Cal Crutchlow: «MotoGP-Geschichte noch nicht zu Ende»
            Cal Crutchlow hat noch nicht genug
Am Montag machte die Honda Racing Corporation offiziell, dass für Cal Crutchlow in den MotoGP-Teams des japanischen Herstellers nach sechs gemeinsamen Jahren kein Platz mehr sein wird: «HRC möchte Cal Crutchlow für die unermüdliche Arbeit danken, seit er 2015 zu HRC kam. Mit drei Siegen und zwölf Podestplätzen war der Brite ein wertvoller Beitrag auf und abseits der Strecke – eine konstante Quelle für exzellentes Feedback für die Ingenieure und damit ein Schlüssel-Faktor in der Entwicklung der Honda RC213V in den vergangenen Jahren. HRC wünscht ihm das Beste für seine Zukunft», hieß es in der Mitteilung.
Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig erklärte dazu außerdem: «Cal ist ein Typ, dem man nie sagen will, dass man keinen Job für ihn hat. Er hat einen fantastischen Job für Honda gemacht, einen fantastischen Job für LCR. Er hat uns bei der Entwicklung der Motorräder geholfen, gleichzeitig hat er aber auch Rennen gewonnen und viele Podestplätze erreicht. Wir können uns nur bei der Arbeit bedanken, die er für Honda und das Team geleistet hat.»
Die Türe zur Superbike-WM steht Crutchlow laut Puig, der auch beim Superbike-Test in Barcelona in der vergangenen Woche anwesend war, offen: «Honda hat auch ein Team in der Superbike-WM und es gibt für ihn immer eine Möglichkeit, wenn er diese Option mit dem neuen Motorrad in Betracht ziehen möchte», sagte der 53-jährige Spanier bei «WorldSBK.com».
Einer Rückkehr in das Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft kann der Supersport-Weltmeister von 2009 aber wenig abgewinnen, wie er bei «BT Sport» zu verstehen gab: «Meine Geschichte in der MotoGP ist noch nicht zu Ende», versicherte Crutchlow.
Zum Wechsel von Alex Márquez ins LCR Honda Team sagte der Brite: «Ich wusste schon vor drei Monaten, dass es so ist. Also habe ich mich in Bewegung gesetzt, um weiterhin zu fahren. Wie ich schon am Ende des Vorjahres und zu Beginn dieses Jahres gesagt habe: Ich will weitermachen. Die Dinge sehen im Hinblick auf einen Verbleib in der MotoGP positiv aus. Wir werden die Situation beurteilen, sobald mehr Dinge noch etwas klarer werden.»
«Die Situation ist kein Schock für mich, ich wusste schon lange, dass es passieren würde», versicherte Cal. «Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass ich mit LCR einige großartige Jahre hatte, ich gehe in meine sechste Saison mit ihnen. Meine drei MotoGP-Siege habe ich mit ihnen erreicht und dazu viele Podestplätze. Ich muss ihnen danken, weil sie ein tolles Programm auf die Beine gestellt haben. Ich glaube, es war ein großartiger Erfolg und ich werde in diesem Jahr wieder alles für sie geben.»
Auch wenn Honda den 34-Jährigen bereits mit lobenden Worten verabschiedete und Takaaki Nakagami mit dem japanischen Konzern Idemitsu einen wichtigen Sponsor im Rücken hat, gab Crutchlow trotzig zu Protokoll: «Am Ende hat sich diese Geschichte noch nicht erledigt, weil Taka bei LCR noch nicht bestätigt ist und ich weiß, dass Lucio mich behalten will. Die Geschichte ist also noch nicht zu Ende und meine Geschichte in der MotoGP auch nicht.»
Realistischere Chancen auf eine MotoGP-Zukunft bieten sich Crutchlow bei Aprilia: Sollte der internationale Sportgerichtshoff TAS die Sperre von Andrea Iannone nicht doch noch aufheben, steht der dreifache GP-Sieger in Noale ganz oben auf der Liste. Denn nicht zuletzt WM-Promoter Dorna hat großes Interesse am Verbleib eines Briten in der Königsklasse.
So sehen die MotoGP-Teams 2020 aus
Repsol-Honda
  Marc Márquez, Alex Márquez
  
  Ducati Team
  Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci
  
  Monster Energy Yamaha
  Maverick Viñales, Valentino Rossi
  
  Suzuki Ecstar
  Alex Rins, Joan Mir
  
  Red Bull KTM Factory Racing
  Pol Espargaró, Brad Binder
  
  Aprilia Racing Team Gresini
  Aleix Espargaró, Bradley Smith
  
  Pramac Racing
  Jack Miller, Francesco Bagnaia
  
  Reale Avintia Racing
  Tito Rabat, Johann Zarco
  
  Petronas Yamaha SRT
  Fabio Quartararo, Franco Morbidelli
  
  LCR Honda
  Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami
  
  Red Bull KTM Tech3
  Miguel Oliveira, Iker Lecuona
So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus
Repsol-Honda
  Marc Márquez, Pol Espargaró
  
  Ducati Team
  Andrea Dovizioso? Jorge Lorenzo? Jack Miller
  
  Monster Energy Yamaha
  Maverick Viñales, Fabio Quartararo
  
  Suzuki Ecstar
  Alex Rins, Joan Mir
  
  Red Bull KTM Factory Racing
  Brad Binder, Miguel Olieira
  
  Aprilia Racing Team Gresini
  Aleix Espargaró, Cal Crutchlow? Andrea Iannone? Johann Zarco?
  
  Pramac Racing
  Jorge Martin, Jorge Lorenzo? Pecco Bagnaia? Johann Zarco?
  
  Reale Avintia Racing
  Tito Rabat, Johann Zarco?
  
  Petronas Yamaha SRT
  Valentino Rossi, Franco Morbidelli
  
  LCR Honda
  Alex Márquez, Takaaki Nakagami
  
  Red Bull KTM Tech3
  Danilo Petrucci, Iker Lecuona










