Pol Espargaro: «Fehler von mir, dem Team und KTM»

Von Ivo Schützbach
Das lief unglücklich: Zwei KTM im Kiesbett

Das lief unglücklich: Zwei KTM im Kiesbett

KTM hatte beim MotoGP-Heimrennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg den Speed für den Sieg, aber nicht den nötigen Weitblick. Werksfahrer Pol Espargaro über seine plötzliche Schwäche und den Sturz mit Miguel Oliveira.

Pol Espargaro lag in Führung, als das Rennen in Spielberg nach dem Crash von Franco Morbidelli und Johann Zarco abgebrochen und später neu gestartet wurde. Der Spanier durfte entsprechend beim zweiten Versuch von Startplatz 1 lospreschen.

Bis zur fünften Runde fuhr er in den Top-3, dann verlor Pol eine Position an Alex Rins und drei Runden später an dessen Suzuki-Teamkollege Joan Mir. Aus der neunten Runde kam das KTM-Ass nicht zurück.

«Dass wir verglichen mit dem ersten Rennen im zweiten so schwach waren, lag daran, dass wir keinen Medium-Hinterreifen mehr hatten», erzählte Espargaro. «Das war der Fehler von uns allen: Von mir, vom Team, von KTM. Keiner von uns hatte einen Abbruch einkalkuliert, aber er kam. Im ersten Rennen war ich so stark, dass ich Dovizioso sogar wegfahren konnte. Im zweiten musste ich dann mit einem weichen Hinterreifen fahren, der auf der Bremse nutzlos war. Ich musste in jeder Kurve eine weite Linie wählen, weil ich nicht gescheit bremsen konnte. Genau das war im ersten Rennen meine Stärke, ich war extrem stark auf der Bremse. Drei Runden lang ging es gut mit dem weichen Reifen, dann blockierte ständig das Hinterrad.»

In Spielberg hatte Pol Espargaro noch nie Glück: 2017 stürzte er mit Hector Barbera, 2018 fehlte er nach seinem Sturz im Brünn-Warm-up, der eine Nackenverletzung nach sich zog, und 2019 hatte er einen Motorschaden an seiner RC16. Dieses Jahr wurde er von seinem KTM-Kollegen Miguel Oliveira abgeräumt, nachdem er erneut eine weite Linie fahren musste, dann nach innen zog und dort auf den Portugiesen traf.

«Wir konnten einander nicht sehen und kollidierten», brachte es Espargaro auf den Punkt. «Ein normaler Rennunfall. Wir sind uns beide einig, dass ich da draußen nichts hätte anders machen können, ich war bereits an der weißen Linie. Ich kenne Miguel gut, er denkt über jedes Manöver nach. Wenn er so etwas tut, dann nur deshalb, weil er sich sicher war, dass er mich überholen kann.»

Weil Espargaro in Brünn und Spielberg leer ausging, liegt er in der Weltmeisterschaft mit 19 Punkten lediglich auf Platz 13. Bester KTM-Fahrer ist Rookie Brad Binder als Vierter. Vor ihm platziert sind Fabio Quartararo (Petronas Yamaha), Spielberg-Sieger Andrea Dovizioso (Ducati) und Yamaha-Werksfahrer Maverick Vinales.

Ergebnisse MotoGP Spielberg, 16. August:

1. Andrea Dovizioso, Ducati
2. Joan Mir, Suzuki, +1,377 sec
3. Jack Miller, Ducati, +1,549
4. Brad Binder, KTM, +5,526
5. Valentino Rossi, Yamaha, +5,837
6. Takaaki Nakagami, Honda, +6,403
7. Danilo Petrucci, Ducati, +12,498
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +12,534
9. Iker Lecuona, KTM, +14,117
10. Maverick Vinales, Yamaha, +15,276
11. Aleix Espargaro, Aprilia, +17,772
12. Michele Pirro, Ducati, +23,271
13. Bradley Smith, Aprilia, +24,868
14. Alex Marquez, Honda, +24,943
15. Cal Crutchlow, Honda, +27,435
16. Tito Rabat, Ducati, +28,502
17. Stefan Bradl, Honda, +28,609

WM-Stand nach 4 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 67 Punkte. 2. Dovizioso 56. 3. Viñales 48. 4. Binder 41. 5. Rossi 38. 6. Nakagami 37. 7. Miller 36. 8. Morbidelli 31. 9. Mir 31. 10. Zarco 28. 11. Petrucci 20. 12. Rins 19. 13. Pol Espargaró 19. 14. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 11. 17. Bagnaia 9. 18. Smith 8. 19. Lecuona 7. 20. 17. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 4 von 14 Rennen: 1. Yamaha 81. 2. Ducati 67. 3. KTM 57. 4. Suzuki 44. 5. Honda 37. 6. Aprilia 16.

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