Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Als sich Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal vor knapp drei Jahren entschied, nach 20 Jahren in der MotoGP-Klasse von Yamaha auf KTM umzusteigen, wurde er belächelt. Aber er hoffte auf ein engeres Verhältnis zum Hersteller als bei den Japanern, auf gleichwertiges Material, und er konnte zwei Jahre lang außerdem mit Red Bull als Hauptsponsor rechnen.
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Doch es war 2019 zwischen KTM und Tech3 manchmal Unzufriedenheit zu spüren, weil die Österreicher die neuesten Entwicklungsteile nicht immer gleich an alle drei oder vier MotoGP-Fahrer verteilen konnte. Erst beim Österreich-GP in Spielberg verfügte Oliveira über identisches Material wie das Factory Team mit Pol Espargaró und Johann Zarco. Der Portugiese holte mit Platz 8 als bester KTM-Pilot die Kastanien aus dem Feuer. Dafür musste Poncharal 2019 in Österreich eine andere Hiobsbotschaft schlucken. KTM kündigte den Moto2-Rückzug als Chassis-Hersteller an. Deshalb musste Tech nach zehn Jahren von der Moto2 in die Moto3-WM ausweichen.
Und als sich Johann Zarco und KTM für die Saison 2021 trennten, musste Poncharal noch einmal in einen sauren Apfel beißen. Er musste Brad Binder an das Factory Team abtreten – und mit dem 20-jährigen Rookie Iker Lecuona vorliebnehmen.
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Und als ausgerechnet Oliveira (5. Startplatz) beim Jerez-GP 2020 gleich in der ersten Kurve nach dem Start von Binder abgeschossen wurde, konnte Poncharal seinen Ärger nur schwer verkneifen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Aber der holprige Beginn dieser Zusammenarbeit ist längst vergessen und abgehakt. Denn Miguel Oliveira triumphierte am 23. August 2020 beim Steiermark-GP – und sicherte KTM heute in Portugal die dritte MotoGP-Pole-Position in der Firmengeschichte. Ein begeisterter KTM-Firmenchef Stefan Pierer kam als einer der ersten Gratulanten in die Tech3-Box.
"Das ist ein großartiges Szenario", freute sich Poncharal im Interview mit ServusTV. "Denn ich habe gestern schon gesagt, wir spüren hier den Druck, den Miguel als Lokalmatador bei seinem ersten MotoGP-Heim-GP zu verkraften hat. Portugal hat erstmals einen MotoGP-Rennfahrer; alle seine Landsleute haben auf ein starkes Quali-Resultat von Miguel gewartet. Aber die Aufgabe war schwierig, denn die Zeiten liegen dicht beisammen. Er hat alles gegeben – und sein Ziel verwirklicht. Ich bin so stolz auf ihn, auf das Team und KTM. Wir müssen uns aber vor Augen halten: Wir haben erst 50 Prozent der Arbeit erledigt. Miguel hat die erste MotoGP-Pole seines Lebens erreicht. Eine tadellose Leistung, die viel Anerkennung verdient. Jetzt konzentrieren wir uns auf den Sonntag, denn morgen kommt das Wichtigste – das Rennen." Ergebnis MotoGP, Q2, Portimão
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