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Jorge Lorenzo: «Dovi beneidet mich seit 250er-Zeiten»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo waren 2018 noch Teamkollegen

Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo waren 2018 noch Teamkollegen

Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo werden auch abseits der MotoGP-Strecken keine Freunde mehr. Das verdeutlichte nun ein öffentlicher Schlagabtausch der ehemaligen Ducati-Teamkollegen.

Zwei Jahre sind vergangen, seit Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo bei Ducati Teamkollegen waren: 2017 war «Dovi» Vizeweltmeister, der dreifache MotoGP-Champion tat sich mit der Umstellung auf die Desmosedici dagegen schwer – nur drei Podestplätze und WM-Rang 7 waren das Ergebnis. 2018 gelangen dem Mallorquiner zwar noch drei GP-Siege in Rot, der Ducati-Abschied war aber bereits vor seinem Mugello-Triumph besiegelt. Nach einer Handgelenksverletzung reichte es nur für WM-Rang 9, während sein italienischer Teamkollege zum zweiten Mal nur von Marc Márquez geschlagen wurde.

Das angespannte Verhältnis der beiden ehemaligen Ducati-Kollegen sorgt jetzt einmal mehr für Gesprächsstoff. Auslöser dafür war eine Aussage des 34-jährigen Italieners, der in einem kürzlich veröffentlichten Interview mit «DAZN» auf Lorenzo angesprochen wurde: «Ich gefalle ihm noch immer nicht, das ist klar. Vor allem weil er mich, wann immer es geht, attackiert. Ich habe nicht verstanden, ob es daran liegt, dass er nicht verdauen kann, dass er zwei Jahre auf demselben Motorrad hinten lag oder was auch immer. Mit seinen vielen Titeln sollte er da drüberstehen, aber ich habe gemerkt, dass ihn etwas stört. Und mir gelingt es nicht zu verstehen, was in seinem Kopf vorgeht. Er ist ein bisschen speziell», erklärte Dovi.

Lorenzo ließ das natürlich nicht auf sich sitzen. Als er bei einer Fragestunde auf seinem Lieblingskanal Instagram auf dieses Interview angesprochen wurde, nahm sich der 33-jährige Spanier Zeit für eine ausführliche Gegendarstellung: «Wir wissen beide, dass es nicht von der Ducati-Zeit herrührt. Er beneidet mich seit den 250ern, aber ich wollte unserem Verhältnis eine Chance geben. Ich erinnere mich, dass ich ihm in meiner ersten Ducati-Saison zu einem Podium gratuliert habe, aber im Gegenzug kamen von ihm nur negative Aussagen über mich – ob meine Trainingsmethoden die richtigen wären, etwa nach einem schlechten Ergebnis oder sogar nach einem Sturz, der von einem technischen Problem verursacht wurde.»

«Ich verstehe, dass es ihm weh getan hat, dass Ducati entschieden hatte, auf einen Champion zu setzen und dem zwölf Mal mehr zu bezahlen als ihm», spielte der fünffache Weltmeister auf seine Jahresgage von rund 12,5 Millionen Euro an. «Aber die Wahrheit ist, dass ich ihn in der 250er-Klasse besiegt habe, dazu in neun MotoGP-Jahren – auch wenn wir beide auf einer Yamaha waren – und ihm zweiten Jahr, als das Motorrad erst einmal meinen Wünschen entsprach, konnte ich ihn ebenfalls regelmäßig schlagen und mich in der WM vor ihn setzen. Leider hat dann eine Verletzung meine Fortschritte bei Ducati gestoppt.»

Dann schickte Lorenzo noch eine spitze Weihnachtsbotschaft aus seinem Dubai-Urlaub direkt nach Italien: «Deshalb, mein lieber Andrea, weißt du – und alle anderen – sehr wohl, dass es nicht stimmt, dass ich dich nicht mag, weil du mich in meinem ersten Ducati-Jahr, in dem ich mich anpassen musste – besiegt hast. Das war eine normale Sache. Und das wäre es auch gewesen, wenn ich dich in den folgenden Jahren besiegt hätte, wenn ich bei Ducati geblieben wäre. Frohe Weihnachten!»

Zur Erinnerung: 2006 und 2007 sicherte sich Lorenzo zwei 250er-WM-Titel in Serie – jeweils vor Dovizioso, der sich einzig 2004 in der Klasse 125 ccm zum Weltmeister krönte.

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