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Danilo Petrucci: «Der Umstieg auf KTM wird spannend»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci kann den ersten Test mit der KTM RC16 am 6. März in Katar kaum mehr erwarten. «Man kann mit der KTM mit unterschiedlichen Fahrstilen schnell sein. Meiner ist ähnlich wie der von Pol Espargaró», sagt er.

Danilo Petrucci hat mit Ducati in sechs Jahren in der MotoGP-Weltmeisterschaft immerhin zehn Podestplätze erobert, darunter die zwei Triumphe in Mugello 2029 und in Le Mans 2020. Jetzt hat er einen Ein-Jahres-Vertrag bei KTM unterschrieben und will das Vertrauen im KTM Tech3 Factory Team von Hervé Poncharal mit weiteren Erfolgen rechtfertigen. Der 30-jährige Römer beginnt seine zehnte MotoGP-Saison und macht kein Geheimnis daraus, dass er jetzt gerne mehr als ein Rennen im Jahr gewinnen würde.

Doch «Petrux» muss sich nach der Absage des Sepang-Tests (19. bis 21. Februar) noch bis 6. März gedulden, erst dann darf er auf dem Losail Circuit in Doha/Katar die ersten Runden mit der KTM RC16 drehen. Fünf Tage wird er dann zur Eingewöhnung Zeit haben, ehe am 28.3. und 4.4. (Ostersonntag) die ersten beiden Saisonrennen stattfinden.

Im Vorjahr haben mit Pol Espargaró (sechsmal auf Platz 3), Miguel Oliveira (2 Siege) und Brad Binder (1 Sieg) auf der KTM Podestplätze herausgefahren. Das sind drei Fahrer mit recht unterschiedlichen Fahrstilen. Rechnet Petrucci damit, dass er sich nach der langen Zeit mit der V4-Ducati auch mit der V4-KTM Maschine rasch anfreunden wird?

«Ich habe mich schon 2020 oft in den Trainings und in den Warm-ups hinter eine KTM geklemmt, weil ich natürlich neugierig war», erzählte der WM-Sechste von 2019. «Mike Leitner hat mir gleich nach der Vertragsunterzeichnung im Frühjahr gesagt, dass das Motorrad sehr beständig sei. Außerdem war Pol Espargaró schon 2019 der beste KTM-Fahrer, und er ist ein Spätbremser wie ich. Wir haben beide einen ziemlich aggressiven Fahrstil. Mike hat mir aber auch gesagt, dass Testfahrer Dani Pedrosa mit dem 2020-Bike klare Fortschritte gemacht hat, obwohl er absolut ein harter Bremser ist. Dani optimiert lieber seinen Speed am Kurvenausgang. Mike ist überzeugt, dass die KTM inzwischen mit verschiedenen Fahrstilen konkurrenzfähig sein kann. Aus diesem Grund habe ich mir alle KTM-Fahrer 2020 aus der Nähe angeschaut und dabei wirklich sehr verschiedene Fahrstile beobachtet. Und trotzdem waren alle Piloten sehr, sehr schnell.»

«Sicher hat mich Brad Binder als Rookie am meisten überrascht, denn er war sofort beim Saisonstart in Jerez gut dabei», weiß Petrucci. «Seine Fahrweise unterscheidet sich deutlich von den anderen KTM-Fahrern, aber er war in Jerez schon vom ersten Tag an unheimlich schnell. Tatsächlich hat er dann gleich sein drittes MotoGP-Rennen gewonnen. Alle KTM-Fahrer waren sehr schnell. Das Motorrad ist also sehr benutzerfreundlich geworden. Trotzdem wird der Umstieg für mich spannend, denn nach den vielen Jahren muss ich jetzt ein neues Motorrad kennenlernen. Aber bei mir überwiegt die Neugier. Ich habe den KTM-Vertrag im Juni unterschrieben. Ich habe dann auf erste Tests im November gehofft. Sie wurden abgesagt, der Februar-Test wurde auch gestrichen. Jetzt bin ich sehr gespannt auf den ersten Test im März.»

«Klar, ich bin traurig, dass ich weder im November noch im Februar testen konnte. besonders der Sepang-Test wäre sehr aufschlussreich gewesen, weil das eine sehr komplette Rennstrecke ist, mit langsamen und schnellen Kurven und zwei langen Geraden, mit Auf und Ab. Und durch die Hitze wird dort der Belag am Nachmittag immer ziemlich schmierig. Das sind die schwierigsten Verhältnisse, die du im Jahr finden kannst. Aber auch bei den Rennen im Sommer ist es oft heiß und rutschig. das sind also keinen ungewöhnlichen Verhältnisse, im Gegenteil. Ich habe jetzt fünf Testtage in Katar, dann haben wir dort zwei Grand Prix. Losail ist zwar nicht die beste Testrecke, um ein Motorrad zu 100 Prozent kennenlernen zu können. Denn Doha ist im März bei Nacht nicht extrem heiß, es gibt keine so engen Kurven und es existieren deshalb keine so heftigen Bremszonen. Aber wir können es nicht ändern. In fünf Tagen können wir einiges probieren. Dazu kommt, dass mir Piste in Doha gefällt. Ich war dort im Training bisher immer schnell, aber im Rennen ist mir nie eine gute Leistung gelungen. Platz 5 im Jahr 2018 war bisher mein bestes Errgebnis dort. Es ist höchste Zeit, dass ich in Losail einmal ordentlich abschneide.»

Die MotoGP-Karriere von Danilo Petrucci

2012. WM-19. auf Ioda-Aprilia und Suter-BMW, 27 Punkte
2013: WM-17. auf Suter-BMW, 26 Punkte
2014. WM-20. auf ART-Aprilia, 17 Punkte
2015: WM-10. auf Ducati, 113 Punkte
2016: WM-14. auf Ducati, 75 Punkte
2017: WM-8. auf Ducati, 112 Punkte
2018. WM-8. auf Ducati, 124 Punkte
2019: WM-6. auf Ducati, 176 Punkte
2020: WM-12. auf Ducati, 78 Punkte

MotoGP-Podestplätze (total 10)

2015: Platz 2 in Silverstone
2017: Platz 3 in Mugello, Platz 2 in Assen, Platz 2 in Misano,
Platz 3 in Motegi
2018: Platz 2 in Le Mans
2019: Platz 3 in Le Mans, Sieg in Mugello, Platz 3 in Catalunya
2020: Sieg in Le Mans

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