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MotoGP-Privatteams: Dorna zahlt 7 Millionen € im Jahr

Von Günther Wiesinger
LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami: Auch dieses Team bekommt nach 2021 mehr Geld

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Mehr Grand Prix, mehr Geld – das ist die Devise bei den neuen Fünf-Jahres-Verträgen der MotoGP-Privatteams mit WM-Promoter Dorna.

Fünf der sechs aktuellen MotoGP-Kundenteams haben bereits neue Fünf-Jahres-Verträge bei der Dorna unterschrieben, und zwar Gresini, Tech3, LCR, Pramac und Petronas SRT. Nur die Zukunft von Esponsorama Avintia Ducati ist noch ungewiss. Zu 99 Prozent wird Valentino Rossi nach 2021 diesen MotoGP-Rennstall übernehmen.

In den neuen Verträgen wird den Teams und Werken technische Stabilität zugesichert, dazu übernimmt die Dorna die Kosten für die Einheitsreifen und Einheits-ECU. Und erstmals müssen die Privatteams und Werksteams maximal 22 statt 20 Grand Prix akzeptieren. Dafür wird die Anzahl der Wintertests verringert, die kein Geld und keine TV-Live-Übertragungen einbringen.

Inzwischen sind erste finanzielle Einzelheiten der neuen Kundenteam-Verträge durchgesickert. Die Teams haben ausverhandelt, dass die Zahlungen erhöht werden, selbst wenn weiterhin nur 20 Grand Prix stattfinden. Für den 21. Grand Prix gibt es noch einmal Extra-Geld, für den 22. GP-Events ebenfalls.

Aus der Vergangenheit ist bekannt: Die Dorna subventioniert ein MotoGP-Kundenteam mit zwei Fahrern bis Ende 2021 noch mit jährlichen Zuschüssen von 6,5 Millionen Euro. Da sind die Zahlungen der Teamvereinigung IRTA (Startgeld, Spesen, Fracht, Bonus) eingeschlossen, die ja auch von der Dorna gespeist wird.

Wenn ein MotoGP-Hersteller ein Kundenteam zu einer Leasingrate von 2,2 Millionen beliefert, belohnt die Dorna das Werk mit einer zusätzlichen Million für jedes Motorrad. Diese Beträge gelten aber nur für ein Kundenteam. Ducati hatte bis Ende 2018 drei, jetzt noch zwei Kundenteams. Sie erhalten die Zuschüsse aber nur für ein Kundenteam – für Pramac.

Nur fünf von sechs Herstellern erhalten Dorna-Geld, denn Aprilia hat bisher kein Anrecht auf einen eigenen Startplatz, sie haben ein Joint-Venture mit Teameigentümer Fausto Gresini vereinbart bis Ende 2021. Gresini reicht die 6,5 Mio vermutlich an Aprilia weiter, weil das Werk das Material bezahlt, die Entwicklung, die Hospitality, Fahrergagen und die Mechaniker. Für die fünf Jahre nach 2021 erhält Aprilia Racing zwei eigene Startplätze.

Da nach 2021 maximal 22 statt 20 Grand Prix gefahren werden können, werden die Dorna-Zuschüsse auf ca. 7 Millionen Euro im Jahr anwachsen. Der genaue Betrag hängt von der Anzahl der Veranstaltungen ab.

Suzuki betreibt im Gegensatz zu Honda, Yamaha, Ducati und KTM kein Kundenteam, also erhalten sie weniger Geld – zwei Millionen weniger als die genannten vier Werke. Die Dorna macht keine Unterschiede bei den Zuschüssen für die unterschiedlichen Werke, während in der Formel 1 die Siegerteams Mercedes und Ferrari und mit etwas Abstand auch Red Bull Racing finanziell stark bevorzugt werden.

In der Formel 1 sehen die Dimensionen anders aus. Dort werden ca. 950 Millionen US-Dollar an die zehn Zwei-Fahrer-Teams ausgeschüttet.

Jedes MotoGP-Werk, das über kein Kundenteam verfügt, erhält bisher 500.000 Euro – also Suzuki und Aprilia. An KTM wurde 2017 und 2018 genau diese halbe Million ausbezahlt. Seit 2019 das Tech3-Team ausgerüstet wird, darf KTM mit 2 Millionen im Jahr rechnen.

Insgesamt schüttet die Dorna in den drei GP-Klassen zirka 70 Millionen Euro an die Werke und Teams aus. Zum Vergleich: In der Formel 1 werden pro Jahr zirka 950 Millionen US-Dollar an die Teams ausgeschüttet, weil die Einnahmen aus TV-Geld, Austragungsgebühren, Bannerwerbung und so weiter um ein Vielfaches höher sind.

Dorna-Chef Ezpeleta wird in der Periode 2022 bis 2026 auch die finanziellen Zuschüsse für die Teams in der Moto3 und Moto2 erhöhen. Denn diese Beträge waren seit einigen Jahren eingefroren. Sie liegen im Bereich von 180.000 bis 230.000 Euro im Jahr – je nach Erfolg. Aber die Dorna subventioniert auch die Moto2-Motoren. Sie kosten die Teams pro Fahrer nur 20.000 Euro im Jahr. Die Teamvereinigung IRTA und die Dorna übernehmen auch in der Moto3-WM die Kosten für das Motorenpaket, das bei 60.000 Euro pro Fahrer (es sind maximal 6 Triebwerke pro Fahrer und Saison erlaubt) liegt.

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