KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Franco Morbidelli (Yamaha/8.): «Wir sind im Spiel»

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli geht selbstbewusst in den Valencia-GP

Franco Morbidelli geht selbstbewusst in den Valencia-GP

Im Gegensatz zu Rossi, Quartararo und Viñales steuert Petronas-Fahrer Franco Morbidelli keine aktuelle Werks-Yamaha, trotzdem landete er in Valencia am Freitag einmal mehr vor seinen Markenkollegen.

Franco Morbidelli verzichtete zwar auf eine echte Zeitattacke, trotzdem war er am Ende des Freitags mit seiner FP1-Zeit als Achter bester Yamaha-Pilot. Mit seiner Pace war der Rossi-Schützling auf jeden Fall zufrieden: «Ich habe das Gefühl, dass ich ein ziemlich gutes Potenzial habe. Wir haben am Freitag verschiedene Set-up-Varianten ausprobiert und das Ergebnis stimmt uns zuversichtlich, auch mit unterschiedlichen Reifenmischungen. Wir sind definitiv im Spiel. Ich schaue nicht zu sehr auf die anderen Yamaha-Piloten. Ja, sie sind ein bisschen in Schwierigkeiten, aber ich muss mich um mich kümmern.»

Wo sieht sich der zweifache Saisonsieger im Vorteil? «Um ehrlich zu sein, ich habe die Daten gar nicht gecheckt. Ich vergleiche mich mit mir selbst. Die Bikes sind unterschiedlich, daher ist es auch schwierig, die Daten zu vergleichen. Wenn ich Mühe habe, dann schaue ich mir die Daten an. Aber in diesem Jahr konnte ich mich zum Glück mehr auf mich konzentrieren», erklärte «Franky».

Aber wo fühlt er seine Stärken? «Überall», schmunzelte der Italiener mit brasilianischen Wurzeln vielsagend. «Überall, außer beim Top-Speed. Ich versuche, überall schnell zu sein. Dann müsste ich in den Daten schauen, wo genau ich schneller bin. Aber das habe ich nicht getan. Ich kann euch also nur sagen, dass ich versuche, überall schneller zu sein. Ich fühle mich auch gut. Ich habe auf der ganzen Runde ein gutes Gefühl, auf der Bremse, in der Kurvenmitte, bei der Beschleunigung… Ich fühle mich gut», bekräftigte der Petronas-Yamaha-Pilot.

Angesichts der Probleme von Quartararo und Co. drängt sich die Frage auf, ob es für Morbidelli nicht vielleicht sogar besser wäre, auch 2021 seine «A-spec», die auf der M1 von 2019 basiert, zu behalten. Damit ist der gebürtige Römer nicht ganz einverstanden: «Es ist immer besser, ein Werks-Bike zu haben, aus mehreren Gründen. Aber es sieht ganz danach aus, als wäre mein Motorrad in diesem Jahr sehr stark. Ich habe es geschafft, auf verschiedenen Strecken schnell zu sein – im Vergleich zu den anderen Yamaha-Piloten. Denn ich habe in Aragón und in Misano gewonnen. Und wenn in Brünn die KTM-Performance den anderen Herstellern nicht so deutlich überlegen gewesen wäre, hätte es ein weiterer Sieg sein können.»

«Meiner Meinung nach war mein Paket sehr konstant in diesem Jahr und auf unterschiedlichen Strecken stark», so das Fazit von Franky. «Bei Fabio und den anderen Yamaha haben wir gesehen, dass sie in Jerez und Barcelona stark waren, dann aber auf anderen Strecken mehr Mühe hatten. Vielleicht war mein Paket ausgeglichener. Dann muss man sehen, was entschieden wird. Sicher ist: Ich fühle mich mit diesem Motorrad gut. Mal sehen, was Yamaha macht und wie sie das Motorrad entwickeln.»

Vor einer Woche hatte Morbidelli im Rennen auf dem Circuit Ricardo Tormo allerdings mit zu hohem Reifendruck zu kämpfen. «Wir arbeiten mit Yamaha daran. Ich glaube, dass es im zweiten Rennen immer einfacher ist, weil wir Daten aus dem ersten Wochenende haben. Es ist also einfacher, sich vorzubereiten», gibt er sich gelassen. «Ich glaube nicht, dass wir vom Luftdruck im Vorderreifen so stark beeinträchtigt werden, auch wenn wir wieder in einer Gruppe fahren sollten. Denn wir haben jetzt die Daten und können uns darauf vorbereiten.»

MotoGP, Valencia-GP, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (13.11.)

1. Miller, Ducati, 1:30,622 min
2. Nakagami, Honda, + 0,091 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,120
4. Pol Espargaró, KTM, + 0,199
5. Zarco, Ducati, + 0,277
6. Dovizioso, Ducati, + 0,304
7. Crutchlow, Honda, + 0,308
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,322
9. Rins, Suzuki, + 0,325
10. Viñales, Yamaha, + 0,346
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,367
12. Mir, Suzuki, + 0,458
13. Bradl, Honda, + 0,484
14. Petrucci, Ducati, + 0,608
15. Binder, KTM, + 0,639
16. Quartararo, Yamaha, + 0,704
17. Oliveira, KTM, + 0,708
18. Rossi, Yamaha, + 0,749
19. Alex Márquez, Honda, + 0,749
20. Rabat, Ducati, + 1,436
21. Savadori, Aprilia, + 1,771

Keine Rundenzeit:
Iker Lecuona, KTM

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