Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Fabio Quartararo hadert: «Viel Arbeit für Yamaha»

Von Maximilian Wendl
Fabio Quartararo hat derzeit zu kämpfen

Fabio Quartararo hat derzeit zu kämpfen

Die Kurve zeigt nach unten: WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo hat seinen Vorsprung in der Gesamtwertung fast komplett aufgebraucht. In Misano, so glaubt der Franzose, werden er und Yamaha wieder konkurrenzfähig sein.

An die Tage von Spielberg wird Fabio Quartararo nicht gerne zurückdenken. Der MotoGP-WM-Spitzenreiter hatte mit sich und seiner Yamaha M1 zu kämpfen. Der Austausch mit dem Werk und seinem Petronas SRT-Rennstall war schon während des gesamten Wochenendes intensiv. Mit Blick auf die anstehenden Rennen in Misano erwartet der Franzose dafür Besserung: «Die Strecke liegt uns wieder mehr. Ich hoffe, Yamaha findet Antworten. Ich werde zwar nicht verraten, um was wir die Ingenieure gebeten haben, aber ich glaube daran, dass wir die Probleme beheben können.»

Quartararo litt auf dem Red Bull Ring unter Bremsproblemen, die besonders seinem Markenkollegen Maverick Vinales zum Verhängnis wurden. Schon nach dem ersten Rennen in Österreich hatte der Leader gesagt: «Jeder kann sich vorstellen, wenn du mit 300 km/h auf eine Kurve zufährst und die Bremse nicht geht, dann machst du dir Sorgen. Ich wusste nicht, ob und wie die Bremsen reagieren würden.“

Am zweiten Wochenende setzten sich die Probleme fort. Quartararo machte den einen oder anderen ungewollten Ausflug ins Kiesbett und kam letztendlich nicht über Rang 13 hinaus. «Um ehrlich zu sein: Es war nicht mehr möglich. Ich habe 100 Prozent gegeben. Wir hatten nicht nur mit den Bremsen zu kämpfen, wir hatten in vielen anderen Bereichen auch Probleme. Yamaha hat eine Menge Arbeit vor sich. Im Moment ist die Situation nicht einfach.»

Der Abwärtstrend setzte sich beim Steiermark-GP nach dem Tschechien-GP (7.) sowie Spielberg I (8.) nahtlos fort. «Mit den aktuellen Problemen ist es eigentlich unmöglich, sich über die WM Gedanken zu machen.» Auf der anderen Seite sagt der Yamaha-Pilot aber auch: «Wir gehören natürlich immer noch zu den Mitfavoriten, aber ich bin nicht mehr so zuversichtlich wie noch in Spanien.»

Für den verletzten Weltmeister Marc Márquez gehört Quartararo auch weiterhin zum engen Favoritenkreis auf seine eigene Nachfolge. Der Spanier sagte jüngst: «Am Anfang sah Fabio Quartararo noch sehr stark aus. Doch manchmal wird es schwieriger, wenn der Druck auf den Schultern lastet. Das habe ich schon im vergangenen Jahr gesagt. Hätte man mich nach Jerez gefragt, auf wen ich mein Geld im WM-Titelkampf setze, dann hätte ich Fabio gesagt. Aber in Brünn hatte er zu viele Probleme. Als Champion reicht es aber nicht, einfach nur ins Ziel zu kommen. Wenn ich Namen nennen müsste, dann würde ich Fabio und Andrea Dovizioso sagen. Fabio hat den Speed und Dovi die Erfahrung.»

Bezüglich Misano sagt Quartararo abschließend: «Wir werden dort weniger Probleme mit dem Grip haben, andere Schwachpunkte am Motorrad werden aber noch nicht ausgemerzt sein. In der Kombination bin ich aber davon überzeugt, dass wir stärker sein werden, wenn Yamaha uns positive Rückmeldung geben kann.» Das würde ihm auch im Kampf um die Krone in der Königsklasse helfen, denn der Vorsprung auf Verfolger Dovizioso ist auf drei Punkte geschrumpft.

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

Der restliche GP-Kalender 2020:

13. September: Misano
20.September: Misano
27. September: Catalunya-Barcelona
11.Oktober: Le Mans
18. Oktober: Aragón
25. Oktober: Aragón
08. November: Valencia
15. November: Valencia
22. November: Portimão

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