KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

«Ich bin froh, dass es losgeht», betont Brad Binder

Von Günther Wiesinger
Brad Binder

Brad Binder

Brad Binder bekommt mit Miguel Oliveira 2021 bei Red Bull KTM einen neuen Teamkollegen – man kennt sich aus der Moto3 und Moto2. Rookie Binder ist aufgeregt. Die Rennen ohne Zuschauer bezeichnet er als «merkwürdig».

Eigentlich war bei KTM vorgesehen, dass Brad Binder 2021 wie in diesem Jahr neben Pol Espargaró das MotoGP Factory Team bildet. Doch als sich der Spanier für die kommende Saison mit Repsol-Honda verbündete, schien BB#33 mit Danilo Petrucci wieder einen starken Topfahrer als Teamkollegen zu bekommen.

Doch Red Bull KTM steckten den Italiener ins Tech3-KTM-Team, Miguel Oliveira wurde ins Werksteam befördert. «Miguel und Brad haben zusammen 27 WM-Rennen gewonnen und in den zwei kleinen Klassen schon ein harmonisches und erfolgreiches Team gebildet», stellte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer fest.

Aber jetzt wird Binder noch 13 Grand Prix an der Seite des WM-Elften Espargaró bestreiten, der seit drei Jahren als unbestrittener Teamleader und MotoGP-Aushängeschild der Oberösterreicher agiert.

Auf Binder kommen in den nächsten Monaten einige ganz neue Herausforderungen zu. Er fährt als Rookie neben Pol, der seine siebte MotoGP-Saison absolviert. Und der Südafrikaner muss sich mit der Tatsache anfreunden, dass die WM 2020 ohne Zuschauer stattfindet.

«Es wird eine seltsame Atmosphäre und eine merkwürdiges Gefühl sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich am Sonntag auf den Startplatz rolle und keinen einzigen Menschen auf den Tribünen sehe», gibt Binder zu bedenken. «Man wird also einerseits nervös und angespannt sein. Anderseits wird die Situation ziemlich ungewöhnlich sein, es wird gewöhnungsbedürftig sein. Es wird sich anders anfühlen. Komisch. Wir werden auf dem Grid stehen, und solange die Motoren nicht laufen, wird man jedes Wort hören, das am Grid gesprochen wird. Das wird für uns alle neu sein. Und ich hoffe definitiv, dass wir bald wieder vor Zuschauern antreten können. Denn es ist das Publikum und die vollen Stadien, die MotoGP zu etwas Besonderem machen. Aber am Ende des Tages bin ich froh, dass wir wenigstens wieder Rennfahren können. Trotzdem wird alles anders sein. Das Protokoll schaut sehr hektisch und umfangreich aus. Wir müssen uns überlegen, mit welcher Herangehensweise wir das Weekend in Angriff nehmen. Aber jetzt bin ich mal aufgeregt und freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Es sieht so aus, als würden wir eine Atmosphäre wie bei einem Track Day oder einem privaten Test haben.»

Die MotoGP-Zeiten am Mittwoch, 24. Juni

1. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,913
2. Pol Espargaró, KTM, 1:33,122
3. Michele Pirro, Ducati, 1:33,124
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,427
5. Brad Binder, KTM, 1:33,588
6. Iker Lecuona, KTM, 1:33,591
7. Scott Redding, Ducati, 1:33,957 (SBK)
8. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,276
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,287
10. Jonnny Rea, Kawasaki, 1:34,381 (SBK)

Die MotoGP-Zeiten am Dienstag, 23. Juni

1. Pol Espargaró, KTM, 1:33,07
2. Michele Pirro, Ducati, 1:33,19
3. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,22
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,97
5. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,00
6. Iker Lecuona, KTM, 1:34,07
7. Brad Binder, KTM, 1:34,41
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,47

(Aprilia Racing testete in Misano auch am dritten Tag, 25. Juni. Aleix Espargaró fuhr dann nach insgesant 183 Runden die Bestzeit mit 1:32,932 min. Sein britischer Teamkollege Bradley Smith umrundete den knapp vier Kilometer langen Kurs sogar 207 Mal und schaffte seine schnellste Rundenzeit mit 1:33,536 min).

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