Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mick Doohan: Marc Márquez wird wieder gewinnen

Von Nora Lantschner
Honda-Legenden unter sich: Marc Márquez und Mick Doohan

Honda-Legenden unter sich: Marc Márquez und Mick Doohan

Mick Doohan zeigt Verständnis für den frühen Comeback-Versuch von Marc Márquez, der bekanntlich misslang. Außerdem ist der fünffache Champion überzeugt: «Marc bleibt Marc.»

Das Comeback von Marc Márquez lässt nach dem Oberarmbruch beim Saisonauftakt am 19. Juli weiter auf sich warten, auch Aragón kommt noch zu früh. «Es ist sicher eine schwierige Situation für Márquez, aber um ehrlich zu sein stürzen im Moment viele Fahrer – und eine Verletzung ist leider Teil davon. Oft passiert nichts, aber manchmal dann eben doch», weiß auch Mick Doohan.

«Der Arm schien ziemlich unkompliziert zu sein, aber leider war er nicht stark genug, um so schnell zurückzukehren, wie er es versucht hat», ergänzte der 55-jährige Australier mit Blick auf das misslungene Blitz-Comeback des 27-jährigen Spaniers.

Denn nur vier Tage nach der Operation am gebrochenen rechten Oberarm stieg Marc Márquez in Jerez wieder auf seine RC213V. Der Rest ist bekannt: Nach der «out lap» im Qualifying 1 musste der achtfache Weltmeister einsehen, dass er die Maschine nicht beherrschen konnte. Am 4. August folgte dann überraschend eine zweite OP, angeblich wegen eines Haushaltsunfalls.

Sechs Wochen später berichtete der Repsol-Honda-Star auf seinen Social-Media-Kanälen erstmals von einer Trainingseinheit, seither zeigt er sich regelmäßig auf dem Rennrad oder zuletzt auch in der Kraftkammer. Einen offiziellen Termin für sein Comeback gibt es nicht, zuletzt äußerte sich Honda am 22. August dazu: Zwei bis drei weitere Monate Pause waren damals angekündigt worden.

Für seine übereilte Rückkehr auf die Rennstrecke sechs Tage nach dem Oberarmbruch musste Marc Márquez und sein Umfeld viel Kritik einstecken. Doohan dagegen zeigte im MotoGP.com-Interview Verständnis: «Ich habe mir dasselbe zu schulden kommen lassen in der Vergangenheit. Mit meinem Bein habe ich 1999 zu hart gepusht, um schnell zurückzukommen. Ich habe dann alle Schrauben in der Platte gebrochen und mein Bein ist kollabiert. Das war auch der Grund, warum ich dann zurückgetreten bin.»

Der fünffache Weltmeister erklärte dazu: «Als Rennfahrer musst du immer nach dem nächsten Ziel Ausschau halten – und für ihn war das Ziel wohl, so schnell zurückzukehren, wie es nur irgendwie ging. Aus mentaler Sicht wird er Marc bleiben, er muss einfach nur die körperliche Verletzung hinter sich lassen», fuhr Doohan fort. «Er wird stark sein.»

«Er wird wieder dazu in der Lage sein, zu gewinnen – und WM-Titel zu holen», bekräftigte der 54-fache GP-Sieger. «Eine Verletzung verändert nicht wirklich deine Herangehensweise an die Rennen. Wir wissen alle – wir als Fahrer – dass eine Verletzung passieren kann. Das ist etwas, was zu akzeptierst, noch bevor du auf das Bike steigst. Und wenn es passiert, versuchst du zu verstehen, warum es passiert ist und wie lange es dauert, bis du zurückkommen kannst. Leider dauert es bei Marc ein bisschen länger. Aber von der psychologischen Seite her hat er das schon verarbeitet, es geht im Grunde nur darum: Wann kann ich zurückkommen und wieder damit anfangen, auf meinem besten Level zu performen.»

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