Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Stefan Bradl (12.): Fährt er die restlichen Rennen?

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Lecuona (27) vor Bradl, Petrucci (9) und Smith

Im Rennen: Lecuona (27) vor Bradl, Petrucci (9) und Smith

Stefan Bradl schildert sein ereignisreiches Rennen beim Teruel-GP und bekräftigt seine Meinung, dass er auch bei den restlichen drei Rennen statt Marc Márquez fahren wird.

Stefan Bradl heimste bei seinem neunten Rennen in dieser Saison zum zweiten Mal nach Platz 8 in Le Mans WM-Punkte ein. Und auf zum elften Platz seinen alten Rivalen Cal Crutchlow fehlten ihm nach 23 Runden nur 0,803 Sekunden. «Ich habe mit den Ducati zu viel Zeit verloren», erzählte Bradl nach dem «Gran Premio Liqui Moly de Teruel» im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Sonst hätte ich Cal noch überholt. Denn ich hatte am Schluss eine bessere Pace als er. In der letzten Runde habe ich noch Dovi überholt. Er hat einmal beim Bremsen einen Fehler gemacht, aber sonst ist er normal gefahren.» Der Ducati-Star klagte nach dem Rennen über «arm pump».

Bradl startete von Platz 16, er kehrte aber aus der ersten Runde als 14. zurück, obwohl zu diesem Zeitpunkt Nakagami, Miller und Binder schon gestürzt waren. «Wir sind ohne ‚holeshot device gefahren, und da ich von lauter Ducati umzingelt war, ist mein Start natürlich nicht so gut ausgefallen. Denn die Gegner haben alle vom ‚start device» profitiert. Ich habe also in der ersten Rude einiges verloren. Ich habe nachher das Motorrad in den ersten sechs, sieben Runden vom Reifen her ein bisschen überfahren. Ich war zu verkrampft und nach dieser Phase ziemlich ausgepumpt. Ich habe dann ein bisschen durchgeatmet, nachher ist es wieder besser gegangen. Ich konnte Boden auf Petrucci gutmachen. Anschließend habe ich zur Gruppe mit Dovi, Crutchlow und Lecuona aufgeschlossen. Aber dieser Pulk hat sich ein bisschen auseinander gezogen, weil die Ducati wegen ihrer Power so schwer zu überholen waren. Ich war immer hinten dran an der Gruppe. Petrucci hat Dovi auch ein paarmal attackiert, aber die beiden sind sich nicht einig geworden. Immerhin habe ich ‚Dovi‘ in der letzten Runde noch einmal packen können. Wenn ich die 23 Runden schneller und aggressiver durchgefahren wäre, hätte ich vielleicht sogar mit Lecuona mitfahren können, der Neunter geworden ist. Denn meine Pace am Schluss war schneller als die Pace meiner Vorderleute. Das ist das Zufriedenstellende an diesem Wochenende.»

Bradl hatte sich für den Teruel-GP einen bessren Startplatz vorgenommen, nachdem er vor acht Tagen vom 21. Startplatz auf dem undankbaren 17. Rang gestrandet war. Durch den 16. Startplatz befand er sich heute von Beginn weg immer in den Punkterängen.

«Wenn wir in Valencia das ‚start device‘ einsetzen können, haben wir beim Start auch weniger Nachteile», stellte der Bayer fest.

«Positiv ist auch, dass ich im Rennen nach sechs, sieben Runden umgeschaltet habe. Ich bin leider am Anfang zu hektisch gewesen. Dadurch haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, ich habe das Motorrad überfahren und war dann vorübergehend physisch ziemlich platt. Diese hektische Phase hat mich viel Energie gekostet, da ist nichts vorwärts gegangen. Deshalb habe ich Boden zur Gruppe vor mir verloren. Aber nachher habe ich durchgeatmet und mich zusammengerissen. Dann ist es plötzlich besser gegangen. Ich bin dann vom Rhythmus her gut zurechtgekommen.»

Bradl bestätigte den Aufwärtstrend von letzter Woche, als er im FP4 und Warm-Up schon die Plätze 16 und 12 erreichte. «Wir haben uns im Vergleich zum letzten Wochenende verbessert, ich war gestern 1,6 sec schneller als vor acht Tagen. Das Motorrad wurde besser, und ich finde mich als Fahrer mit dem neuen Set-up besser zurecht. Ich hoffe, dass es in dieser Art und Weise weitergeht. Denn wir verbessern uns in kleinen Schritten.»

Geht Bradl von einer Teilnahme am Valencia-GP am 8. November aus? Er denkt nach. Dann entgegnet er: «HRC wird mich entweder nominieren – oder Marc kommt zurück. Aber ich vermute eher Ersteres.»

Schon am Donnerstag hatte er gegenüber SPEEDWEEK.com versichert: «Ich glaube, dass Marc 2020 nicht mehr fahren wird.»

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP, 25.10.

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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