in die richtige Stimmung für den WM-Start versetzen würde. Wir waren uns bewusst, dass ein Risiko bestand. Aber Andrea und Danilo trainieren fast täglich auf den Motocross-Bikes, diese Dinge können also passieren.»

«Wie ihr euch vorstellen könnt, erlauben die Verträge keine Wettkämpfe in gefährlichen Sportarten und Motocross gehört dazu – es sei denn, man bekommt eine spezielle Erlaubnis vom Hersteller», stellte Ciabatti gegenüber «MotoGP.com» klar. In diesem Fall bekam Dovi die Freigabe, «angesichts der Situation mit der Pandemie und der Tatsache, dass alle Fahrer ihre Aktivität für ein paar Monate einschränken mussten und dann erst wieder mit dem Training beginnen konnten», erklärte der Ducati-Sportdirektor.

Denn: «Das Training in eine Sache, aber das Adrenalin und das Feeling, das aufkommt, wenn man sich auf ein Rennen vorbereitet, ist ein anderes Gefühl. Deshalb haben wir entschieden, dass wir Andrea starten lassen. Vielleicht glauben einige Leute, dass wir einen Fehler gemacht haben. Wie auch immer, wir haben es getan und was passiert ist, ist passiert.»

«Das Gute ist, dass seine Teilnahme am ersten Rennen der MotoGP-WM 2020 nicht in Gefahr ist», betonte Ciabatti. «Ich glaube, er wird zu 100 Prozent fit sein. Natürlich wird dieser Unfall seine Vorbereitung ein bisschen einbremsen, weil er Physiotherapie-Einheiten absolvieren muss und Dinge machen wird, die anders sind als das, was er gewohnt ist. Zum Glück reicht die Zeit für diese Art von Verletzung aus, um sich zu erholen – wir erinnern uns beispielsweise an Fahrer wie Lorenzo, der einmal in Assen am Donnerstag gestürzt, am Freitag operiert und am Samstag für das Warm-up auf der Strecke war. Fahrer sind einfach spezielle Menschen und zum Glück verheilt es mit dieser Art von OP auch ziemlich schnell.»

Ciabatti rechnet demnach damit, dass Ducati-Hoffnungsträger Andrea Dovizioso nur zehn bis 15 Tage nach dem Eingriff – und damit pünktlich für den Testtag am 15. Juli in Jerez – wieder komplett fit sein wird.

Keine 48 Stunden nach dem Eingriff am gebrochenen linken Schlüsselbein, das mit einer Platte und sechs Schrauben fixiert wurde, zeigte sich der 34-Jährige zu Hause in Forlì schon wieder fest entschlossen im Training: Der Zwischenfall auf dem MX-Bike soll seinen Ambitionen in der MotoGP-WM nicht im Wege stehen.

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