MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Nach Saison 2021: Zwölf Fahrer brauchen neue Verträge

Von Günther Wiesinger
Das MotoGP-Feld in Portimão: Viele Stars sind nur für ein Jahr unter Vertrag

Das MotoGP-Feld in Portimão: Viele Stars sind nur für ein Jahr unter Vertrag

Nur zehn der 22 MotoGP-Stammfahrer von 2021 haben fixe Verträge für die Saison 2022. Dazu wird Gresini zwei neue Arbeitsplätze zu vergeben haben. Die Chance für eine Dovizioso-Rückkehr?

In der kommenden Saison sind 20 Grand Prix geplant, und in der MotoGP-Klasse werden sechs Hersteller mit elf Teams mit insgesamt 22 Piloten antreten. Und obwohl die MotoGP-Werksteams ihre Stars am liebsten für zwei Jahre fix binden, wird im Jahr 2021 auf dem Transfermarkt wieder Hochbetrieb herrschen. Aber nicht, weil Zwei-Jahres-Verträge ohnedies oft nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, wie man 2019 bei Johann Zarco (KTM) und Jorge Lorenzo (Repsol-Honda) gesehen hat.

Sondern erstens wird das Feld für 2022 von 22 auf 24 Fahrer aufgestockt, weil Aprilia Racing zwei eigene Plätze bekommt, und zweitens weil etliche Piloten nur Ein-Jahres-Verträge in der Tasche haben.

Ducati Corse hat mit Miller & Bagnaia (Werksteam), Zarco & Martin (Pramac) sowie Bastianini & Marini (Esponsorama Avintia) sechs Fahrer unter Vertrag. Dieses halbe Dutzend hat nur Ein-Jahres-Verträge unterschrieben. «Aber es besteht für das folgende Jahr jeweils eine Option zugunsten von Ducati», hält Sportdirektor Paolo Ciabatti fest.

Mit dieser Methode hält sich Ducati alle Möglichkeiten offen, wenn irgendein Fahrer versagt oder einer der drei Rookies überfordert sein sollte. Außerdem steht bisher nicht fest, ob 2022 noch ein zweites Ducati-Kundenteam existieren wird. Der Vertrag mit Esponsorama läuft nach 2021 aus.

Bei Repsol-Honda hingegen haben Marc Márquez und Pol Espargaró fixe Verträge bis Ende 2024 beziehungsweise 2022.
Auch Suzuki Ecstar hat sich mit Joan Mir und Alex Rins zwei weitere Jahre gebunden.

Bei LCR-Honda gehen wir davon aus, dass Alex Márquez und Takaaki Nakagami (Vertrag für zwei Jahre) auch 2022 willkommen sein werden. Aber der Vertrag von Alex muss für 2022 neu verhandelt werden.

Bei Tech3-KTM laufen die Verträge von Danilo Petrucci (30) und Iker Lecuona (20) nur bis zum Saisonende 2021. Bei KTM Factory Racing wird langfristig mit den Eigengewächsen Brad Binder und Miguel Oliveira geplant.

Das Monster Yamaha Factory Team hat Fabio Quartararo und Maverick Viñales für zwei Jahre engagiert. Bei Petronas-Yamaha SRT sind Morbidelli und Rossi nur für ein Jahr gebunden. Denn bei Petronas läuft der Yamaha-Vertrag nach drei Jahren Ende 2021 aus, dann wird auch die Fahrerfrage neu verhandelt.

Aprilia hat bisher nur Aleix Espargaró unter Vertrag, sein Zwei-Jahres-Deal wird auch für das echte Factory Team 2022 Gültigkeit bewahren.

Das bedeutet: Für 2022 muss zuerst einmal Teambesitzer Fausto Gresini sein neu zu gestaltendes Kundenteam völlig neu besetzen. Und dazu haben nicht weniger als zwölf der fixen Stammfahrer von 2021 keinem Vertrag für die Saison 2022. Und dazu kommen zwei Arbeitsplätze bei Gresini – also werden für das übernächste Jahr nicht weniger als 14 MotoGP-Kandidaten gesucht.

Ein prominenter Spitzenfahrer darf sich also berechtigte Hoffnungen auf einen Arbeitsplatz machen – der dreifache Vizeweltmeister Andrea Dovizioso.

Vielleicht muss er ja sogar 2021 schon bei Repsol-Honda einspringen, falls Marc Márquez nach drei Oberarm-Operationen und zwei Knochentransplantationen nicht rechtzeitig fit wird.

So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith? Lorenzo Savadori?

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

Esponsorama Avintia Racing
Luca Marini, Enea Bastianini

Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

KTM Tech3
Danilo Petrucci, Iker Lecuona

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