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Pol Espargaró: Warum ihn das Márquez-Comeback freut

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró kann bisher nicht einschätzen, was seine Performance auf der Repsol-Honda wert ist. Deshalb ist er neugierig, was Marc Márquez in Portugal aus der Honda herauszaubert.

Pol Espargaró hat bei ersten zwei Grand Prix im Repsol-Honda-Team nur elf Punkte eingesammelt. Besonders nach dem 13. Platz bei. «Tissot Grand Prix of Doha» am vergangenen Sonntag war der 29-jährige Spanier arg enttäuscht. «Die Piste in Losail präsentiert sich jedes Jahr in einem anderen Zustand, die Verhältnisse haben sich sogar zwischen dem Test Anfang März und den beiden GP-Wochenenden stark verändert», stellte der letztjährige WM-Fünfte fest. «Außerdem bin ich auf ein neues Fabrikat umgestiegen. Aber ich habe am zweiten Wochenende im Quali 1,3 sec verloren, das ist zu viel gewesen.»

«Bei mir ist alles neu im Vergleich zu den letzten vier Jahren. Das Feeling mit dem Bike ist anders, das Team, alles», hält Pol fest.

KTM verfügt über ein ähnliches Motorrad-Konzept wie Honda. Aber der Markenwechsel hat bei Pol bisher für Verunsicherung gesorgt.

«Ich weiß nicht, welche Probleme KTM in Katar hatte. Ich habe mich um meine eigenen Sorgen gekümmert. Mir macht meine aktuelle Situation keine Freude. Klar, in der MotoGP haben alle Fahrer und Team ihre Probleme. Wir haben bei Honda jetzt keinen Menschen, der einen großen Unterschied ausmachen kann. Sobald wir das haben, kann ich diese Referenz nutzen und mir überlegen, was ich machen muss, um schneller zu werden.»

Damit macht Pol Espargaró deutlich, dass HRC dringend auf die Rückkehr des sechsfachen MotoGP-Weltmeisters Marc Márquez angewiesen ist. Denn auch die LCR-Piloten Takaaki Nakagami und Alex Márquez konnten in Katar nicht schneller fahren als Neuling Espargaró. «Wir sind in den Trainings alle vier ähnliche Zeiten gefahren», sagt Pol.

Am kommenden Wochenende wird Marc Márquez in Portimão das Werksteam wieder verstärken. «Ich kann nicht genau einschätzen, wie die Zusammenarbeit mir Marc aussehen wird. Ich habe mit dem Team gesprochen. Sie haben mir erzählt, dass 2020 der Unterschied zwischen Taka und Marc nicht sehr groß war. Aber in der Vergangenheit hat Marc bei HRC immer den Unterschied ausgemacht. In Doha hat auch Stefan Bradl einige Mühe gehabt. Jetzt bin ich gespannt, ob Marc eine Sekunde schneller fahren kann als ich. Dann können alle auf mich zeigen und sagen: ‚Das musst du auch zustande bringen.‘ Aber bisher haben wir uns alle abgerackert, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Das hat unser Leben recht schwer gemacht.»

Pol Espargaró sieht nur einen Lichtblick bei Honda. «Über eine einzelne Runde sind wir bisher zu langsam. Aber in der Rennpace waren wir deutlich stärker. Am ersten Weekend in Doha waren wir im Rennspeed gut dabei. Deshalb hat mich geärgert, dass ich vom zwölften Startplatz wegfahren musste. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen.»

Pol beklagte sich auch über die unbeständigen Michelin-Reifen. «Ich weiß nicht, ob das zu unseren sehr unbeständigen Leistungen beiträgt. Die Frage, wie viel da an den Reifen liegt und wie stark es mit unserem Bike zu tun hat, kann ich nicht beantworten. Es tauchen jedenfalls dauernd neue Probleme auf. Tatsache ist, dass ich im Quali am 3. April mit dem ersten Hinterreifen keine niedrigen 1:55-min-Zeiten fahren konnte. Dann bin ich mit dem identischen Compound im zweiten Turn 1 sec schneller gefahren. Das ist unbestritten. Bei KTM klagen sie über ähnliche Probleme, Maverick und Rossi ebenfalls. Maverick ist beim Doha-GP vor einer Woche im Quali plötzlich mit einem Reifen 1,5 sec schneller gefahren, es war aber die gleiche Compound! Seltsamerweise scheint Ducati dieses Problem nicht zu haben. Zumindest nicht im selben Ausmaß wie die anderen Fahrer.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Katar, 4. April 2021:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 42:23,997 min
2. Johann Zarco, Ducati, +1,457 sec
3. Jorge Martin, Ducati, +1,500
4. Alex Rins, Suzuki, +2,088
5. Maverick Viñales, Yamaha, +2,110
6. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,642
7. Joan Mir, Suzuki, +4,868
8. Brad Binder, KTM, +4,979
9. Jack Miller, Ducati, +5,365
10. Aleix Espargaró, Aprilia, +5,382
11. Enea Bastianini, Ducati, +5,550
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +5,787
13. Pol Espargaró, Honda, +6,063
14. Stefan Bradl, Honda, +6,453
15. Miguel Oliveira, KTM, +8,928
16. Valentino Rossi, Yamaha, +14,246
17. Takaaki Nakagami, Honda, +16,241
18. Luca Marini, Ducati, +16,472
19. Danilo Petrucci, KTM, +16,779
20. Lorenzo Savadori, Aprilia, +38,775
– Alex Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Iker Lecuona, KTM, 10 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 2 von 19 Rennen:

1. Zarco, 40 Punkte. 2. Quartararo 36. 3. Viñales 36. 4. Bagnaia 26. 5. Rins 23. 6. Mir 22. 7. Martin 17. 8. Aleix Espargaró 15. 9. Miller 14. 10. Pol Espargaró 11. 11. Bastianini 11. 12. Binder 10. 13. Bradl 7. 14. Rossi 4. 15. Morbidelli 4. 16. Oliveira 4. 17. Marini 0. 18. Lecuona 0. 19. Nakagami 0. 20. Savadori 0. 21. Petrucci 0.

Stand Marken-WM:

1. Yamaha, 50 Punkte. 2. Ducati 40. 3. Suzuki 26. 4. Aprilia 15. 5. KTM 11. 6. Honda 11.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 72 Punkte. 2. Pramac Ducati 57. 3. Suzuki Ecstar 45. 4. Ducati Lenovo 40. 5. Repsol Honda 18. 6. Aprilia Gresini 15. 7. Red Bull KTM 14. 8. Esponsorama Ducati 11. 9. Petronas Yamaha SRT 8.

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