Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

So stehen Mir und Rins (Suzuki) zur Teamorder

Von Maximilian Wendl
Alex Rins (links) und Joan Mir kämpfen noch um den WM-Titel

Alex Rins (links) und Joan Mir kämpfen noch um den WM-Titel

Beide Suzuki-Piloten haben vor dem Teruel-GP noch die Chance, den WM-Titel zu ergattern. Die besseren Aussichten hat Joan Mir, der von seinen Jägern zum Favoriten erklärt wird. Rins ist in der Verfolgerrolle.

Die Team-Wertung zeigt es: Der Suzuki Ecstar-Rennstall mit WM-Leader Joan Mir und Aragón-GP-Sieger Alex Rins ist derzeit das Maß aller Dinge. Das liegt mitunter auch daran, dass die GSX-RR auf jeder Strecke zu funktionieren scheint.

Joan Mir stand in seiner bisher zweiten Saison in der Königklasse zwar immer noch nicht auf dem obersten Treppchen, dennoch hat der Spanier Fabio Quartararo am vergangenen Wochenende die Führung abgeluchst. Er geht mit sechs Punkten Vorsprung in die letzten vier Rennen der verkürzten Saison. Sein Ziel? Natürlich P1 im Gesamtklassement verteidigen. Mir dazu: «Der Druck hat sich nicht verändert und ich werde auch meine Herangehensweise nicht ändern, nur weil ich jetzt Erster bin. Das wäre ein Fehler. Wir werden versuchen, am Sonntag zu gewinnen. Wenn das nicht möglich ist, dann will ich auf dem Podium stehen oder zumindest in der Nähe davon landen.»

Im Vergleich zum ersten Rennen auf dem 5,078 Kilometer langen Kurs ändert sich aus Mirs Sicht einiges: «Dank der Informationen, die wir bisher gesammelt haben, werden wir alle schneller sein. Es gibt mehr Gummiabrieb auf der Strecke und das hilft uns ebenfalls. Allerdings müssen wir noch verstehen, warum wir im letzten Teil des Rennens Probleme bekommen haben. Ich freue mich aber auf das Rennen und denke, dass wir gut aufgestellt sind.»

Das sieht übrigens auch die Konkurrenz so. Bei der Pressekonferenz sind sich Andrea Dovizioso und Alex Márquez einig bei der Frage, wie der nächste Sieger heißen wird. Auch der Mirs schärfster Verfolger Fabio Quartararo meint: „«Wenn ich jemanden herausdeuten müsste, dann würde ich sagen Joan. Ich möchte das aber nicht und deswegen tippe ich auf Jack Miller.»

Teamkollege Alex Rins hat momentan 36 Punkte Rückstand auf dem Podium. Der Abstand könnte allerdings deutlich geringer sein, hätte sich der Spanier nicht zu Saisonbeginn an der Schulter verletzt. Dazu kamen Stürze in Spielberg und Le Mans. «Wir haben zwei oder drei Möglichkeiten ausgelassen, das stimmt», bestätigt Rins. «Aber ich habe immer noch eine Menge zu verlieren. Ich werde versuchen, den Rückstand aufzuholen. Wir haben noch Optionen, schließlich sind noch 100 Punkte zu vergeben. Es gab einige Aufs und Abs und ich musste eine Menge leiden, aber das ist eben der Preis.»

Die Schulterverletzung hat er beinahe vollständig auskuriert. Der WM-Siebte meint: «Es ist schwierig zu sagen, ob ich schon wieder bei 100 Prozent bin. Der Kurs im MotorLand ist nicht so aggressiv für meine Schulter. Da gibt es andere Strecken, zum Beispiel Montmeló oder Misano. Aber wichtig ist, dass wir trotz aller Probleme immer wettbewerbsfähig waren. Wir werden sehen, was am Sonntag dabei herauskommt.»

Nun stellt sich noch die Frage, ob Rins Mir vorbeilassen würde, um den Landsmann in der Gesamtwertung zu helfen. Mir sagt: «Bezüglich der Teamorder wird es kein Treffen mit den Verantwortlichen geben, solange Alex noch die Chance hat, die WM zu gewinnen. Das ergibt keinen Sinn.»

Rins ergänzt anschließend: «Wenn meine Chance verschwindet, dann werde ich der Teamorder zustimmen und Joan helfen. Ich bin seit 2017 bei Suzuki und versuche seither, dass Motorrad zu verbessern. Und für mich ist klar: Wenn ich die WM nicht gewinnen kann, dann würde es mir gefallen, wenn Joan den Titel holen würde.» Bis bei den Blau-Silbernen also Klarheit herrscht, begegnet sich das Duo von der iberischen Halbinsel noch auf Augenhöhe auf der Strecke.

Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:

1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki 143. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 25.04., 00:00, Eurosport 2
    Supersport: Weltmeisterschaft
  • Do.. 25.04., 00:10, Motorvision TV
    Racing Files
  • Do.. 25.04., 00:30, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do.. 25.04., 01:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 25.04., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 04:15, Motorvision TV
    Bike World
  • Do.. 25.04., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do.. 25.04., 09:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
4