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WM-Leader Fabio Quartararo: «Fühle mich wie 2019»

Von Nora Lantschner
Nach dem Sieg gönnte sich Fabio Quartararo eine Abkühlung

Nach dem Sieg gönnte sich Fabio Quartararo eine Abkühlung

Fabio Quartararo feiert heute seinen 22. Geburtstag, das Geschenk machte er sich am Sonntag mit dem MotoGP-Sieg in Portimão schon selbst. Der Yamaha-Werksfahrer sieht Fortschritte auf mentaler Ebene und an der M1.

Mit seinem zweiten Sieg in Folge übernahm Fabio Quartararo in Portimão die WM-Führung. 2020 war er nach dem Doppelsieg in Jerez schon in einer ähnlichen Position, litt dann aber unter den offensichtlichen Problemen von Yamaha und schien auch dem Druck nicht standzuhalten. Am Ende musste er sich so mit dem achten WM-Rang abfinden.

Seine Debüt-Saison in der MotoGP-WM hatte «El Diablo» 2019 dagegen schon auf Gesamtrang 5 beendet, nachdem er mit sechs Pole-Positions und sieben Podestplätzen zum Shootingstar aufgestiegen war.

Nach dem enttäuschenden Saisonfinale 2020 arbeitete der junge Franzose über den Winter vermehrt mit einem Sportpsychologen zusammen. Tatsächlich machte er an den ersten Rennwochenenden als Werksfahrer auch mental einen gereiften und kontrollierteren Eindruck. Fühlt er sich jetzt anders als im Vorjahr nach den zwei Siegen in Folge?

«Ja, ich fühle mich ganz anders», bestätigte Quartararo nach dem Triumph in Portugal. «Wenn du die ersten zwei Rennen in Folge gewinnst, mit einem Vier-Sekunden-Vorsprung, dann hast du das Gefühl, dass es einfach so weitergeht. Die anderen arbeiten aber so hart, um dich zu übertrumpfen und deinen Platz einzunehmen. Jetzt denke ich einfach nur Rennen für Rennen. Als ich im Vorjahr in Jerez die ersten zwei Rennen gewonnen habe, war das einfach: ‚Wow, ich bin Erster in der WM.‘ Ich bin ja nie zuvor in der Position gewesen. Es war merkwürdig für mich. Jetzt schaue ich gar nicht auf die WM. Ich denke einfach an das nächste Rennen und daran, so weiterzumachen. Mental habe ich in der Pre-Season mit meinem Psychologen ziemlich gut gearbeitet. Ich habe das Gefühl, dass alle Übungen, die er mir aufgebeben hat, gut sind und dafür sorgen, dass ich ruhig bleibe.»

Auch die Updates an der M1 sind ein Erfolgsfaktor: «Ich fühle mich besser mit dem neuen Chassis, es gibt mir ein bisschen mehr Feedback. Das ist eine Sache, die mich schneller fahren lässt», erklärte der neue Yamaha-Werksfahrer. «Wenn ich kein Gefühl für die Front habe, bin ich verloren – wie in Valencia im Vorjahr, das war ein totales Desaster. Beim zweiten Katar-Rennen habe ich schon gesagt, dass ich ein wirklich großartiges Gefühl zur Front hatte. Das war auch gut für die Überholmanöver. Als wir nach Portugal gekommen sind, hatten wir exakt dasselbe Gefühl. Kurve 3, Kurve 1, wo ich Alex überholt habe – ich fühlte mich am Limit, aber ich habe jede Bewegung an der Front gespürt, es war alles in Ordnung. Von der Elektronik her ist es okay. Bei den Reifen hat man es mehr selbst in der Hand: Man versucht, die bestmögliche Pace zu fahren und gleichzeitig den Reifen fürs Rennende zu schonen. Das ist alles – es geht einfach darum, sich selbst zum Limit zu pushen.»

Dass Yamaha nach Losail auch auf dem «Autódromo Internacional do Algarve» siegreich war, sieht Quartararo als wichtiges Signal dafür, dass die neue M1 auch auf den nächsten Strecken konkurrenzfähig sein wird. «Ja, ich fühle mich wie 2019. Das Motorrad funktioniert so gut, wir rühren es gar nicht an. Wir sind nach Portugal gekommen und das Bike ist dasselbe wie in Katar. Klar, wir haben ein paar Dinge angepasst, aber nichts ist wirklich anders. Wir haben uns auch nie gefragt: ‚Sollten wir das noch ausprobieren?‘ So war es auch 2019. Katar und Portimão sind zwei komplett unterschiedliche Strecke. Das bedeutet, dass das Bike so gut funktioniert. Und ich bin ziemlich sicher, dass es in diesem Jahr auf allen Strecken funktionieren wird», betonte er.

Übrigens: Dorna zeigte den TV-Zuschauern am Sonntag die Herzfrequenz des Siegers in Echtzeit, Quartararo erreichte bis zu 170 Schläge pro Minute. «Wenn man zu Hause trainiert, dann hat man das Gefühl, dass man bei 170 explodiert», kommentierte er selbst mit einem breiten Grinsen. «Wenn ich auf dem Motorrad sitze, mit 170 Schlägen pro Minute, habe ich dagegen das Gefühl, dass die Herzfrequenz perfekt ist.»

MotoGP-Ergebnis, Portimão, 18. April:

1. Quartararo, Yamaha, 41:46,412 min
2. Bagnaia, Ducati, + 4,809 sec
3. Mir, Suzuki, + 4,948
4. Morbidelli, Yamaha, + 5,127
5. Binder, KTM, + 6,668
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,885
7. Marc Márquez, Honda, + 13,208
8. Alex Márquez, Honda, + 17,992
9. Enea Bastianini, Ducati, + 22,369
10. Nakagami, Honda, + 23,676
11. Viñales, Yamaha, + 23,761
12. Marini, Ducati, + 29,660
13. Petrucci, KTM, + 29,836
14. Savadori, Aprilia, + 38,941
15. Lecuona, KTM, + 50,642
16. Oliveira, KTM, + 1 Runde

MotoGP-WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Quartararo, 61 Punkte. 2. Bagnaia 46. 3. Viñales 41. 4. Zarco 40. 5. Mir 38. 6. Aleix Espargaró 25. 7. Rins 23. 8. Binder 21. 9. Bastianini 18. 10. Martin 17. 11. Morbidelli 17. 12. Miller 14. 13. Pol Espargaró 11. 14. Marc Márquez 9. 15. Alex Márquez 8. 16. Bradl 7. 17. Nakagami 6. 18. Marini 4. 19. Rossi 4. 20. Oliveira 4. 21. Petrucci 3. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 1.

Stand Marken-WM:
1. Yamaha, 75 Punkte. 2. Ducati 60. 3. Suzuki 42. 4. Aprilia 25. 5. KTM 22. 6. Honda 20.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 102 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 61. 3. Ducati Lenovo 60. 4. Pramac Ducati 60. 5. Aprilia Gresini 27. 6. Repsol Honda 27. 7. Red Bull KTM 25. 8. Esponsorama Ducati 22. 9. Petronas Yamaha SRT 21. 10. LCR Honda 14. 11. Tech3 KTM 4.

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